Fahrlehrer: Mark Martin hilft Danica Patrick

(Motorsport-Total.com) - Sie haben den gleichen Hauptsponsor und sie haben im Prinzip den gleichen Chef: Danica Patrick und Mark Martin. Was sie jedoch nicht verbindet, ist ihre NASCAR-Erfahrung. Der 51-jährige NASCAR-Oldie hat sage und schreibe 1.043 Renneinsätze in den drei Top-Ligen der NASCAR auf seinem Buckel, in denen Martin seit fast 30 (!) Jahren aktiv ist. Er gewann dabei fünf Vize-Meisterschaften und insgesamt 95 Rennen.

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Danica Patrick und die NASCAR: Nun kommt Hilfe von Mark Martin

Danica Patrick hat dagegen gerade einmal neun Nationwide-Rennen bestritten. Die 28-Jährige ist ein waschechter NASCAR-Rookie, deren klassische Eingewöhnungsprobleme unübersehbar sind. Doch das wird sich vermutlich bald ändern, denn Patrick wünschte sich vor einigen Wochen einen Fahrlehrer, am Liebsten natürlich Mark Martin. In Charlotte war es dann soweit.

Als am Mittwoch der Testtag mit dem neuen Nationwide-Chassis begann, nahm Martin für zwei Stunden im giftgrünen Patrick-Chevrolet Platz. Sein Plan: "Ich wollte das Auto so gut wie möglich abstimmen, damit sie sich an ein richtig schnelles Fahrzeug gewöhnen muss und nicht an ein langsames." Er sagte zu seiner Schülerin: "Stell dich einfach neben uns und höre zu. Nimm mit, was geht, aber kümmere dich nicht um die Dinge, mit denen du nicht einverstanden bist."

Nicht nur ein Freundschaftsdienst

"Alles, was ich sage, kann nur für mich funktionieren. Ich behaupte nicht, dass ich richtig liege oder sehr clever bin. Ich sage auch nicht, dass ich weiß, was du brauchst. Ich sage nur, was für mich gehen würde. Und so haben wir ein paar Stunden damit verbracht, als würde ich mich auf ein Rennen vorbereiten." Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn prompt fuhr Patrick in zwei von insgesamt vier Freien Trainings in die Top 10.

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Mit Mark Martin hat Danica Patrick geballte Erfahrung an ihrer Seite Zoom

Martins ganz persönliche Motivation ist auch klar: "Eigentlich kennen wir uns nicht. Wir telefonieren nicht miteinander und wir senden uns auch keine SMS. Ich weiß nur, dass sie gegen Leute fahren muss, die bei den Stockcars über sehr viel Erfahrung verfügen. Und das ist eigentlich nicht fair. Es ist so, als hätte sie einen Arm auf den Rücken gebunden."

Dazu kommt, dass Martin mit den Verantwortlichen bei JR Motorsports natürlich gut befreundet ist. Patricks Crewchief Tony Eury Jr. stand zum Beispiel am Kommandostand, als der NASCAR-Veteran im Frühjahr 2008 in Las Vegas den allerersten Nationwide-Sieg des Teams von NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. holte. Dale Jr. und Martin arbeiten im Sprint Cup bei Hendrick Motorsports sehr eng zusammen.

2012 noch alles offen

Und ein kleines Bonbon sprang auch heraus: Martin fuhr zum ersten Mal das neue Nationwide-Auto. "Ich liebe das Racing und die Autos", freute er sich. "Ich liebe auch die Herausforderung. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und es war eine gute Übung." Immerhin kam Patrick im Nationwide-Rennen von Charlotte auf Rang 21. Ihre bislang beste NASCAR-Platzierung.

"Als Mark aus dem Auto stieg, war ich nicht so schnell wie er", berichtete Patrick. "Das hat mich ein wenig enttäuscht, aber nicht schockiert. Wir haben einen Nachmittag zusammengearbeitet. Es ist schön eine Referenz und eine gute Basis zu bekommen." Was mittel- und langfristig nur von Nutzen sein kann, denn über ihre Zukunft ist sich Patrick noch nicht im Klaren. Kommendes Jahr wird sie wieder 13 Nationwide-Rennen und eine komplette IndyCar-Saison bestreiten. Was kommt danach?

"Es gibt für 2012 noch keine Entscheidung", erklärte Patrick. "Es hängt von den Sponsoren ab, es hängt davon ab, was bei JR Motorsports passiert. Wenn nichts zusammengeht, dann fahre ich IndyCars. Aber es gibt noch sehr viele Unbekannte. Wir werden sehen, welche Richtung mein Herz einschlägt und wo es gute Möglichkeiten geben wird."