Busch-Rennen: Ein Held und ein Eklat...
Der gesundheitlich angeschlagene Denny Hamlin war der Held des Busch-Rennens in Dover, während Tony Raines für einen Eklat sorgte
(Motorsport-Total.com) - Wenn das gestrige Busch-Rennen in Dover eine Art Vorbote für den heutigen Chase-Event an gleicher Stelle war, dann dürfen sich die deutschen NASCAR-Fans auf eine aufregende Nacht gefasst machen: Nach 200 Runden und 13 (!) Gelbphasen setzte sich schlussendlich Denny Hamlin durch. Doch seine außergewöhnliche Leistung wurde von einem Eklat überschattet.

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Abgekämpft kletterte Sieger Denny Hamlin in der Victory-Lane aus seinem Wagen
Relativ früh im Rennen kam es nämlich zu einer Berührung zwischen Tony Raines und Robby Gordon, bei der Raines aus dem Rennen befördert wurde. Der Chevrolet-Pilot war darüber so sauer, dass er aus dem Fenster seines Wagens kletterte, eine Runde wartete, bis Gordon wieder vorbeikam, und seinen Helm in dessen Richtung warf! Das Geschoss verfehlte zwar sein Ziel, dennoch muss Raines mit harten Sanktionen seitens der NASCAR-Organisation rechnen.#w1#
Keine Einsicht bei Raines
Einsichtig zeigte er sich im Nachhinein aber keineswegs: "Das war Absicht von ihm! Leider können sie Idioten wie Robby Gordon nicht davon abhalten, Rennautos zu fahren", schimpfte Raines. Gordon, der in Runde 93 nach einem Dreher ebenfalls ausschied, nahm die Schuld für die Kollision auf seine Kappe: "Ich habe ihn ein bisschen berührt" gab er zu. Die Reaktion seines Kontrahenten sei jedoch keineswegs angemessen gewesen.
Dieser Zwischenfall überschattete die heroische Leistung von Hamlin, der trotz der chaotischen Geschehnisse im Rennen kühlen Kopf bewahrte und den Sieg souverän nach Hause fuhr - und das unter schwierigsten Voraussetzungen: Wegen einer schweren Rachenentzündung fühlte er sich schwach und konnte vor dem Start kaum sprechen, doch er ließ es sich nach der Bestzeit im Nextel-Cup-Training nicht nehmen, am Busch-Rennen teilzunehmen.
Angeschlagener Hamlin überglücklich
"Jetzt brauche ich mal ein Nickerchen", grinste der Chevrolet-Pilot in der Victory-Lane. "Mir war heiß und kalt gleichzeitig, ich fühlte mich wirklich nicht gut." Der Triumph lenke aber von den Beschwerden ab, so dass Hamlin auch gleich klarstellte, dass sein Nextel-Cup-Start auf der "Monster-Mile" von Dover nicht gefährdet ist. Das Rennen heute Abend wird er ja hinter Jimmie Johnson und Juan Pablo Montoya vom dritten Startplatz aus in Angriff nehmen.

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Denny Hamlin gewann das Busch-Rennen und könnte am Abend im Cup nachlegen Zoom
Zweiter wurde Martin Truex Jr., der "den ganzen Tag kein perfektes Auto" hatte, gefolgt von Matt Kenseth auf Rang drei - damit waren drei Nextel-Cup-Chase-Teilnehmer auf dem Podium unter sich. Polesetter Greg Biffle fiel hingegen wegen eines unplanmäßigen Boxenstopps aufgrund eines Reifenproblems relativ früh um zwei Runden zurück, so dass er mit einer Aufholjagd nur noch Platz neun retten konnte.
Rennergebnis nach 200 Runden (Top 10):
01. Denny Hamlin (Chevrolet)
02. Martin Truex Jr. (Chevrolet)
03. Matt Kenseth (Ford)
04. Mike Bliss (Dodge)
05. Reed Sorenson (Dodge)
06. Carl Edwards (Ford)
07. Brad Keselowski (Chevrolet)
08. Jason Keller (Chevrolet)
09. Greg Biffle (Ford)
10. David Reutimann (Toyota)
Gesamtstand (Top 10):
01. Carl Edwards (4.153 Punkte)
02. David Reutimann (3.399)
03. Kevin Harvick (3.265)
04. Jason Leffler (3.245)
05. David Ragan (3.088)
06. Bobby Hamilton Jr. (3.046)
07. Greg Biffle (2.919)
08. Marcos Ambrose (2.898)
09. Stephen Leicht (2.831)
10. Mike Wallace (2.801)

