• 13.10.2007 04:54

  • von Pete Fink

Busch-Crashfest: Burton siegt vom letzten Startplatz aus

Jeff Burton gewann ein äußerst unterhaltsames Busch-Rennen von Charlotte, in dem sich die zunächst dominierenden Roush-Fords nacheinander eliminierten

(Motorsport-Total.com) - Das 'Dollar General 300' auf dem Lowe's Motor Speedway war ein klassisches Lehrbeispiel dafür, wie aus einem eigentlich absolut vorhersehbaren NASCAR-Rennen binnen weniger Minuten ein urplötzlich nicht mehr zu kalkulierendes Busch-Event wurde, dass mit Jeff Burton einen Sieger hatte, der vom letzten Startplatz aus ganz nach vorne kam.

Titel-Bild zur News: Jeff Burton

Jeff Burton gewann das 'Dollar General 300' auf dem Lowe's Motor Speedway

Die erste Rennhälfte wurde völlig von den Roush-Fords dominiert und es schien nur die Frage, ob der Sieger am Ende Greg Biffle oder Carl Edwards lauten würde. Doch zwei Massenkarambolagen innerhalb kürzester Zeit drehten das Geschehen völlig um, und der Childress-Pilot konnte seine Chevrolet-Kollegen Kyle Busch und Dale Earnhardt Jr. hinter sich halten.#w1#

Nicht weniger als 20 Nextel-Cup-Piloten nutzten das 'Dollar General 300' auf dem Lowe's Motor Speedway zu einer ausgiebigen Testfahrt für das morgige Cup-Rennen, aber nicht für alle Fahrer war dieses Busch-Rennen nur ein Test, denn der Gesamtführende Carl Edwards konnte sich in Charlotte vorzeitig seinen ersten NASCAR-Titel sichern, wenn er 85 Punkte mehr als David Reutimann holen würde.

Doch zu Beginn machten die vier Roush-Fords von Greg Biffle, Matt Kenseth, Carl Edwards und Jamie McMurray die Pace - nur gestört vom Vorjahressieger Dave Blaney in seinem Braun-Toyota und Evernham-Pilot und Mai-Sieger Kasey Kahne in Lauerstellung.

Drei Roush unter den Top 4

Carl Edwards

Carl Edwards muss die Titelfeierlichkeiten noch verschieben Zoom

Nach 58 Runden lag Edwards vor Biffle und Kahne, dahinter Kenseth, so dass nach wie vor drei Roush-Fords unter den Top 4 lagen. Reutimann, der Edwards den Busch-Titel nicht kampflos überlassen wollte, fuhr dahinter auf Rang fünf.

Kurz nach Rennhalbzeit dezimierte als erstes McMurray die fünfköpfige Roush-Armada, als er Eingangs Turn 1 am Heck von Kyle Busch "aero-loose" wurde, und seinen Ford rückwärts in die Safer-Barrier setzte - nun kam richtig Bewegung in das 'Dollar General 300'.

Erst rollte der Vorjahressieger Blaney mit Motorproblemen aus, dann begann langsam Jimmie Johnson nach einigen Adjustments an Boden zu gewinnen. Nach einer Gelbphase lag plötzlich Clint Bowyer in Front, da er beim Stopp nur Benzin aufgefüllt hatte.

Parallel dazu wollte Edwards seinen Ford durch eine Änderung an den Federn rechts hinten noch schneller machen, und gab so seine Position auf. Das sollte sich sofort rächen, denn beim Restart 67 Runden vor Schluss verlor Johnson seinen Chevy und Edwards gab ihm eine heftige Breitseite. Da unter anderem auch Kenseth in den Massencrash involviert war, waren nun bereits drei von fünf Roush-Autos aus dem Rennen.

Earnhardt Jr. im Finale ohne Chance

Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr. bleibt zuhause in Charlotte weiterhin sieglos Zoom

Unmittelbar nach dem Restart verlor Bowyer auf seinen alten Reifen in Führung liegend ausgangs Turn 4 seinen Childress-Chevrolet, und ausgerechnet der direkt hinter ihm fahrende Greg Biffle konnte den Kontakt nicht mehr vermeiden, während Burton und Earnhardt Jr. in einem weiträumigen Ausweichmanöver die gesamte Busch-Meute rutschend und schlitternd über die Grasfläche vor der Haupttribüne führten.

Vier der dominierenden Roush-Fords waren also binnen weniger Runden aus dem Rennen genommen, und in Führung lag nun Jeff Burton, der wiederum nach einem Motorwechsel von ganz hinten gestartet war. Auf Rang zwei fuhr zum allergrößten Vergnügen der zahlreichen Fans Lokalmatador Dale Earnhardt Jr., der an diesem Abend sein letztes Busch-Rennen für DEI absolvierte.

Burton donnerte nun vorne weg, während Dale Jr. Kyle Busch hinter sich halten musste. "Junior" konnte in seiner ganzen NASCAR-Karriere noch kein Busch- oder Cup-Rennen auf dem Lowe's Motor Speedway gewinnen und stellte den Anschluss wieder her.

Doch nach einer weiteren Gelbphase war die obere Earnhardt-Linie nicht mehr in optimalem Zustand, worauf Kyle Busch am Lokalmatador vorbeiziehen konnte. Vorne ließ Burton nichts mehr anbrennen, und gewann vom letzten Startplatz aus sein viertes Busch-Rennen der Saison.