• 14.04.2013 23:04

  • von Pete Fink

"The Rock": Erster Truck-Sieg für Supertalent Larson

Kyle Larson gewann in Rockingham sein erstes Truck-Rennen unter starkem Druck von Joey Logano - Reibereien zwischen Veteranen und Youngsters

(Motorsport-Total.com) - Kyle Larson wird in weiten NASCAR-Kreisen als das kommende Supertalent der Stock-Car-Szene angesehen. Am Sonntagabend untermauerte der 20-jährige Kalifornier diese Vorschusslorbeeren im Truck-Rennen auf dem altehrwürdigen Rockingham Speedway eindrucksvoll: Larson dominierte von Startplatz drei aus das North Carolina Education Lottery 200 über weite Strecken und lag am Ende nicht weniger als 187 der 205 Runden in Front.

Titel-Bild zur News: Kyle Larson

Supertalent Kyle Larson gewinnt sein erstes Truck-Rennen Zoom

Im Finale von Rockingham wehrte der bei Chip Ganassi unter Vertrag stehende Turner-Pilot erst die Attacken von Truck-Doppelsieger Johnny Sauter (Thorsport-Toyota; 4.) ab und setzte sich anschließend gegen Gaststarter Joey Logano im Ford F150 von Brad Keselowski Racing durch. Allerdings nur hauchdünn, denn der von hinten durch das Feld pflügende Sprint-Cup-Star Logano hätte die Larson-Party um ein Haar noch verderben können.

18 Runden vor Schluss sah es noch keineswegs danach aus, wäre Logano auch nur ansatzweise in der Lage, sich vorne einzumischen. Ein loses Rad an seinem Keselowski-Truck hatte ihn aus der Führungsrunde geworfen und nach einem "Lucky Dog" lag seine Startnummer 19 beim Restart nur auf Platz 16. "Aber wir hatten noch einen Satz nagelneue Reifen", schilderte Logano, der daraufhin wie eine Ein-Mann-Büffelherde durch das Feld nach vorne stürmte.

Sieben Runden vor dem Ende hatte Logano auch Sauter kassiert und machte sich auf die Jagd nach Leader Larson. Der verteidigte wiederum seinen knappen Vorsprung von rund einer Sekunde mit dem Messer zwischen den Zähnen, als drei Runden vor Schluss Timothy Peters (Red-Horse-Toyota) und Brian Sieg (RSS-Ford) aneinander gerieten. Damit war klar: Das zweite Truck-Rennen auf dem "Rock" würde in einer Green-White-Checkered-Verlängerung entschieden werden.

Alt gegen Jung

Larson legte auf der Innenbahn einen Bombenrestart hin, während Logano außen "meine Räder durchdrehen ließ. Das war mein eigener Fehler" und die letztliche Entscheidung, denn in den folgenden zwei Runden ließ sich das kleine Supertalent aus Kalifornien trotz wesentlich älterer Goodyear-Gummis die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. "Ich habe nur gesehen, wie Joey im Rückspiegel immer größer wurde", freute sich Larson. "Überrascht war ich auch, denn die Restarts gehören normalerweise nicht gerade zu meinen Stärken."

Kyle Larson

Kyle Larson in seinem Turner-Truck mit der Startnummer 30 Zoom

Es war sein erster Truck-Sieg in seinem fünften Rennen. Eigentlich bestreitet der von Ganassi ausgeliehene Larson in diesem Jahr seine erste Nationwide-Saison im Turner-Team. In Rockingham absolvierte er einen Gaststart in der Startnummer 30, in der von genau einem Jahr Nelson Piquet beinahe sein erstes Truck-Rennen gewonnen hätte. Nun werden in NASCAR-USA mit Sicherheit wieder einige Stimmen laut werden, die nach einem baldigen Sprint-Cup-Debüt des Youngsters fragen.

Generell besteht ein sehr großer Reiz der Truck-Serie in dieser Saison aus dem Kampf alt gegen jung. Den etablierten Truck-Veteranen Johnny Sauter, Ron Hornaday, Todd Bodine, Matt Crafton, Brendan Gaughan oder Timothy Peters steht eine blutjunge und aufstrebende Garde mit Ty Dillon, Jeb Burton, Ryan Blaney, Darrell Wallace, Erik Jones oder auch Chase Elliott gegenüber. Dies führt mitunter zu heftigen Reibereien, wie es auf dem "Rock" Hornaday (NTG/Denette-Chevy) und Rookie Wallace (Kyle-Busch-Toyota) zeigten.


Fotos: NASCAR in Texas


Als der junge Wallace den erfahrenen Hornaday zu intensiv beharkte, revanchierte sich der Veteran, in dem er den Wallace-Truck im Rahmen der letzten Gelbphase kurzerhand in die Mauer von Turn 3 beförderte. Fortsetzung folgt. In Rockingham war das Resultat gut durchgemischt: Gaughan (3.), Sauter (4.), Crafton (6.) hielten die Veteranen-Fahne hoch, Elliott (5.), Burton (7.), Blaney (8.) und Jones (9.) sorgten für starke Rookie-Resultate. Das nächste Truck-Rennen steigt bereits am kommenden Wochenende in Kansas.

Die Top 10 aus Rockingham:

01. Kyle Larson (Turner-Chevrolet)
02. Joey Logano (Keselowski-Ford)
03. Brendan Gaughan (Childress-Chevrolet)
04. Johnny Sauter (Thorsport-Toyota)
05. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet)
06. Matt Crafton (Thorsport-Toyota)
07. Jeb Burton (Turner-Chevrolet)
08. Ryan Blaney (Keselowski-Ford)
09. Eric Jones (Kyle-Busch-Toyota)
10. Miguel Paludo (Turner-Chevrolet)

Die Gesamtwertung nach 3 von 25 Rennen:

01. Johnny Sauter 135 Punkte
02. Jeb Burton 119
03. Matt Crafton 115
04. Ron Hornaday 105
05. Ryan Blaney 100
06. Ty Dillon 98
07. Miguel Paludo 98
08. James Buescher 93
09. Ryan Sieg 92
10. Darrell Wallace 89