• 24.07.2013 08:44

  • von Pete Fink

Es geht los: NASCAR-Comeback auf Dirt

Back to the roots: Heute Nacht steht der Eldora Speedway im Fokus der NASCAR, wenn 34 Truck-Piloten auf einem Dirt-Track-Oval ein Punktrennen austragen

(Motorsport-Total.com) - In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag steht in der NASCAR ein Ereignis an, dem viele Fans und Experten mit großer Spannung entgegenfiebern. Es ist das Comeback auf einem Dirt-Track-Oval, das die Truck-Serie auf dem Eldora Speedway nahe Rossburg im US-Bundesstaat Ohio in Angriff nimmt. Damit kehrt NASCAR wieder einmal zu den Wurzeln zurück, denn schließlich waren die Dirt-Tracks in den Gründerzeiten das gewohnte Terrain, bevor in Darlington 1950 der erste asphaltierte Speedway entstand.

Titel-Bild zur News: Ty Dillon

Childress-Enkel Ty Dillon auf dem Dirt-Track von Eldora Zoom

Natürlich hatten die kleinen Dirt-Tracks über die Jahre keine Chance gegen die hochmodernen Betonburgen von Daytona, Talladega, Charlotte und Co. In der Saison 1970 wurden nur noch drei von insgesamt 48 (!) Saisonrennen auf Dirt ausgetragen. Richard Petty gewann am 30. September 1970 auf den North Carolina State Fairgrounds in Raleigh das bislang letzte offizielle Dirt-Track-Rennen der NASCAR. Knapp 43 Jahre später nun also das Comeback.

Die 18.000 Zuschauerplätze, die das 0,5 Meilen-Oval mit einer Kurvenüberhöhung von 24 Grad aufnehmen kann, waren binnen weniger Tage ausverkauft. Am Dienstag begannen die Trainingssitzungen zum "Mudsummer Classic", wie der offizielle Titel lautet. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag steigen das Qualifying, die fünf Vorläufe plus Hoffnungslauf und das Finale über 150 Runden, bei dem es natürlich auch um Meisterschaftspunkte in der Truck-Series geht.


NASCAR in Eldora

Für dieses Comeback gab NASCAR dem Eldora Speedway und dessen Besitzer Tony Stewart sogar eine Ausnahmegenehmigung: Die Strecke besitzt keine Safer-Barrier, gefahren wird natürlich nicht mit Slicks, sondern mit Profilreifen von Goodyear. "Smoke" selbst fährt übrigens nicht mit, nachdem er vor einigen Wochen bei einem lokalen Dirt-Track-Rennen eine üble Massenkarambolage auslöste, im Rahmen derer es einige verletzte Nachwuchspiloten gab.

Abenteuer auf dem Dirt-Track

Reifen

Vergleich: Dirt-Track-Reifen und die normalen Speedway-Slicks Zoom

Dafür stehen einige andere NASCAR-Stars auf der offiziellen Meldeliste wie etwa Ryan Newman, Austin Dillon, Ken Schrader, Dave Blaney, Kenny Wallace oder auch Supertalent Kyle Larson. Diese duellieren sich mit den "Truck-Regulars", unter anderem Ty Dillon, Ron Hornaday, Tabellenführer Matt Crafton, Jeb Burton, Ryan Blaney oder auch Truck-Titelverteidiger James Buescher um nur einige zu nennen. Insgesamt haben 34 Piloten für Eldora gemeldet.

Kyle Larson (Turner/Scott-Chevrolet) und Austin Dillon (Bates-Chevrolet) waren am späten Dienstagabend die schnellsten in den beiden Freien Trainingssitzungen. Larson erzielte dabei eine Rundenzeit von 19,645 Sekunden, was einem Schnitt von 91,626 Meilen pro Stunde oder 147,46 km/h gleichkommt. Einer der eher unbekannten Geheimfavoriten ist der 49-jährige Scott Bloomquist, der einen Kyle-Busch-Toyota fahren wird und bei den Late-Models bisher über 500 Dirt-Track-Siege holte.


Fotos: Eldora: NASCAR-Comeback auf Dirt


Für Tabellenführer Crafton wird der Eldora-Ausflug hingegen zu einem großen Abenteuer. Crafton ist noch nie auf Dirt gefahren und gibt daher nur ein Motto aus: "Irgendwie heil da durch kommen und die Ziellinie sehen." 30 der 34 Trucks qualifizieren sich für das Finale, das in drei Segmente (60, 50 und 40 Runden) unterteilt ist. Die entscheidenden Aktivitäten beginnen heute Abend um 23:05 Uhr MESZ mit der Qualifikation, danach folgen ab 1:00 Uhr MESZ die Vorläufe. Das mit Spannung erwartete Finale von Eldora beginnt um 3:35 Uhr MESZ.