Zielkurve sorgt für höchste Reifentemperaturen der Saison

Kühles Wetter und neuer Asphalt: Bridgestone stellt tendenziell weiche Reifen für Phillip Island zur Verfügung - Hohe Belastung in der Zielkurve

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP betritt an diesem Wochenende Neuland: Der schnelle Kurs auf Phillip Island ist den Fahrern zwar wohlbekannt, doch seit dem Vorjahr wurde der australische Kurs neu asphaltiert. Der in die Jahre gekommene alte Belag war extrem wellig, worauf sich die Fahrer einstellen mussten. Nun müssen auf dem neuen Asphalt ebenfalls neue Linien erkundet werden. Generell wird davon ausgegangen, dass die Rundenrekorde fallen werden. Außerdem wird an diesem Wochenende auch das Wetter eine Rolle spielen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Der Hinterreifen wird in der schnellen Zielkurve extrem belastet Zoom

Am Donnerstag war es kühl, im Fahrerlager hatten alle Jacken an. Cal Crutchlow erschien zur Pressekonferenz sogar mit einer Mütze, obwohl der Brite von der Isle of Man raues Klima gewöhnt ist. Die Regengefahr ist aufgrund des Pazifik ebenfalls immer gegeben, obwohl für die drei Tage derzeit kein Regen vorhergesagt ist. Reifenhersteller Bridgestone musste das Wetter zusätzlich zur Streckencharakteristik ins Kalkül ziehen.

Beim Vorderreifen stehen die Mischungen extra-soft und soft zur Verfügung. Die drei verschiedenen Hinterreifen sind asymmetrisch aufgebaut. Auf der rechten Flanke ist in allen drei Hinterreifen die Mischung soft verbaut, während links soft, medium oder hard verwendet wird. Das ergibt sich daraus, dass vor allem die Linkskurven elf und zwölf mit hohem Tempo und in Schräglage gefahren werden. In dieser Zielkurve dreht das Hinterrad konstant durch, weshalb an dieser Stelle die höchsten Reifentemperaturen des Jahres gemessen werden.


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Girls


"Phillip Island ist über weite Teile der Strecke keine große Belastung für die Reifen, denn der Charakter ist flüssig und generell herrschen kühle Temperaturen", so Bridgestone-Motorsportchef Shinji Aoki. "In der letzten Kurve werden in den beiden Linkskurven allerdings die höchsten Temperaturen der Saison gemessen. Deshalb mussten wir besonders an die Reifenentwicklung herangehen. Die letzten beiden Kurven sind sehr schnell und die Fahrer beschleunigen in Schräglage."

"Alleine die Belastung in dieser Passage verlangt eine hitzeresistente Konstruktion für das Rennen. Es ist auch oft sehr kühl, weshalb generell weichere Mischungen von Nöten sind, damit guter Grip generiert wird und das Aufwärmverhalten gegeben ist. Das ist vor allem für die rechte Reifenflanke wichtig, denn es gibt nur wenige Rechtskurven. Phillip Island wurde neu asphaltiert. Dadurch müsste der Belag konstanter sein. Potenziell sollte diese Strecke auch schneller werden."