• 11.11.2016 19:28

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Yamaha: Lorenzo beeindruckt, Rossi mit Problemen

Jorge Lorenzo strotzt in Valencia vor Selbstvertrauen, während Teamkollege Valentino Rossi keine passende Abstimmung für seine Yamaha 1 erarbeitet

(Motorsport-Total.com) - Valencia zählt zu den Kursen, die Jorge Lorenzo liegen und auf denen Valentino Rossi seine Probleme hat. Daran scheint sich auch in diesem Jahr nichts geändert zu haben. Lorenzo beendete den ersten Trainingstag auf Position eins und fuhr in beiden Sessions die Bestzeit. Teamkollege Rossi war am Vormittag erster Verfolger und rutschte am Nachmittag bis auf Position acht ab. Etwa acht Zehntelsekunden fehlten Rossi am Freitagnachmittag - in Valencia ist das eine Welt.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Starke Vorstellung: Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo gab am Freitag den Ton an Zoom

"Es war ein sehr guter Start, am Freitag beide Freien Trainings auf Position eins beendet zu haben", bilanziert Lorenzo und wirkt deutlich entspannter als bei den vergangenen Rennwochenenden. "Der Asphalt bietet sehr viel Haftung. Die Reifen von Michelin vermitteln sehr viel Vertrauen. Sie lassen sich gut auf Temperatur bringen und haben sehr viel Grip."

"Wir verbesserten das Motorrad Stück für Stück und beschäftigten uns mit dem Fahrwerk und der Elektronik. Am Ende montierten wir einen neuen weichen Hinterreifen, um herauszufinden, ob das der richtige Reifen für das morgige Qualifying ist. Die Rundenzeit war toll und nah am Rekord dran. Es war ein beeindruckender Start ins Wochenende", fasst Lorenzo zusammen.

Die neuen Michelin-Vorderreifen waren nach Lorenzos Geschmack: "Ich verwendete den neuen Reifen am Ende. Der Unterschied war nicht so groß wie in Brünn, als ich den Reifen zum ersten Mal verwendete. Der Reifen bot ein bisschen mehr Haftung auf der äußersten Flanke. Ich bin zufrieden", kommentiert der WM-Dritte.

Teamkollege Valentino Rossi hatte keinen guten Start ins finale Rennwochenende. Im ersten Freien Training musste der Italiener von einem Roller angeschoben werden, da die Yamaha M1 streikte. "Es gab ein kleines Problem am Motorrad, doch das wurde gelöst. Ich brach ab, um kein größeres Problem zu kreieren", erklärt der "Doktor". Doch was war da los?


Fotos: MotoGP in Valencia, Training


"Mein Mechaniker vergaß sein Portmonee in der Airbox (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt Rossi. "Nein, es war ein kleines Problem. Das Motorrad erkannte, dass etwas nicht stimmt und ging aus, um den Motor zu schützen. Es war witzig, mit der M1 durch das Fahrerlager geschoben zu werden. Wir verloren fünf Minuten. Es war kein großes Problem."

Valentino Rossi

Defekt an der M1: Valentino Rossi startete mit Verzögerung ins erste Training Zoom

Danach kam Rossi schnell in Schwung: "Am Vormittag lief es gegen Ende der Session nicht schlecht. Ich wurde Zweiter. Am Nachmittag hatte ich ein Problem. Wir probierten den harten Reifen, weil wir diese Mischung vermutlich im Rennen verwenden, doch ich hatte damit keine Haftung und war nicht schnell genug. Gegen Ende ließ ich den weichen Reifen montieren und verbesserte meine Rundenzeit", schildert der Italiener, der sich am Samstag deutlich steigern möchte: "Die Balance der Maschine ist nicht gut. Ich bin mit der Abstimmung nicht zufrieden. Wir müssen daran arbeiten und das Setup verbessern", so Rossi.