Valentino Rossi hofft auf "guten Kampf" im Trockenen

Mit Startplatz zwei hat sich Valentino Rossi für den Großen Preis von Malaysia in Position gebracht und erwartet im Trockenen einen "guten Kampf" an der Spitze

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Großen Preis von Malaysia verbindet Valentino Rossi, sechsfacher Sepang-Sieger, viele gute Erinnerungen, aber zugleich wohl auch eine seiner schlimmsten Erfahrungen in der langen Motorsport-Karriere des MotoGP-Stars. 2011 verlor er hier seinen Kollegen und Freund Marco Simoncelli durch einen tragischen Rennunfall. Auch in diesem Jahr gedachten die Fahrer dem verstorbenen Italiener. Rossi grüßte Simoncelli an der Unfallstelle mit einem Wheelie, Honda-Pilot Marc Marquez tat es ihm gleich.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi startet am Sonntag hinter Andrea Dovizioso aus Startreihe eins Zoom

"Ich wollte einfach 'Ciao' sagen", erklärt Rossi und goutiert zugleich Marquez' Geste: "Das habe ich gesehen, es war schön." Simoncelli mit einem Sieg auf dem Sepang International Cicuit ehren zu können, darauf hofft Rossi wohl auch am Sonntag. Bereits seinen zweiten Platz beim letzten Grand Prix in Phillip Island hatte der 37-Jährige seinem Freund gewidmet, dessen Todestag sich vor einer Woche zum fünften Mal jährte. Die Ausgangsposition für einen möglichen Rossi-Sieg in Malaysia ist jedenfalls gut.

Mit einer Bestzeit von 2:11.731 Minuten musste er sich im regennassen Sepang lediglich Pole-Setter Andrea Dovizioso (Ducati) geschlagen geben. "Aus der ersten Reihe zu starten, ist immer ein gutes Gefühl und wichtig für das Rennen", freut sich Rossi. "Heute war ein guter Tag, ich habe mich wohl gefühlt - unter beiden Bedingungen und auch schon am Morgen. Ich war von Anfang an gut dabei." Im dritten Freien Training war Rossi im Trockenen Vierter geworden.

Rossi: Pace der ersten Vier im Trockenen sehr ähnlich

Für Sonntag hofft er ebenfalls auf trockene Bedingungen: "Dann könnten wir einen guten Kampf sehen. Am Morgen waren wir sehr schnell, die ersten Vier waren innerhalb von einer Zehntelsekunde. Die Pace war sehr ähnlich. Aber alles ist möglich." Das gelte insbesondere für den Fall von Regen, dann gestaltet sich der neue Asphalt in Sepang als besonders tückisch. "Die Strecke braucht sehr lange, um wieder abzutrocknen. Das ist nicht normal. Man muss sich sehr auf die noch nassen Stellen konzentrieren", so Rossi.


MotoGP in Sepang

Genau aus diesem Grund verlief auch das Qualifying anders als sonst. Denn während die Piloten normalerweise zwei Stints fahren und zwischendurch zum Reifenwechsel an die Box kommen, fuhren diesmal viele durch. "Es ist eine ganz andere Herangehensweise. Normalerweise gibst du auf den neuen Reifen 100 Prozent, ziehst einen neuen auf und gibst dann 110 Prozent", erklärt Rossi. Doch weil die Regenreifen in 15 Minuten nur schwer ans Limit zu bringen sind, habe man sich entschieden durchzufahren.

"Auf meiner letzten Runde konnte ich mich auf den zweiten Platz verbessern. Am Ende war das für uns die richtige Strategie", ist sich der Yamaha-Pilot sicher. Er glaubt, am Sonntag sowohl im komplett Trockenen als auch im komplett Nassen gute Chancen zu haben, vorne mitzukämpfen. Zu früh freuen will sich Rossi aber noch nicht: "Sepang ist eine Strecke, die ich sehr mag, und ich habe hier schon einige Male gewonnen. Aber der letzte Sieg war 2010, und liegt damit einige Zeit zurück."

Überholen schwerer: Positionskämpfe in der letzten Kurve?

Andere Fahrer wie Marquez und Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo seien in den vergangenen Jahren hier sehr stark gewesen. Zudem gibt der MotoGP-Star zu bedenken: "Das Rennen ist immer sehr schwierig und anspruchsvoll. Es wird also nicht leicht, aber von der zweiten Position aus zu starten, ist positiv. Ich denke, dass ich kämpfen kann, aber wir müssen die Bedingungen abwarten." Nicht nur die, sondern auch eine Modifikation in KUrev 15 stellt die Fahrer vor neue Unwägbarkeiten.

"Mir wurde gesagt, sie haben die letzte Kurve geändert, damit man in Kurve 1 langsamer ankommt - also aus Sicherheitsgründen. Damit bin ich einverstanden", insistiert Rossi. "So ist es okay, denn ansonsten kommst du sehr schnell in Kurve 1 an und dort ist nicht viel Platz. Die Änderung funktioniert. Im Trockenen macht es keinen großen Unterschied. Im Nassen ist es etwas schwieriger. Man muss eine andere Linie nehmen." Zweikämpfe könnten an Würze gewinnen, denn auch das Überholen sei etwas schwerer geworden.