Trotz Duellsieg gegen Dovizioso: Pedrosa nicht zufrieden

Dani Pedrosa kann durch die Verletzung kaum Laufen, aber trotzdem besiegt er in Brünn Ducati-Fahrer Andrea Dovizioso

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Vorentscheidung für den MotoGP-Sieg in Brünn relativ früh gefallen war, boten die Zweikämpfe im Verfolgerfeld Unterhaltung. Vor allem Dani Pedrosa zeigte eine starke Aufholjagd. Nach seinem Trainingssturz am Freitag konnte der Spanier kaum gehen und hatte große Schmerzen im linken Fuß. Vom neunten Startplatz aus arbeitete sich Pedrosa langsam, aber kontinuierlich durch das Feld. In der Schlussphase kam es zu einem spannenden Duell mit Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa läuft nach seinem Trainingssturz humpelnd durchs Paddock Zoom

Pedrosa setzte sich durch und fuhr mit seiner Honda als Fünfter ins Ziel. Zufrieden war Pedrosa mit seiner Leistung aber ganz und gar nicht: "Für mich war es ein schlechtes Rennen, weil ich nicht schnell war", ärgert er sich. Seit einem Jahr ist Pedrosa nun ohne Sieg. "Ich hatte kein gutes Gefühl mit den Reifen. Weder der Vorder- noch der Hinterreifen hat Grip aufgebaut. Ich weiß nicht, wie es den anderen gegangen ist. Meine Rundenzeiten waren sehr langsam."

"Im Warmup waren meine Zeiten noch recht gut. Deshalb war ich zuversichtlich, dass ich gegen die Ducatis kämpfen werden kann. Mein Start war nicht schlecht, ich habe meine Position gehalten. In der ersten Kurve haben mich dann Hernandez und Petrucci berührt und ich habe Plätze verloren. Dann wollte ich pushen, aber ich habe gemerkt, dass ich beinahe stürze. Also habe ich mich etwas langsamer nach vorne gearbeitet. Am Ende habe ich Zeit auf Valentino und die Ducatis aufgeholt. Leider habe ich am Anfang viel verloren."

Pedrosa erkennt Handicaps der Honda

Der Zweikampf gegen Dovizioso sorgte für die Unterhaltung des Rennens. Pedrosa konnte sich knapp durchsetzen, was Dovizioso gar nicht schmeckte: "Es war ein schlechtes Duell, weil ich nicht schnell genug war", seufzt der Italiener. "Mein Speed in der Kurvenmitte war richtig schlecht. Auf der Bremse war ich gut und auf der Geraden schnell. Um mit Dani kämpfen zu können, musste ich härter bremsen und in der Kurvenmitte langsamer fahren. Es war kein Duell mit gleichem Speed."

Aber auch Pedrosa hatte seine Mühe, die Ducati zu überholen: "Es war ein gutes Duell mit Dovi. Als ich hinter ihm war, konnte ich viele Handicaps bei unserem Bike sehen. Wir müssen versuchen, das Motorrad einfacher fahrbar zu machen. Wir machen viel zu viele Wheelies. Es ist sehr schwierig, das Vorderrad auf dem Boden zu halten. Dadurch verlieren wir bei der Beschleunigung, aber es macht dich auch körperlich müde."

"Meine Stärke lag in den Kurven. Dovizioso zu überholen, war nicht einfach, denn er war auf der Geraden extrem schnell. Er ist mir immer weggezogen, weshalb ich am Kurveneingang nicht nahe genug war. Nur im kurvigen Infield war ich nahe dran. Am Ende haben wir gekämpft und ich konnte vor ihm bleiben. Leider hat dann die Zeit gefehlt, Iannone noch einzuholen." Aufgrund der Fußverletzung war Pedrosa für viele im Fahrerlager ein heimlicher Held des Rennens. Außerdem bestätigte er im Anschluss, dass er ohne Schmerzmittel fuhr.


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Nun kann sich der Routinier eineinhalb Wochen ausruhen und regenerieren, bevor es in Großbritannien weitergeht: "In Silverstone müssen wir wieder auf das Podest", kündigt Pedrosa selbstbewusst an. "Ich denke, dass wir noch etwas Speed finden können. Ich werde auch an der Fitness arbeiten. Vielleicht werde ich einige Scans beim Fuß machen."