Streckenbesichtigung in der MotoGP: "Man kann vieles besser verstehen"

Für viele MotoGP-Fahrer gehört der Track-Walk am Donnerstag vor einem Rennwochenende dazu -Valentino Rossi erklärt die Vor- und Nachteile

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit 2019 gastiert die MotoGP an diesem Wochenende wieder auf dem Sachsenring. Im vergangenen Jahr musste der Grand Prix von Deutschland aufgrund der Pandemie ausfallen. Der Donnerstag bietet den Fahrern die Gelegenheit, sich nach der Pause einen ersten Eindruck von der Strecke zu verschaffen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi hat für einen Track-Walk zu Fuß oft keine Zeit Zoom

Wie in der Formel 1 tun das viele Piloten gemeinsam mit ihrer Crew durch einen Track-Walk. Sie gehen den Kurs zu Fuß ab oder fahren mit dem Rad, um sich Layout, Asphaltbeschaffenheit und dergleichen aus nächster Nähe anzuschauen.

"Ich persönlich mag es, mir die Strecke am Donnerstag anzusehen", sagt Valentino Rossi. "Am liebsten mit dem Roller. Ich mache das mit meinem Coach, früher mit Cadalora, jetzt mit Gavira. Man kann die Randsteine, die Linie besser verstehen. Jetzt ist das mit dem Roller leider verboten. Deshalb müssen wir zu Fuß gehen."

Der MotoGP-Routinier räumt jedoch ein, dass er den Track-Walk aus Zeitgründen oft schwänzen muss. "Am Donnerstag habe ich leider oft nicht genug Zeit. Wir haben technische Meetings, Pressetermine und all das. Außerdem ist die Strecke am Donnerstag auch nicht die ganze Zeit geöffnet", erklärt Rossi.

"Es gibt ein Zeitfenster von anderthalb bis zwei Stunden. Leider ist das für mich oft nicht zu machen. Aber ich stimme zu, dass es wichtig ist." Dass er nicht immer dazu kommt, bedauert der Italiener: "Ja, ich vermisse es sehr."

"Aber mit dem Roller war es einfacher. Du kannst zwei Runden in 20 Minuten schaffen. Zu Fuß verlierst du eine Stunde. Leider bin ich am Donnerstag oft zu beschäftigt. Aber manchmal, wenn die Zeit ausreicht, gehe ich mit den Jungs raus."


Fotostrecke: Top 10: Die schnellsten Strecken im MotoGP-Kalender

Auch Fahrerkollege Jack Miller schätzt den Track-Walk. "Ich versuche in der Regel, einen Trackwalk zu machen", verrät der Ducat-Pilot, der die Strecke meistens mit seinem Team begeht. "Aber manchmal kommt etwas dazwischen. In Jerez mussten die Jungs noch am Bike arbeiten, in Le Mans war das Wetter nicht so toll."

"Doch die meiste Zeit versuche ich schon, zumindest kurz auf die Strecke zu gehen, um mir einen Eindruck zu verschaffen", sagt Miller. MotoGP-Weltmeister Joan Mir macht seine Track-Walks vom jeweiligen Veranstaltungsort abhänig.

"Normalerweise begehen wir die Strecke immer am Donnerstag zusammen mit dem Team. Allerdings nicht auf jeder Strecke. Wenn der Asphalt derselbe ist wie im Vorjahr und sich auch sonst nichts verändert hat, ist das nicht unbedingt nötig."

"Was ich damit sagen will: Auf manchen Strecken ist der Track-Walk wichtiger als auf anderen, zum Beispiel wenn es einen neuen Asphalt gibt. Aber selbst wenn man sich das vorher nicht anschaut, versteht man es schon nach den ersten paar Runden auf dem Motorrad. Aber es ist schon wichtig, es zu machen", findet Mir.

Neueste Kommentare