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Stoner über die Bedingungen: "Es war eine Folter"
Trotz klarem Sieg hatte Casey Stoner mit den nassen Bedingungen in Silverstone zu kämpfen - Colin Edwards war nach seinem dritten Platz sprachlos
(Motorsport-Total.com) - Auf dem Podium in Silverstone waren drei glückliche Gesichter zu sehen. Honda-Pilot Casey Stoner freute sich über seinen dritten Sieg in Folge und seinen vierten in dieser Saison. Damit hat der Australier auch die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen. Andrea Dovizioso konnte zwar nur in der Anfangsphase gegen seinen Honda-Teamkollegen kämpfen, doch mit Platz zwei hat der Italiener einen weiteren Podestplatz in dieser Saison geholt. Die eigentliche Sensation war Colin Edwards auf Rang drei.

© Bridgestone
Honda-Pilot Casey Stoner ist nach dem Sieg wieder voll auf WM-Kurs
Obwohl Stoner an der Spitze das Feld kontrollierte, war es kein einfaches Rennen für ihn. "Es war sehr hart. Ich hatte nicht den besten Start. Andrea ist in den ersten Runden sehr stark gefahren, während ich gewartet habe, bis die Reifen auf Temperatur kamen. Hinter ihm habe ich das ganze Wasser in der Gischt abbekommen. Ich hatte sogar Wasser auf der Innenseite des Visiers."
"Ich sah die nassen Stellen nicht und wusste nicht, wo ich genau fahren soll. Als ich vorbei war, ist es noch schlimmer geworden", beschreibt der Weltmeister von 2007. "Als das Visier dann klar war, konnte ich die richtigen Stellen suchen und habe Vertrauen aufgebaut. Meine Rundenzeiten sind deshalb besser geworden."
"Als ich in Führung lag, habe ich aufgepasst, dass ich nicht stürze. Es gab einige tiefe Pfützen und man konnte leicht ausrutschen. In den letzten Runden war das dann etwas besser. Es war eine Folter. Meine Hände haben gefroren und ich wusste nicht, welchen Bremsdruck ich hatte. Es waren sehr schwierige Bedingungen. Das Rennen hätte sehr schnell vorbei sein können. Ich bin sehr glücklich."
Dovizioso fehlten im Ziel zwar immer noch 15 Sekunden auf seinen Teamkollegen, doch durch den Sturz von Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo machte "Dovi" 20 Punkte auf den Weltmeister gut. "Ich wusste, dass sich das Rennen so entwickeln könnte, also habe ich versucht, so gut wie möglich zu starten. Stoner war sehr schnell und es war schwierig ihm zu folgen. Ich wollte die restlichen Fahrer hinter mir halten."
"Die Bedingungen waren über dem Limit. Es gab tiefe Pfützen, wo man leicht die Kontrolle verlieren konnte. Es stand viel mehr Wasser als im Warmup. Wir haben eine Modifikation vorgenommen, um mehr Grip am Hinterrad zu haben. Es hat geholfen, dass wir zwei Aufwärmrunden gefahren sind. Die Reifen sind dann schneller auf Temperatur gekommen."
"Mit meiner Strategie bin ich sehr zufrieden, speziell mit den ersten Runden. Es ist in der MotoGP sehr wichtig gut zu starten. Ich habe hart gebremst, um meine Linien gegen Lorenzo und Simoncelli zu verteidigen. Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden. Im Training bin ich zwar nicht so schnell wie Casey, aber ich gebe nie auf. Ich bedanke mich bei meinem Team, das mich sehr gut unterstützt, aber auch bei all meinen Fans. Ich muss versuchen die WM zu gewinnen."
Vor einer Woche lag Edwards mit einem gebrochenen Schlüsselbein im Krankenhaus. Im Regen meisterte der Tech-3-Pilot die Bedingungen und spielte seine gesamte Erfahrung aus. Die britischen Fans jubelten "Texas Tornado" zu und zollten der Leistung Tribut. "Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Meine Ärzte haben fantastische Arbeit geleistet. Das Schlüsselbein war nicht das große Problem. Ich habe mir die Muskeln bei den Rippen gezerrt, das hat sehr geschmerzt."
"Es war so wie Casey es beschrieben hat. Es war in einigen Passagen schwierig, das Motorrad auf beiden Reifen zu halten. Ich muss mich beim Team bedanken, sie sind alle super. Wir sind im Warmup mit einer komplett anderen Abstimmung hinausgefahren. Alles war anders und es hat nicht funktioniert. Im Rennen sind wir dann wieder mit einer anderen Abstimmung gefahren. Wir haben sie nie vorher ausprobiert. Ich habe angegriffen und gesehen, dass ich von meinen Verfolgern wegkomme. Ich wusste nicht, ob ich an diesem Wochenende überhaupt fahren kann und dann aufs Podium zu kommen ist fantastisch."

