Stoner rechnet mit Ducati ab

Casey Stoner hat sich mit dem Topmanagement bei Ducati nicht verstanden - Die Beziehung zur Firma wurde nach den gesundheitlichen Problemen 2009 getrübt

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner hat in vier Jahren für Ducati 23 Rennen und einen WM-Titel gewonnen. Im Vorjahr wurde das Verhältnis aber zusehends schlechter. Der Australier entschied sich für einen Wechsel zu Honda, wo man alle Weichen auf den Titelgewinn 2011 stellte. Ducati musste wiederum einen Spitzenpiloten verpflichten, den man mit Valentino Rossi fand. Der neunfache Weltmeister war bei Yamaha an der Seite von Jorge Lorenzo nicht mehr glücklich. Ein Wechsel zu Honda war nach den Geschehnissen Anfang des Jahrtausends auch ausgeschlossen. So kam es zur italienischen Traumehe Rossi/Ducati.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Der Australier Casey Stoner hat bei Honda eine neue Heimat gefunden

"Valentino ist nur gekommen, weil ich nicht verlängert habe", wird Stoner von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. "Die Entscheidung lag bei mir. Ich bin gegangen und sie haben ihn kontaktiert." Der 25-jährige meint weiter, dass seine Mechaniker nicht glücklich mit dieser Entscheidung waren. "Nicht die Mitarbeiter, aber jemand an der Spitze, vielleicht auch ein Sponsor, war glücklich damit. Sie dachten, Valentino würde bessere Resultate bringen."

"In den vergangenen Jahren war die Partnerschaft mit der Fabrik nicht sehr warm. Mit den Leuten an der Strecke und mit dem Testteam war alles perfekt. Sagen wir einmal so, dass es Probleme mit dem Topmanagement gab. Als ich meine gesundheitlichen Probleme hatte, habe ich verstanden, dass wir keine richtige Familie waren, so wie ich davor eigentlich dachte." 2009 musste Stoner drei Rennen gesundheitsbedingt auslassen. "Ich hatte Probleme und sie haben mir nicht geholfen."

"Im Gegensatz dazu waren die Leute, die am Motorrad arbeiten, wirklich sehr außergewöhnlich. Ich bin für die Möglichkeiten sehr dankbar, aber ich habe mehr Dankbarkeit für meine Bemühungen erwartet. In den ersten beiden Jahren war ich mit der Fabrik eng verbunden, aber in den letzten beiden Jahren war das nur mit Filippo (Preziosi; Anm. d. Red.) und seinen Jungs der Fall."

"Ich wollte meine Karriere dort beenden, aber als ich verstand, dass das nicht mein Traum war, versuchte ich zu realisieren, was mein Traum ist - für Honda zu fahren." Der japanische Motorradgigant und die italienische Firma sind komplett unterschiedlich. "Ganz anders. Bei Honda bin ich entspannter. Im Gegensatz zu Ducati denken die Japaner mehr über den Rennsport nach als über das Auftreten in der Öffentlichkeit."