Stoner: "Konnte nichts gegen Jorge tun"

Casey Stoner schenkte Ducati zu seinem Abschied einen weiteren Podestplatz - Die Reifenwahl war ein Mitgrund für die Niederlage gegen Jorge Lorenzo in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Bis acht Runden vor dem Ziel lag Casey Stoner in Valencia in Führung, doch Weltmeister Jorge Lorenzo übte mächtig Druck aus. Schließlich ging der Spanier vorbei und feierte den Heimsieg. Stoner beendete seine Zeit bei Ducati mit einem zweiten Platz. Am Dienstag sitzt der Weltmeister von 2007 erstmals auf der Honda. Die zweite Ducati kam nicht über die Ziellinie. In Runde drei rutschte Nicky Hayden in der ersten Kurve aus und die GP10 überschlug sich mehrfach im Kiesbett.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Jorge Lorenzo war in Valencia einen Tick schneller als Casey Stoner

Die Kombination Stoner/Ducati hat insgesamt 23 Siege, 21 Pole-Positions und einen WM-Titel gewonnen. Das letzte Rennen verlief aber nicht ganz einfach. "Wir standen bei den Reifen vor einer großen Entscheidung. Wir haben uns dann für die harte Mischung entschieden, die uns vielleicht den Sieg gekostet hat. Es ist schwierig zu sagen, denn die weiche Mischung hätte vielleicht gegen Rennende nicht mehr richtig funktioniert.", grübelt der Australier.

"Unter dem Strich war Jorge einfach schneller und ich konnte nicht viel dagegen tun. Es ist schön, die Ducati-Ära mit einem Podium zu beenden. Ich glaube, das passt gut. Ich habe viele Erinnerungen an die vergangenen Jahre. Von meinem ersten Sieg in Katar 2007, über Barcelona im gleichen Jahr und den Titelgewinn in Motegi. Natürlich zählen da auch meine Heimsiege auf Phillip Island dazu. Ich kann mich auch gut an meine Rückkehr in Portugal im Vorjahr erinnern."


Fotos: Ducati, MotoGP-Finale in Valencia


"Ich habe jeden einzelnen Sieg genossen und möchte dem Team für die gemeinsamen Jahre danken. Ich werde viele Leute vermissen, wie Filippo, Vitto und all die anderen. Obwohl wir künftig Rivalen sind, wird sich unser persönliches Verhältnis nicht ändern. Ich möchte mich auch bei den Ducati-Fans für ihre Unterstützung bedanken."

Technikdirektor Filippo Preziosi verspürte nach dem Saisonfinale Wehmut. "Ich habe gemischte Gefühle, Stolz und Traurigkeit, denn wir konnten Casey nicht das Material geben um zu gewinnen. Immer wenn wir das geschafft haben, hat er gewonnen oder war auf dem Podium. In der 800er-Ära hat er öfter als jeder andere Fahrer triumphiert. Insgesamt sind es 42 Podestplätze, 21 Poles und der WM-Titel 2007. Es ist schwierig, andere Worte als 'Dankeschön' zu finden."

Einen schlechten Saisonabschluss hat Hayden erwischt, der nach seinem Sturz sauer an der Box saß. "Ich bin sehr enttäuscht. Nach dem Warump, wo ich die Bestzeit gefahren bin, war ich zuversichtlich, dass ich ein gutes Resultat holen könnte. Ich habe vom Start weg angegriffen. Das Motorrad hat sich gut angefühlt und ich konnte gleich ein paar Plätze gutmachen. Dann habe ich Dani überholt und war Zweiter."

"Der Sturz ist frustrierend, denn ich hatte das Tempo, um für das Podium zu kämpfen. So wollte ich die Saison definitiv nicht beenden. Meine Jungs haben sich nach der harten Arbeit etwas besseres verdient", so Hayden. "Am Freitag hatten wir unsere Probleme mit dem Motorrad, aber wir haben etwas aus dem Hut gezaubert und waren dann konkurrenzfähig. In den letzten paar Rennen waren wir stark unterwegs. Ich möchte das in die Testfahrten mitnehmen und im nächsten Jahr mit einem noch stärkeren Paket angreifen."