Schwantz: Lorenzo muss den Druck aufrecht erhalten

Ex-Weltmeister Kevin Schwantz ist von Marc Marquez beeindruckt und meint, dass nur Jorge Lorenzo den Rookie in dieser Saison stoppen kann

(Motorsport-Total.com) - Der sensationelle Einstieg von Marc Marquez (Honda) in die MotoGP beeindruckt auch Kevin Schwantz. Der 500ccm-Weltmeister von 1993 hatte Marquez in seinem ersten MotoGP-Jahr zwar stark eingeschätzt, zeigt sich aber über die Konstanz seiner Leistungen überrascht. "Ich habe die Vorsaison-Tests verfolgt, und er hatte von Anfang an einen guten Speed", sagt Schwantz im 'Keeping Track'-Podcast. "Aber ich war nicht sicher, ob er die Fitness fürs Rennen hätte."

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Jorge Lorenzo

Marc Marquez und Jorge Lorenzo kämpfen um den WM-Titel 2014 Zoom

Doch Marquez zeigte beim Wechsel von der Moto2- auf die schwerere und leistungsstärkere MotoGP-Maschine keine Anpassungsschwierigkeiten und siegte gleich bei seinem zweiten Rennen in Austin. Für Schwantz ist auch die jungendliche Unbekümmertheit des 20-Jährigen ein Pluspunkt. "Er fährt mit der Maschine am Limit. Er stürzt am Sonntagmorgen, wie es in Silverstone und Misano passiert ist, aber er setzt sich wieder drauf! Er ist erst 20 Jahre alt und nichts macht ihm Angst."

Im Kampf um die Weltmeisterschaft sieht Schwantz Jorge Lorenzo als einzig ernsthaften Rivalen von Marquez an. Fünf Rennen vor dem Saisonende hat der Yamaha-Pilot 34 Punkte Rückstand auf den Honda-Werksfahrer. "Er muss den Druck in den Trainings und auch im Qualifying aufrechterhalten. Ich glaube, er ist der einzige, der es schaffen kann und in der Lage wäre, Marc zu schlagen. Oder Marc macht es selbst ..."

Dem neunmaligen Weltmeister Valentino Rossi traut Schwantz ohne weiteres zu, den Anschluss an die derzeit dominierenden Spanier Marquez, Lorenzo und Dani Pedrosa herzustellen. "Ich denke, es fehlt nur noch eine Kleinigkeit bei Vale. Wenn er ein wenig mehr Vertrauen mit dem Motorrad und zu sich selbst finden würde, dann könnte er vom Start des Rennens mit den Jungs kämpfen und an ihnen dranbleiben", so Schwantz. "Das ist es, wo das Rennen gewonnen oder verloren wird."