Schwantz-Klage: Ezpeleta soll vor Gericht erscheinen

Der Rechtsstreit zwischen der Dorna und Kevin Schwantz geht in die nächste Runde: Carmelo Ezpeleta soll im Mai in Austin vor Gericht erscheinen

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstag erhielt Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta beim Frühstück im Hotel in Austin ungebetenen Besuch. Austin Tighe, Rechtsanwalt des ehemaligen Motorrad-Piloten Kevin Schwantz stellte dem Spanier eine Vorladung vor Gericht zu. "Ich möchte Sie darüber in Kenntnis setzen, dass Carmelo Ezpeleta heute Morgen, während einem wie ich hörte köstlichen Frühstück im Four Seasons', eine Vorladung für den 8. Mai 2013, 9.00 Uhr nach Austin erhalten hat", zitiert 'Cycle News' aus einer Mitteilung von Tighe an Schwantz.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta

Carmelo Ezpeleta soll im Mai in Austin vor Gericht erscheinen

Der Rechtsstreit zwischen Schwantz und der Dorna über die Vermarktung des Rennens in Austin schwelt schon längerem. Der Texaner, der treibende Kraft hinter dem Grand Prix auf dem "Circuit of The Americas" (CoTA) war, klagt gegen die Dorna, weil diese einen Vorvertrag über die Promotion des Rennen gekündigt hatte. Schwantz hatte die Vermarktung der Rennen in Eigenregie durchführen wollen. Nach Darstellung der Dorna sei jedoch Schwantz vertragsbrüchig geworden.

Schwantz, dem schon bei den Tests im März der Zutritt zur Rennstrecke verwehrt wurde, wird auch am Wochenende nicht am CoTA sein: "Ich wäre gerne dort, darf aber nicht hingehen. Das ist mein Rennen, es tut mir wirklich weh", klagt der Texaner der 'Cycle News'. Der 500cc-Weltmeister des Jahres 1993 sieht sich um die Früchte seiner Arbeit gebracht: "Ich denke, dass ich zu 99 Prozent der Grund dafür bin, dass die MotoGP hier ist. Ich habe beim Design der Strecke mitgeholfen, habe eng mit Tilke (Hermann, Strecken-Architekt) und meinem guten Freund Tavo Hellmund (ehemaliger CoTA-Chef, Anm. d. Red.) zusammengearbeitet."

Enttäuscht zeigt sich Schwantz über das Verhalten der Dorna-Mitarbeiter, von denen sich viele von ihm abgewendet hätten: "Es erstaunt mich, wie schnell meine spanischen Freunde, die ich seit über 25 Jahren kenne, von einigen Leuten mit viel Geld aus Austin beeinflussen lassen, die hauptsächlich Lügen über mich erzählen", so der 48-Jährige.

Der CoTA, gegen den Schwantz ebenfalls gerichtlich vorgeht, wollte sich in Person von Strecken-Präsident Steve Sexton wegen des laufenden Verfahrens nicht zu der Angelegenheit äußern. Sexton bedauert jedoch, dass der Streit nun vor Gericht ausgetragen werde. Auch Pramac-Pilot Ben Spies wollte wegen seines persönlichen Verhältnisses zu Schwantz den Rechtsstreit nicht kommentieren.

"Kevin und ich sind wirklich gute Freunde, aber das ist eine Sache, über die ich nicht mit ihm rede und über die ich nichts weiß", sagt Spies, der bedauert, dass sein Freund am Wochenende nicht vor Ort ist. "Kevin ist eine MotoGP-Ikone und Texaner, daher ist es schade, dass er nicht hier sein kann. Aber hier geht es um Dinge, die über das Verständnis vieler Menschen hinausgehen."