• 06.09.2009 17:37

  • von Roman Wittemeier

Rossi: Der "Doktor" und das liebe Vieh

Yamaha feiert den Doppelerfolg von Misano: Valentino Rossi lässt die Schmach von Indianapolis vergessen, Jorge Lorenzo macht das Beste aus dem Rennen

(Motorsport-Total.com) - Mit einer gewissen Leichtigkeit spulte Valentino Rossi seine Runden beim Heimspiel in Misano ab. Als der Italiener beim Heimspiel erst einmal in Front lag, hatte er auf alle Angriffe der Konkurrenz die passende Antwort und konnte so souverän zum sechsten Saisonsieg fahren. "Ein tolles Gefühl", erklärt der Lokalheld. "Ich habe eine Weile gebraucht, Misano als mein Heimrennen zu empfinden, weil mir Mugello sehr viel bedeutet. Aber der Sieg vor all diesen Leuten in gelben Shirts und mit der 46 überall ist sehr besonders."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Der "Doktor" und das liebe Vieh: Der Esel brachte Valentino Rossi Glück

"Ich musste heute im Rennen zu Beginn mit vollem Tank etwas vorsichtig sein und es brauchte einige Runden, bis ich endlich vorne war", sagt der WM-Führende. "Als ich dann in Front lag, war alles gut und mein Bike lief fantastisch. Ich hatte nicht erwartet, hier dermaßen überlegen zu sein. Aber insgesamt war das Wochenende einfach perfekt. Ich muss dem Team für die erstklassige Arbeit danken."#w1#

Rossi hatte sich in Gedenken an den bösen Indianapolis-Ausrutscher voller Selbstironie einen Esel auf den Helm lackieren lassen. Nach dem Sieg wurde er vom Team mit wüsten Esel-Mützen begrüßt. "Wir waren nach dem Sturz in Indianapolis völlig fokussiert, um hier den Sieg holen zu können. Heute war ich der 'fliegende Esel'! Ich freue mich, dass ich die Pause jetzt mit einer solch tollen Leistung angehen kann. Aber wir haben in Indianapolis gesehen, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Wir müssen uns auch in Estoril wieder voll konzentieren."


Fotos: MotoGP: Wochenende in Misano


Jorge Lorenzo ist nach Platz zwei zwar nicht glücklich, aber auch nicht unzufrieden. Er erkennt die Stärke seines Teamgefährten an. "Ich wollte einfach möglichst viele Punkte holen. Das ist wichtig, wenn mal nicht alles nach Plan läuft", sagt der Spanier. "Wir hatten an diesem Wochenende Probleme mit dem Setup, daher war es besserm einen sicheren zweiten Rang einzufahren. Es dauerte eine Weile, bis ich an Dani und Toni vorbeikam. Dann war Valentino schon zu weit weg."

Lorenzo wäre fast gar nicht weit gekommen. Als Alex de Angelis kurz nach dem Start Nicky Hayden und Colin Edwards aus dem Rennen boxte, bekam auch der Yamaha-Star einen Schlag ans Hinterrad. "Nachdem ich fast in Kurve zwei gestürzt wäre, wollte ich einfach ohne viel Risiko in die Punkte fahren, damit meine Titelchancen intakt bleiben. Wir haben jetzt Arbeit vor uns, um für Estoril gut vorbereitet zu sein. Ich habe gute Erinnerungen an die Strecke, denn dort feierte ich im vergangenen Jahr meinen ersten Sieg."