• 15.06.2010 16:13

  • von Lennart Schmid

Poncharal: MotoGP ist sehr speziell

Tech-3-Teamchef Hervé Poncharal über die Schwierigkeit, einen Ersatz für den verletzten Valentino Rossi zu finden

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Szene zerbricht sich seit anderthalb Wochen den Kopf darüber, wer Valentino Rossi während dessen Verletzungspause bei Yamaha ersetzen könnte. Einerseits herrscht aufgrund des aktuellen Reglements Unklarheit, da in Werksteams - zumindest theoretisch - keine Rookies eingesetzt werden dürfen. Nach strenger Regelauslegung würde demnach beispielsweise Ben Spies als Ersatz nicht in Frage kommen.

Titel-Bild zur News: Herve Poncharal

Hervé Poncharal weiß, dass es nicht leicht ist, einen Ersatz für Rossi zu finden

Andererseits ist es gar nicht so einfach, einen Fahrer zu finden, der über ausreichend Erfahrung im Umgang mit einer MotoGP-Maschine verfügt. "Es ist nicht leicht, ein MotoGP-Bike zu fahren", bestätigt Tech-3-Teamchef Hervé Poncharal gegenüber 'MotoMatters.com'. "Es sind sehr spezielle Motorräder, an die man sich nicht leicht gewöhnt."#w1#

Tatsächlich ist die "Königsklasse" des Motorradrennsports derzeit die einzige Rennserie, in der Bridgestone-Reifen und Karbon-Bremsen verwendet werden. Diese Tatsache mache es auch an sich erfahrenen Piloten aus der Superbike-Weltmeisterschaft schwer, in der MotoGP auf Anhieb schnell zu sein.

Im aktuellen Fall käme für einen Superbike-Piloten - gehandelt wurden zuletzt Cal Crutchlow und James Toseland - aber auch ein ganz anderes Problem hinzu: Der zu volle Terminkalender, wenn man sowohl an der MotoGP als auch an der Superbike-WM teilnehmen möchte. "Sechs Rennen an sechs Wochenenden sind zu viele. Selbst ein Spitzenfahrer kann dieses Niveau nicht an so vielen Wochenenden in Folge bewältigen", findet Poncharal.