MotoGP-Training Spielberg: Bezzecchi Schnellster, Quartararo in den Top 10

Marco Bezzecchi knapp vor Maverick Vinales Freitagsschnellster - Brad Binder mit der KTM Vierter - Während es eine Yamaha in die Top 10 schafft, scheitert Honda

(Motorsport-Total.com) - Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) beendete den Freitag beim Grand Prix von Österreich auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg als Schnellster. Mit 1:28.533 Minuten markierte der Italiener neuen Rundenrekord. Erster Verfolger war Maverick Vinales (Aprilia). KTM mischte mit Brad Binder auf Platz vier im Spitzenfeld mit.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi

Kurz nach der Bestzeit rollte Marc Bezzecchi aus und blieb stehen Zoom

Am Freitag war auch Valentino Rossi mit seiner Freundin Francesca in Österreich. Es war sein erster Besuch bei einem MotoGP-Wochenende seit seinem Heimrennen in Mugello Anfang Juni.

Trotz Bewölkung war es ein warmer Nachmittag in der Steiermark. Im Gegensatz zum Vormittagstraining rückten die Fahrer mit dem harten Vorderreifen aus. Hinten setzte der Großteil weiterhin auf den Medium-Reifen.

Im einstündigen Training stand zunächst wieder die Arbeit am Set-up auf dem Programm. Erstmals ist Spielberg in diesem Jahr nicht eine der drei nominierten Teststrecken von KTM. Deshalb musste das neue Paket erst auf die spezielle Streckencharakteristik eingestellt werden.

Am Vormittag hatte Jack Miller noch Schwierigkeiten, die RC16 vor den harten Bremspunkten optimal zu verzögern. Über den Mittag arbeiteten die KTM-Ingenieure hauptsächlich an der Einstellung der Elektronik.

Honda setzte die Arbeit mit der neuen Aerodynamik fort. Beide Motorräder von Takaaki Nakagami und Joan Mir hatten die neue Verkleidung. Marc Marquez hatte eine RC213V mit der neuen Aerodynamik und eine mit der alten. Auch Yamaha evaluierte weiter die neue Verkleidung.

Für die Bremsen ist Spielberg eine der härtesten Strecken im Kalender. Alle verwendeten die größte vordere Bremsscheibe von Brembo mit einem Durchmesser von 355 Millimetern. Außerdem wurde die Felge beim Vorderrad mit heller Farbe bestrichen, damit sie nicht ganz so extrem heiß wird.

Regentropfen eröffnen Zeitenjagd

Da die Gefahr eines leichten Regenschauers bestand, probierten einige Fahrer schon bei Halbzeit eine erste Zeitattacke. Vinales legte die Latte auf 1:29,0 Minuten. 24 Minuten vor Trainingsende wurden die ersten Regenflaggen geschwenkt - vor der Anfahrt zu Kurve 3.

Alle kehrten an die Box zurück, um frische weiche Reifen für die Zeitattacke zu montieren. Seine Aufwärmrunde mit frischen Pneus begann Marc Marquez direkt hinter der Ducati von Enea Bastianini.

Vor der neuen Schikane verpasste Marc Marquez den Bremspunkt und fuhr geradeaus durchs Kiesbett. Es passierte zwar nichts, aber die neuen Reifen waren somit dreckig. Deswegen kam er zurück an die Box und wechselte erneut auf frische Michelins.

Aber auch Bastianinis erster Versuch ging schief. Der Italiener, der immer noch die für ihn optimale Abstimmung der GP23 sucht, stürzte in der Schikane. Ihm war dabei nichts passiert. Besser machte es anschließend Marc Marquez.

Bezzecchi fährt Bestzeit und bleibt stehen

Zehn Minuten vor Trainingsende schob sich der Ex-Weltmeister vorübergehend auf Platz zwei, obwohl die Honda vor den Bremspunkten sehr unruhig auf der Strecke lag. Vorjahressieger Francesco Bagnaia (Ducati) kam als erster Fahrer mit einer 1:28er-Zeit über die Ziellinie.

Aber Bezzecchi war schneller und unterbot den bisherigen Rundenrekord. Kurz vor Ablauf der Zeit rollte der Italiener in Kurve 4 aus. Genau an der Stelle, wo Rossi mit einem Roller hinter der Streckenbegrenzung stand. Rossi fuhr seinen Schützling mit dem Moped zurück an die Box.

Die 1:28.533 Minuten reichten für Bezzecchi trotzdem zur Tagesbestzeit. Vinales kam bis auf 0,044 Sekunden an diesen neuen Rundenrekord heran. Weltmeister Bagnaia lag als Dritter schon knappe drei Zehntelsekunden zurück.

Pol Espargaro behindert Marc Marquez

Die KTM-Flagge hielt Binder als Vierter hoch. Das Pramac-Ducati-Duo Johann Zarco und Jorge Martin folgte auf den Plätzen fünf und sechs. Mit Silverstone-Sieger Aleix Espargaro auf Rang sieben war auch die zweite Aprilia in den Top 10 dabei.

Die weiteren Q2-Plätze sicherten sich Alex Marquez (Gresini-Ducati), Fabio Quartararo (Yamaha) und Miguel Oliveira (RNF-Aprilia). Als Elfter scheiterte Luca Marini (VR46-Ducati) um lediglich 0,026 Sekunden am direkten Q2-Einzug.

Mit Quartararo hat es nur ein japanisches Motorrad in die Top 10 geschafft. Bester Honda-Vertreter war Marc Marquez als 13. Sein Rückstand auf Bezzecchi betrug schlussendlich acht Zehntelsekunden.

Am Ende wurde Marquez in einer fliegenden Runde von Pol Espargaro (Tech3-GasGas) behindert und musste den Versuch abbrechen. Miller hatte mit der zweiten KTM keinen einfachen Freitag und belegte Platz 14.

Am Samstag beginnt das zweite Freie Training um 10:10 Uhr, gefolgt vom Qualifying ab 10:50 Uhr. Der Sprint über 14 Runden ist für 15:00 Uhr angesetzt.

Direkt für Q2 qualifiziert sind:
Marco Bezzecchi (VR46-Ducati)
Maverick Vinales (Aprilia)
Francesco Bagnaia (Ducati)
Brad Binder (KTM)
Johann Zarco (Pramac-Ducati)
Jorge Martin (Pramac-Ducati)
Aleix Espargaro (Aprilia)
Alex Marquez (Gresini-Ducati)
Fabio Quartararo (Yamaha)
Miguel Oliveira (RNF-Aprilia)

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