MotoGP-Projekt von KTM: Warum so viele Testfahrer?

Mike Leitner erklärt, warum KTM bei der Vorbereitung des MotoGP-Einstiegs auf die Dienste von nicht weniger als fünf Testfahrern setzte

(Motorsport-Total.com) - Bei der Vorbereitung des Einstiegs in die MotoGP überließ KTM nichts dem Zufall. Bei der Entwicklung der RC16 kam eine ganze Armada von Testfahrern zum Einsatz. Neben dem hauptamtlichen Tester Mika Kallio fuhren auch Randy de Puniet, Thomas Lüthi, Karel Abraham und Alex Hofmann das Motorrad. Und das aus gutem Grund, wie Mike Leitner erklärt.

Titel-Bild zur News: Mika Kallio

Mika Kallio war bei KTM nur einer von insgesamt fünf Testfahrern Zoom

"Mika macht einen sehr guten Job, aber durch die Vielfalt von Randy de Puniet, Thomas Lüthi, Karel Abraham und Alex Hofmann bekommen wir eine Bestätigung seiner Eindrücke", so der Österreicher, der bei KTM den sperrigen Titel "Vice President Onroad KTM Motorsport" trägt.

Aus seiner Sicht war es sinnvoll, sich bei der Entwicklung des MotoGP-Motorrads nicht nur auf die Aussagen von einem oder zwei Testfahrern zu verlassen. "Wenn wir schon einige Jahre mit dem Motorrad gefahren wären, wären ein oder zwei Testfahrer sinnvoll gewesen. Denn dann geben die Einsatzfahrer die Richtung vor, in die sich das Motorrad entwickeln muss, und die Testfahrer erledigen dann diese Arbeit", so Leitner.

"Wir hatten aber lange Zeit nichts: Weder ein Motorrad noch Input eines MotoGP-Fahrers", sagt der Österreicher, der vor seinem Wechsel zu KTM jahrelang bei Honda Crewchief von Dani Pedrosa war. KTM entschied sich daher für mehrere Testfahrer, von denen jeder seine speziellen Qualitäten habe.

"Mika hat die Erfahrung von zwei Jahren in der MotoGP und war noch im Rennmodus, weil er direkt aus der Moto2 zu uns kam. Außerdem hat er als Testfahrer auf Superbikes viel mit Michelin zusammengearbeitet", sagt Leitner. "Karel ist noch 2015 ein MotoGP-Motorrad gefahren. Randy hat genau den gleichen Job bei Suzuki gemacht und hat eine Menge Erfahrung, die sehr hilfreich war. Lüthi hatte zwar noch keine MotoGP-Erfahrung, ist aber sehr schnell."

Auch vor dem Hintergrund des Wechsels des Reifenlieferanten in der MotoGP seid es sinnvoll gewesen, in diesem Jahr verschiedene Fahrer auf die RC16 zu setzen. "Der Wechsel von Bridgestone zu Michelin hat uns geholfen. Dadurch hat sich das Gefühl auf dem Motorrad verändert, und deshalb war es der richtige Ansatz, die Erfahrung verschiedener Testfahrer zu nutzen", meint Leitner.

Im kommenden Jahr wird diese Vielfalt im Testkader von KTM aber ein Ende haben. Dann soll nur noch Kallio zusammen mit den Stammfahrern Pol Espargaro und Bradley Smith die Entwicklung der MotoGP-KTM vorantreiben.