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MotoGP-Fahrermarkt für 2021/22: Gehen Ducati die Alternativen aus?

Sportdirektor Paolo Ciabatti spricht über die Optionen für Ducati für 2021 - Die besten Chancen auf einen Platz im Werksteam haben die derzeitigen fünf Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Mit welchen Fahrern wird Ducati in der MotoGP-Saison 2021 antreten? Auf dem Transfermarkt konnte bisher kein Topfahrer einer anderen Marke verpflichtet werden. Maverick Vinales und Fabio Quartararo haben für Yamaha unterschrieben. Und auch Alex Rins und Joan Mir konnte man nicht von Suzuki loseisen.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Wer wird im nächsten Jahr im Ducati-Werksteam an den Start gehen? Zoom

Sind die besten Alternativen zu den aktuellen Fahrern für Ducati somit vom Markt? "Auf jeden Fall haben wir einen Fahrer wie Andrea Dovizioso, der in den letzten Jahren neben Marquez die meisten Rennen gewonnen hat und der Einzige ist, der ernsthaft versucht hat, mit ihm um den Weltmeistertitel zu kämpfen", stärkt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti seinem Topfahrer den Rücken.

"Ich glaube nicht, dass Dovizioso ein Fahrer ist, der in Frage gestellt werden kann oder sollte", so der Italiener im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Es stimmt, dass er vor wenigen Tagen 34 Jahre alt geworden ist, aber das ist ein Alter, das es einem fitten Fahrer wie ihm erlaubt, ohne Probleme noch zwei oder drei Jahre weiterzumachen."

Fahrer in den Satellitenteams haben auch Chancen

"Wir haben Petrucci, der beim Test in Katar sehr stark war. Einer der Gründe, warum wir bedauert haben, dieses Rennen nicht fahren zu können, ist unsere Überzeugung, dass Danilo stark abgeliefert hätte: Er ist der Einzige, der eine komplette Rennsimulation gemacht hat, und das mit sehr guten Rundenzeiten."

"Wir haben Miller und Bagnaia bei Pramac, zwei junge Fahrer, die heute zu den besten Talenten in der MotoGP gehören. 'Pecco' hatte ein schwieriges Debüt, aber wir wissen, dass es auf einem Motorrad wie Ducati oder Honda komplizierter ist als auf einfacheren Maschinen wie Yamaha und Suzuki."


Fotostrecke: Traum in Rot: Alle MotoGP-Bikes von Ducati seit 2003

"Dann ist da noch Zarco mit der Avintia GP19. Er ist ein Fahrer, der sich schon als Tech-3-Fahrer als sehr schnell erwiesen hat. Ich würde sagen, dass wir fünf Fahrer haben, deren Verträge mit Ducati auslaufen, die aber eine sehr enge Beziehung zu uns haben. Also werden wir sie genau beobachten, um zu sehen, wie die Konstellation für 2021/2022 aussehen könnte."

Bagnaia hat sein Potenzial noch nicht gezeigt

Es sieht also danach aus, dass im Ducati-Werksteam Fahrer aus den eigenen Reihen platziert werden. Große Stücke halten die Italiener auf Francesco Bagnaia, den Moto2-Weltmeister von 2018. Ciabatti glaubt, dass man sein volles Potenzial noch nicht gesehen hat. In dessen Debütsaison war Platz vier in Australien das große Highlight.

"Als wir uns trafen, um über die Vertragsunterzeichnung zu sprechen, war 'Pecco' hochmotiviert, mit Ducati in die MotoGP zu wechseln", blickt Ciabatti auf 2018 zurück. "Ich glaube, sein Onkel war ein leidenschaftlicher Ducati-Fahrer und so sah er schon in jungen Jahren die Motorräder in Borgo Panigale aus nächster Nähe und hatte diesen Traum."

Francesco Bagnaia

Seine Debütsaison beendete "Pecco" Bagnaia auf WM-Platz 15 Zoom

"Ich denke, es ist eine zusätzliche Motivation für einen Fahrer, der ein großes Talent hat. Er hatte eine schwierige Saison. Definitiv schwieriger, als wir und er erwartet haben, aber wenn er die kleinen Dinge findet, die ihm fehlen, wird es der 'Pecco' sein, den wir vergangenes Jahr auf Phillip Island gesehen haben."

Mit der Entscheidung lässt sich Ducati Zeit. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie steht alles still. Motorsport hat angesichts der vielen Toten in Italien derzeit einen untergeordneten Stellenwert. Ciabatti, der in Bologna wohnt, bekommt die Situation in seiner Heimat hautnah mit: "Ich glaube, dass dies das Leben aller Menschen beeinflussen wird, auch wenn diese Pandemie hoffentlich bald vorbei sein wird."

"Sie wird jedoch in Erinnerung bleiben und ihre Spuren hinterlassen, und deshalb glaube ich, dass auch der Sport einige der Mechanismen, mit denen wir die Dinge bisher bewältigt haben, überprüfen muss. Was das bedeutet, ist im Moment schwer zu sagen, aber wir werden uns sicherlich mit einer wirtschaftlichen Realität auseinandersetzen müssen, die sehr starke Auswirkungen haben wird, sodass wir ein wenig darüber nachdenken müssen, wie wir weitermachen können."

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