Moto2 Valencia: Hattrick für KTM-Fahrer Oliveira

Dritter Moto2-Sieg in Folge: Oliveira ringt beim Saisonfinale in Valencia Morbidelli nieder - Kein Erfolg für die Deutschen: Schrötter 13., Cortese durch Sturz raus

(Motorsport-Total.com) - KTM-Pilot Miguel Oliveira gewinnt auch das Moto2-Saisonfinale in Valencia (Spanien) und feiert einen Hattrick. Nachdem der Portugiese schon auf Phillip Island (Australien) und in Sepang (Malaysia) triumphiert hat, schloss er die Saison mit seinem dritten Grand-Prix-Sieg in Folge ab. Oliveira jagte Weltmeister Franco Morbidelli (Kalex) und schnappte sich sechs Runden vor Schluss die Führung. Morbidelli konnte nicht mehr kontern und beendete seine erfolgreiche Saison auf dem zweiten Platz. Brad Binder fuhr mit der zweiten KTM als Dritter auf das Podest.

Titel-Bild zur News: Miguel Oliveira, Franco Morbidelli

KTM-Pilot Miguel Oliveira beendet die Saison mit drei Siegen in Serie Zoom

Für die deutschsprachigen Fahrer gab es beim letzten Rennen keine Erfolgserlebnisse. Marcel Schrötter (Suter) kämpfte in einer Verfolgergruppe und sammelte mit Platz 13 drei WM-Punkte. Sein Teamkollege Sandro Cortese beendete seine fünf Jahre im IntactGP-Team mit einem Sturz. Zum zwölften Mal in diesem Jahr blieb er ohne WM-Punkte. Aber auch sein Nachfolger Xavi Vierge (Tech 3) schied durch Sturz aus. Bester Schweizer war Dominique Aegerter (Suter) als Zehnter.

Tom Lüthi stattete dem Rennen nach seiner Fußoperation einen Besuch ab und erlebte ein enges Duell zwischen Morbidelli und Oliveira. Nach dem Start hatte zunächst Alex Marquez die Nase vor seinem Marc-VDS-Teamkollegen Morbidelli. Aber bald übernahm der Champion das Kommando und führte mit einer knappen Sekunde Vorsprung. Marquez konnte die Pace nicht gehen und fiel auch noch hinter Oliveira, Binder und Francesco Bagnaia (Kalex) auf Platz fünf zurück.

Über weite Strecken kontrollierte Morbidelli seine Führung und war auf dem Weg zu seinem neunten Saisonsieg. "Ich hatte einen guten Start und zu Beginn auch einen guten Kampf mit Alex", berichtet der nächstjährige MotoGP-Rookie. "Dann sah ich, dass ich davonfahren kann und gab alles. Denn mir war klar: Früher oder später werden die KTMs da sein. Auf der Boxentafel sah ich zunächst nur Marquez. Dann aber sah ich Oliveira und ich wusste, dass ich ein Problem bekommen werde."

Oliveira holt Morbidelli ein und greift sofort an

Und im letzten Renndrittel kam Oliveira immer näher. "Mir wurde erst klar, dass ich Franco kriegen könnte, als ich freie Strecke hatte", schildert der Portugiese. "Es war nicht leicht, Marquez zu überholen. Als ich dann Franco vor mir sah, konnte er nicht weiter wegfahren. Ich dachte also, ich könnte ihn am Ende vielleicht schnappen. Daher versuchte ich, kontrolliert zu pushen." Sechs Runden vor dem Ende drückte sich schließlich der KTM-Mann in Kurve 4 innen an Morbidelli vorbei. "Ich wartete diesmal nicht lange ab, sondern überholte ihn sofort."

Morbidelli blieb bis zur letzten Runde auf etwa eine Sekunde dran, konnte aber keinen Angriff mehr setzen. "Gegen ihn versuchte ich alles, aber er war einfach schneller", erkennt der Marc-VDS-Pilot seine Niederlage an. Morbidelli denkt bereits an die Zukunft: "Es ist eine gute Art, sich von der Moto2 zu verabschieden und jetzt ein neues Kapitel in meiner Karriere aufzuschlagen." Mit drei Siegen in Folge geht Oliveira als WM-Favorit 2018 in die Winterpause. "Das Ganze ist unwirklich", meint er zu seinen Erfolgen. "Die letzten drei Rennen waren grandios für das ganze Team. Wir gehen zuversichtlich in die nächste Saison."

Wieder beide KTM-Fahrer auf dem Podest

Nach zwei zweiten Plätzen stand diesmal Binder als Dritter auf dem Podest. "Es war ein seltsames Rennen", meint der Südafrikaner. "Ich hatte einen wirklich schlechten Start. Dann hatte ich einen Krampf im rechten Fuß und verpasste beim Schalten des Öfteren den Gang. Das ging die ersten sieben oder acht Runden so. Danach fühlte ich mich wieder besser und konnte es wieder genießen. Gratulation an Miguel und Franco. Sie haben heute einen tollen Job gemacht. Es ist großartig, die Saison mit drei Podien in Folge beenden zu können."

Von der Pole-Position aus musste sich Lokalmatador Marquez schließlich mit dem fünften Platz zufriedengeben, da er auch noch hinter Rookie Bagnaia zurückfiel. Die Positionen sechs bis zehn gingen an Hafizh Syahrin, Fabio Quartararo, Simone Corsi mit der Speed Up und Aegerter. Der Schweizer war zu Beginn nach einem guten Start hinter der Spitzengruppe. Im Laufe des Rennens fiel Aegerter allerdings zurück und büßte auch in den letzten Runden noch einige Plätze ein. Jesko Raffin beendete seinen letzten Grand Prix außerhalb der Punkteränge als 21.

In der Weltmeisterschaft war die Entscheidung bereits in Malaysia gefallen. Morbidelli sammelte in 18 Rennen bis auf zwei Ausnahmen konstant WM-Punkte und beendete die Saison mit 308 Zählern. Lüthi steigt als Vizeweltmeister in die MotoGP auf. Oliveira kam dem Schweizer mit seinem starken Finish noch bis auf zwei Punkte nahe. Die beiden Deutschen belegen in der WM-Endabrechnung die Plätze 17 und 18. Schrötter hat um sieben Zähler mehr auf dem Konto als Cortese.