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Melandri steht hartes Wochenende bevor
Mit schmerzverzerrtem Gesicht kletterte der 26-jährige Marco Melandri nach dem ersten Freien Training von seiner Ninja ZX-RR - Platz 14 war die Ausbeute
(Motorsport-Total.com) - Einmal mehr erwies sich Marco Melandri heute als besonders hart im Nehmen, nämlich als der Hayate-Pilot im ersten Freien Training zum Grand Prix der Niederlande in Assen bei besten äußeren Bedingungen nicht weniger als 22 Runden zurücklegte - und das nur neun Tage nach seinem fürchterlichen Abflug beim Test am Montag nach dem letzten Grand Prix in Barcelona.

© Bridgestone
Marco Melandri fühlt sich nach seinem Crash noch nicht hundertprozentig wohl
"Maximal zehn Tage dürfte es dauern, bis ich im Falle einer Operation wieder einsatzfähig bin. Das waren meine ersten Gedanken, als ich nach diesem heftigen Crash im Kiesbett gelegen bin", sinnierte Melandri nach dem heutigen Training in seiner Box, wo er eigentlich gar nicht recht wusste, an welcher Stelle er zuerst die Eiswürfelpackungen auflegen sollte. "Plötzlich ist das Hinterrad ausgebrochen und ich wurde per Highsider wild abgeworfen", fügte er hinzu.#w1#
"Das Training war heute gar nicht so schlecht, abgesehen von den Schmerzen natürlich. Ich muss ehrlich zugeben, das rechte Handgelenk ist schon ziemlich ramponiert", begann der Italiener mit seinen Schilderungen über die erste Session. "Das Handhaben der Maschine bei den Richtungswechseln war echt mühsam. Dabei hatte ich vor allem Mühe, das Motorrad von links nach rechts umzulegen, und natürlich gab es in den Bremszonen jeweils einen stechenden Schmerz. Ich werde aber sicher nicht aufstecken, sondern bis zum Samstagnachmittag mein Bestes geben."
In der 60-minütigen Trainingseinheit war das Hayate-Team vordergründig mit dem Erarbeiten einer Basisabstimmung beschäftigt: "Es war schwierig, ein Setup zu finden. Zum einen geht das aber wegen der Schmerzen auf meine Kappe. Ich finde noch nicht das richtige Gefühl für die Maschine", so der Mann aus Ravenna. "Obwohl uns diese Strecke entgegenkommen sollte, wird es dennoch schwierig, eine gute Abstimmung auszutüfteln. Wir werden jedenfalls hart weiterarbeiten."
Auf die Frage, ob er sich im Falle eines Wetterumschwunges erneut eine Sensation zutrauen würde, meinte er: "Abwarten, würde ich sagen. Denn dazu muss ich mich bei weitem steigern und zudem fitter werden."
Zum Schluss kam Melandri noch einmal auf den Test zu sprechen, den er angesichts der Nachwirkungen noch eine Weile nicht vergessen wird: "Bei diesem Test haben wir nichts grundlegend Neues ausprobiert. Eigentlich haben wir nur nach Lösungen und Verbesserungen gesucht. Dabei waren aber nicht wirklich Fortschritte zu erkennen. Speziell für hier hat dieser Tag nicht viel gebracht - und der Sturz gegen Ende war wirklich nicht notwendig..."

