Marquez ganz ungewohnt: "Wollte kein Risiko eingehen"

Marc Marquez ist im Qualifying in Assen nicht bis ans Limit gegangen und hat sich mit Rang zwei zufriedengegeben - Weltmeisterschaft ist für ihn wichtiger als die Pole

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hat man bei Marc Marquez immer den Eindruck, dass der Spanier sich nie zurückhält und in jeder Sekunde eines MotoGP-Wochenendes am absoluten Limit fährt. Doch nach dem Qualifying in Assen, bei dem der amtierende Weltmeister ausnahmsweise mal nur den zweiten Platz holte, schlägt der Honda-Pilot plötzlich ganz neue Töne an.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez musste Aleix Espargaro die Pole-Position in Assen überlassen Zoom

"Ich bin sehr zufrieden mit einem Platz in der ersten Reihe, denn in diesem Qualifying war es sehr gefährlich", sagt Marquez und ergänzt: "Man hätte leicht einen Fehler machen und sich verletzten können. Ich wollte es in die erste Reihe schaffen und als ich nach meiner Runde auf dem Monitor sah, dass ich Zweiter war, sagte ich mir, dass ich kein weiteres Risiko eingehen würde."

"Vielleicht hätte ich noch etwas schneller sein können, aber es war zu riskant. Ich habe gesehen, dass Aleix Erster und meine Hauptkonkurrenten wie Valentino und Lorenzo weit hinten waren. Daher reichte mir diese Position." Marquez dachte im Qualifying also nicht nur an die Pole-Position, sondern hatte vor allem die Weltmeisterschaft im Hinterkopf. Dort liegt er bereits so weit vorne, dass ihm wohl nur noch eine Verletzung einen Strich durch die Titelverteidigung machen könnte.


Fotos: Marc Marquez, MotoGP in Assen


Das weiß der Spanier auch selbst ganz genau. Komplett ohne Risiko geht es bei ihm allerdings trotzdem einfach nicht. So überholte er auf seiner schnellen Runde gleich mehrere Piloten und berichtet: "Ich wollte sie einfach überholen. Es waren glaube ich sechs oder sieben Fahrer in dieser Runde."

"Aber ich wusste, dass es vielleicht die einzige Runde war, in der es noch trocken war. Darum pushte ich hart, aber bei den Überholmanövern ging ich kein großes Risiko ein. Das mit Pol (Espargaro; Anm. d. Red.) war etwas eng, aber die anderen eigentlich nicht. Das größere Risiko musste ich in der zweiten Runde eingehen, da regnete es dann etwas mehr."

"Vielleicht hätte ich noch etwas schneller sein können, aber es war zu riskant." Marc Marquez

"Ich freue mich auf morgen und hoffe auf ein trockenes Rennen, denn unsere Pace ist ziemlich gut. Aber auf dieser Strecke fühle ich mich auch im Nassen ziemlich gut", sagt Marquez und fügt hinzu: "Heute hatten wir die Chance, im Qualifying zwei oder drei Runden zu fahren."

"Heute morgen war es noch zu trocken, also konnten wir da noch nicht mit den Regenreifen fahren. Das Gefühl in diesen zwei Runden war gut, aber wenn es morgen regnet, wird das Rennen für alle ein Fragezeichen sein. Ganz besonders was die Haltbarkeit der Reifen angeht. Aber es wird für alle gleich sein, also müssen wir mit dieser Situation klarkommen."