• 25.09.2015 19:42

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Marc Marquez: Große Probleme mit der Motorbremse

Weltmeister Marc Marquez beendet den ersten Trainingstag im Motorland Aragon nur auf Position fünf und sorgt sich um die Konstanz im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Bei Honda scheinen sich die Probleme mit dem Charakter des 2015er-Motors auf dem Kurs in Aragon wieder deutlicher auf die Performance auszuwirken als zuletzt. Besonders am Kurveneingang fällt es den Honda-Werkspiloten schwer, Runde für Runde das nötige Vertrauen aufzubauen. Auf dem einstigen Honda-Kurs fuhren Marc Marquez und Teamkollege Dani Pedrosa am Freitag hinterher. Die Plätze vier und fünf waren eine Enttäuschung. Oder doch nicht?

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

HRC-Pilot Marc Marquez wird sich am Samstag mit Sicherheit deutlich steigern Zoom

Im Gegensatz zu den Yamaha-Werkspiloten verzichtete das HRC-Duo am Ende des zweiten Freien Trainings auf einen frischen Hinterreifen. Zudem hatte die Konkurrenz von Yamaha einen erheblichen Testvorteil. "Yamaha hatte einen Test. Ich rechnete mit einem noch größeren Vorsprung. Im letzten Stint fuhren Dani und ich mit gebrauchten Reifen, während alle anderen Fahrer frische Hinterreifen in der weicheren Mischung verwendeten", bemerkt Marquez kritisch.

Unter Kontrolle ist die Situation aber bei weitem nicht: "Dani und ich haben hier Schwierigkeiten. Es wurde vom ersten zum zweiten Freien Training besser. Ich hoffe am Samstag auf weitere Verbesserungen", erklärt der Titelverteidiger, der mit seiner RC213V einige Probleme hat. "Wir probierten heute sehr viele Dinge aus, sowohl an der Front als auch am Heck. Wir fuhren mit dem harten und dem mittleren Reifen, um das Potenzial der Reifen für Sonntag besser zu verstehen. Zudem arbeiteten wir am Setup der Maschine. Da gibt es noch Raum für Verbesserungen."


Fotos: MotoGP in Aragon, Training


Jorge Lorenzo nahm den HRC-Piloten beinahe eine Sekunde ab. "Jorge fährt auf einem sehr hohen Niveau. Er zeigte zwei sehr starke Sessions und ist uns einen kleinen Schritt voraus. Dani ist ebenfalls sehr stark", grübelt Marquez, der am Kurveneingang erneut Schwierigkeiten hat, seine Werks-Honda auf Kurs zu halten und möglichst effizient zu bremsen.

Daniel Pedrosa, Marc Marquez

Die Honda-Werkspiloten wollten ihr wahres Potenzial am Freitag noch nicht zeigen Zoom

"Wir arbeiten sehr intensiv an der Motorbremse. Ich musste meinen Fahrstil anpassen. Es gelang mir, meinen Stil an den Charakter der diesjährigen Maschine anzupassen. Wenn ich so slide, wie ich es im vergangenen Jahr machte, dann gelingt es mir nicht, das Motorrad abzubremsen. Das ist auf diesem Kurs eines der größten Probleme", berichtet der Spanier.

"Das Hinterrad rutscht beim Bremsen am Kurveneingang sehr stark. Das versuchen wir zu verbessern. Ich kann nicht so spät wie im vergangenen Jahr bremsen. Ich muss mich anpassen. Ich muss eher bremsen und versuchen, höhere Kurvengeschwindigkeiten zu fahren", schildert Marquez. "Im vergangenen Jahr war es egal, ob ich in die Kurven hineinrutsche oder hineinbremse. In diesem Jahr muss ich das Motorrad klassisch mit der Vorderradbremse verzögern."

"Die Motorbremse funktioniert, aber die Funktionsweise ist nicht ideal", kritisiert der Honda-Pilot. "Es erschwert dem Fahrer die Arbeit, weil er nicht weiß, wie sich das Motorrad verhalten wird. Im ersten Teil der Saison war es sehr schwierig. Jetzt ist es etwas besser. In überhöhten Kurven haben wir größere Schwierigkeiten am Eingang. Honda hat aber sehr gut gearbeitet. Das Motorrad ist jetzt gut genug für Siege, wenn alles klappt."