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Marc Marquez dominiert in Austin: Das sagt die Konkurrenz
MotoGP-Weltmeister Marc Marquez dominierte den Trainingsfreitag in Austin trotz verpasster Bestzeit und Sturz - Welchen Rivalen er selbst am stärksten einschätzt
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn es nicht zur Tagesbestzeit reichte: Auf dem Circuit of the Americas ist Marc Marquez auch in diesem Jahr der schnellste Mann. Sowohl im ersten als auch im zweiten Freien Training fuhr der Honda-Pilot zeitweise in einer eigenen Liga und distanzierte den Rest des Feldes um mehr als eine Sekunde. Einzig in der finalen Zeitattacke kam mancher Konkurrent auf einer fliegenden Runde näher - meist auch noch auf weicheren Reifen.

© LAT
Marc Marquez verpasste die Bestzeit, zeigte aber die schnellste Pace in Austin Zoom
So gelang Suzuki-Pilot Andrea Iannone seine Bestzeit am Ende des zweiten Freien Trainings mit der Medium-Mischung am Vorder- und der Soft-Mischung am Hinterrad. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Italiener in der Session eher unauffällig geblieben, während Marquez auf gebrauchtem, hartem Hinterreifen eine schnellste Runde nach der anderen drehte.
"Damit fuhr ich meine Bestzeit. Nachdem ich mit dem Medium gestürzt war und wir einen kleinen Schaden hatten, entschieden wir uns zu wechseln", erklärt der Honda-Pilot, der in Kurve 11 über eine Bodenwelle mit dem Vorderrad wegrutschte. Den weichen Hinterreifen probierte Marquez im Anschluss nicht mehr aus. Damit wäre er sicher schneller gewesen als Iannone. Ohnehin sieht der Spanier trotz seiner starken Pace noch Luft nach oben.
Iannone auf Soft nur knapp schneller
"Wir können das Set-up des Motorrad verbessern, denn ich fand noch nicht das perfekte Gefühl. Mit Blick auf das Rennen bin ich jedoch positiver Dinge, ich war glücklich mit meiner Fahrt", zeigt sich Marquez zufrieden. Als möglichen Reifen für das Rennen zieht er die harte Option in Betracht: "Ich fuhr damit nicht viele Runden, zehn oder zwölf vielleicht, aber er war konstant und hat auf den letzten Runden immer noch gut funktioniert."
Auf Iannone fehlten ihm damit tatsächlich nur 56 Hundertstelsekunden. Trotzdem sieht sich der Suzuki-Pilot der Konkurrenz durch Marquez gewachsen. "Marquez ist auf dieser Strecke immer schnell", weiß der Italiener, "aber wenn wir so weiterarbeiten und uns noch etwas steigern, dann ist alles möglich. Ich denke immer positiv. Marquez ist momentan etwas stärker als alle anderen."
"Ich habe ein gutes Gefühl mit dem Motorrad", sagt Iannone weiter. "Die Strecke ist zwar schmutzig und schwierig, aber das ist für alle gleich. Ich bin zufrieden, weil wir heute sehr gut gearbeitet haben. Für uns ist sehr wichtig, dass wir im Qualifying vorne dabei sind, weil ich große Probleme beim Überholen habe. Deshalb muss ich weit vorne starten. Wenn ich weit hinten starte, dann kann ich momentan unmöglich aufholen."
Marquez: "Vinales ist nicht weit weg"
Von der Konkurrenz schätzt Marquez in Austin vor allem Yamaha-Pilot Maverick Vinales stark ein. In beiden Trainings wurde er Dritter, fuhr konstante Rundenzeiten und war im zweiten Freien Training neben Marquez der einzige Fahrer in den Top 10, der hinten nicht die weichste Mischung, sondern Medium fuhr. "Im Moment ist Vinales nicht weit weg", urteilt Marquez.

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Maverick Vinales präsentierte sich beim Trainingsauftakt wiedererstarkt Zoom
"FP2 lief recht gut und ich bin über alles sehr glücklich, auch wenn wir den Soft-Reifen am Ende nicht ausprobiert haben, weil ich mich in den ersten Runden damit nicht gut gefühlt habe", resümiert Vinales selbst seinen Trainingsfreitag. "Ich denke immer noch, dass wir ein gutes Potenzial auf dem Soft haben könnten. Also gibt es noch Spielraum. Wir sind auf jeden Fall besser gestartet als auf den beiden vorherigen Strecken."
Vinales' Teamkollege Valentino Rossi schloss die Trainings direkt hinter ihm auf dem vierten Rang ab. Er fuhr seine schnellste Zeit mit der Kombination soft-soft. Im Gegensatz zu Vinales sucht er noch mit dem Medium-Reifen nach der optimalen Abstimmung seiner Yamaha M1: "Damit hat man etwas weniger Grip, also liegt noch etwas Arbeit vor uns, aber das Gefühl ist positiv."
Dovizioso mit deutlichem Rückstand
Während diese Top 4 am Freitag nur 0,359 Sekunden voneinander trennten, hatten die Ducati-Piloten auf dem Circuit of the Americas deutlich mehr zu kämpfen. Jorge Lorenzo wurde mit 0,888 Sekunden Rückstand Siebter. Andrea Dovizioso fehlte auf Rang acht bereits mehr als eine Sekunde auf die Spitze. Der Italiener schaffte überhaupt nur dank einer späten fliegenden Runde noch den Sprung in die Top 10, war bis dahin abgeschlagen.
"An diesem Nachmittag probierten wir zwei verschiedene Set-ups aus. Es war nicht besser, aber es ging uns darum, eine Richtung zu finden. Das ist der Grund, warum wir kein gutes Tempo gezeigt haben - weil die zweite Abstimmung schlechter war", erklärt Dovizioso den Rückstand. "Ich denke, dass das Feedback für morgen und auch für Sonntag interessant sein wird. Aber wir sind recht weit weg von Marc", gibt der Ducati-Pilot zu.
Das sei aber auch darauf zurückzuführen, dass das Streckenlayout in Austin der Ducati nicht besonders gut liege. Dovizioso argumentiert: "Es gibt viele Richtungsänderung, ohne zu bremsen, und unser Motorrad ist in diesem Punkt nicht besonders stark. Die Beschleunigung ist unsere Stärke, aber nicht, wenn man im ersten Gang startet. Ich glaube nicht, dass wir auf diesem Kurs irgendwo besser sind als die anderen."
Laut Lorenzo kommt die Ducati zudem mit den vielen Unebenheiten auf der Strecke schlechter zurecht als mancher Konkurrent. "Im Vorjahr hatten wir damit schon einige Probleme, aber meiner Meinung nach ist es mit dem neuen Motorrad etwas schwieriger geworden", glaubt er. "Das Bike ist etwas nervöser und neigt mehr zu Wheelies. Dafür ist es in der Kurve etwas besser."


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