Lorenzo in Japan überlegen auf Pole-Position

Endlich Fahrbetrieb in Motegi: Jorge Lorenzo erobert im nassen Qualifying für den Grand Prix von Japan die Pole-Position vor Marc Marquez- Stefan Bradl Achter

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Jorge Lorenzo eroberte die Pole-Position für den Grand Prix von Japan auf regennasser Strecke. Der Yamaha-Werksfahrer meisterte die schwierigen Bedingungen in Motegi am besten und fuhr im bisher einzigen MotoGP-Training an diesem Wochenende die schnellste Zeit. Lorenzo wurde in 1:53,471 Minuten gestoppt und war um 0,658 Sekunden schneller als Honda-Pilot Marc Marquez, der an diesem Wochenende den zweiten Matchball zum WM-Titel hat.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo stahl den Honda-Piloten in Motegi die Show Zoom

Die große Überraschung des Regenqualifyings war Nicky Hayden. Der Ducati-Pilot hielt vorübergehend die Bestzeit und landete am Ende an der dritten Stelle. Zum ersten Mal seit Jerez im Vorjahr wird der US-Amerikaner aus der ersten Reihe starten. Auf den Platzen vier bis sechs folgten Dani Pedrosa (Honda), Valentino Rossi (Yamaha) und Andrea Dovizioso (Ducati). Der Deutsche Stefan Bradl (LCR-Honda) qualifizierte sich auf Position acht.

Mit Abstand der Schnellste war Lorenzo, der seine Runden souverän abspulte. "Ich bin sehr glücklich, die zweite Pole in Folge geholt zu haben. Es war schwierig, denn zum letzten Mal bin ich in Assen im Regen gefahren", erinnert der Spanier an seinen Schlüsselbeinbruch. "Deshalb war ich am Anfang vorsichtig. Wir hatten Glück, dass wir viel Zeit hatten. Es ist dann immer besser geworden. Dann fand ich mich gut zurecht, vor allem auf der Bremse. Deshalb bin ich glücklich. Theoretisch sollte das Rennen morgen trocken sein."


MotoGP in Motegi

Marquez war zum ersten Mal mit der MotoGP-Honda in Motegi im Regen unterwegs und war nach den ersten Minuten gleich der Schnellste. Gegen Ende des Trainings kam der Rookie allerdings zweimal von der Strecke ab, konnte aber weiterfahren. Erst im letzten Angriff auf abtrocknender Strecke katapultierte sich der Youngster auf Platz zwei. "Es war recht schwierig. Ich bin hier zum ersten Mal gefahren und musste gleich im Regen ein Qualifying bestreiten."

Nicky Hayden

Nicky Hayden fuhr zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren in die erste Startreihe Zoom

"Ich habe mehr Risiko als sonst genommen, aber es war gut, denn ich bin in die erste Reihe gefahren", zieht er ein positives Fazit. "Ich hoffe morgen auf ein Trockenrennen. Es wird sicher schwierig, denn niemand konnte eine optimale Abstimmung erarbeiten. Ich werde mein Bestes geben." Mit einer starken Leistung setzte sich Hayden in Szene. Vorübergehend war der Weltmeister von 2006 auf dem Weg zur Pole-Position.

Schlussendlich wurde er Dritter und war um eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege Dovizioso. "Ich bin sehr glücklich. Wir wissen, dass wir im Nassen bessere Chancen haben, denn das Motorrad funktioniert dann sehr gut. Die Probleme beim Lenkverhalten und dem Chattering verschwinden im Regen", nennt der US-Amerikaner die Gründe für den Erfolg.

"Ich sollte mich freuen, dass ich in der ersten Reihe stehe, aber es ist auch etwas bitter, denn ich war stark unterwegs. Als die Strecke dann abtrocknete, wurden die anderen Fahrer etwas schneller und ich konnte mich nicht so deutlich verbessern. Trotzdem stehe ich in der ersten Reihe und muss morgen daraus einen Vorteil ziehen."

Bradl in Startreihe drei

Bradl fuhr zwar am Freitag in Australien einige Runden, doch erst jetzt griff er nach seiner Knöchelverletzung von Sepang wieder richtig ins Geschehen ein. Der Deutsche drehte 28 Runden und landete mit einem Rückstand von 2,1 Sekunden an der achten Stelle. Startplatz sieben ging an Alvaro Bautista, der kurz vor Ablauf der Zeit von seiner Gresini-Honda stürzte. Die dritte Startreihe komplettierte Aspar-Pilot Aleix Espargaro, der erneut der beste CRT-Vertretrer war.

Stefan Bradl

Stefan Bradl drehte insgesamt 28 Runden auf seiner LCR-Honda Zoom

Ein enttäuschendes Qualifying erlebte das Tech-3-Yamaha-Team. Cal Crutchlow sortierte sich hinter Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) als Elfter ein. Sein Teamkollege Bradley Smith war als 13. langsamer als der Yamaha-Testfahrer: Katsuyuki Nakasuga ist zurück und bestreitet sein Heimrennen mit einer Wildcard. Bestens bekannt ist Nakasuga vom Saisonfinale 2012 in Valencia, als er Zweiter wurde.

Routinier Colin Edwards (FTR-Honda) qualifizierte sich auf Startplatz 14, gefolgt von Andrea Iannone (Pramac-Ducati). Die nächsten Positionen gingen an die weiteren CRT-Fahrer. Bryan Staring (Gresini) und Lukas Pesek (Ioda) blieben über der 107-Prozent-Marke und sind derzeit nicht für das Rennen qualifiziert. Lorenzo legte am Ende auf abtrocknender Strecke ein hohes Tempo vor, denn er blieb auf der 4,8 Kilometer langen Strecke nur acht Sekunden über seinem Rundenrekord auf trockener Strecke.

Aufgrund von starkem Regen und Nebel waren die Freitagstrainings und der Samstagvormittag komplett ausgefallen. Erst am Samstagnachmittag stiegen die drei Klassen direkt mit dem Qualifying in den Fahrbetrieb ein. Der MotoGP-Klasse standen 75 Minuten zur Verfügung. Die Rundenzeiten dieses Trainings bestimmten die Startaufstellung. Das Format mit den beiden 15-minütigen Qualifying-Sessions wurde in Japan nicht angewandt. Am Sonntag soll es trocken sein.