Lorenzo: "Ich will nicht nach Motegi"

Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sprechen sich weiterhin gegen das Rennen in Japan aus - In der Sicherheitskommission wird weiter über das Thema diskutiert

(Motorsport-Total.com) - Ob der Grand Prix von Japan am zweiten Oktober stattfinden wird, steht immer noch nicht endgültig fest. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta bezifferte in Le Mans die Wahrscheinlichkeit für die Austragung mit 95 Prozent. Im Fahrerlager gibt es weiterhin unterschiedliche Meinungen. Manche Leute sind für das Rennen, andere dagegen. Mittlerweile gibt es bezüglich Motegi aber entscheidende Neuigkeiten. Die US-amerikanische IndyCar-Serie wird ihr Japan-Gastspiel am 18. September durchführen.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Weltmeister Jorge Lorenzo will im Oktober nicht nach Japan fliegen

Normalerweise nutzen die IndyCars den Ovalkurs, aber diesmal wird erstmals auf dem Straßenkurs gefahren. Damit würde diese Meisterschaft genau jenen Kurs benutzen, auf der normalerweise die Motorrad-WM fährt. Wenn der Kurs und die Bedingungen für die US-Serie in Ordnung sind, dann müsste es auch zwei Wochen später für die Motorrad-Asse sicher sein.

Das größte Bedenken ist weiterhin die radioaktive Strahlung. Jorge Lorenzo und Valentino Rossi haben sich in Barcelona wieder zu dem Thea geäußert. "Es kommen alle zu mir und sagen, dass sie dort nicht hinfliegen wollen", wird Rossi von 'Bikesportnews' zitiert. "Persönlich gesehen hoffe ich, dass wir nicht hinfliegen."


Fotos: MotoGP in Barcelona, Freitag


"Ich weiß nicht, ob sie das Rennen durchführen wollen, oder nicht. Alle Fahrer und Hersteller sollten gemeinsam beschließen, dort nicht hinzugehen. Ich möchte das nicht entscheiden. Die Situation ist im Moment nicht sehr klar", sagt Rossi, dessen Meinung aufgrund seines Status viel in der MotoGP zählt. "Die Leute haben Angst vor Japan. Ich hätte die Idee, dass wir nach Suzuka reisen. Das ist 500 Kilometer weit weg."

"Einige Hersteller machen Druck, aber Ducati eher weniger. Wir werden darüber in der Sicherheitskommission sprechen. Viele Fahrer wollen nicht hinfliegen." Es ist klar, dass die japanischen Hersteller ihr wichtiges Heimrennen nicht verlieren wollen. Lorenzo drückt sich dagegen nicht so diplomatisch aus.

"Ich will dort nicht hin", sagt der Weltmeister klipp und klar. "Ich weiß nicht, warum wir dorthin müssen. Wir können auch im nächsten Jahr das Rennen fahren. Wenn man Japan unterstützen will, dann sollte man lieber Geld spenden. Ich kenne nicht die radioaktive Strahlung in Motegi. Vielleicht hat sich etwas bei den Reaktoren in Fukushima verändert. Ich fühle mich dort nicht sicher. Ich möchte nicht die nächsten 20 Jahre darüber nachdenken müssen, ob mit mir oder meinen Kindern etwas nicht stimmt."