Hopkins: "Ich kann mich noch steigern"

John Hopkins hat sich bei seinem MotoGP-Comeback in Jerez behutsam an das Limit herangetastet - Nach zwei Trainings war der US-Amerikaner schneller als Toni Elias

(Motorsport-Total.com) - John Hopkins hat am ersten Trainingstag in Jerez gezeigt, dass er in den vergangenen Jahren nichts verlernt hat. Zum letzten Mal fuhr der US-Amerikaner 2008 in der MotoGP. Als Ersatz für den verletzten Alvaro Bautista bekam der 27-Jährige die Chance auf ein Comeback bei Suzuki. Im ersten Freien Training gewöhnte sich "Hopper" an die GSV-R und an die Bridgestone-Einheitsreifen. Am Nachmittag konnte er sich steigern und war deutlich schneller als Moto2-Weltmeister Toni Elias.

Titel-Bild zur News: John Hopkins

John Hopkins war beim Comeback sofort schneller als Moto2-Champion Elias

Der Rückstand auf die Spitze betrug 2,2 Sekunden. "Es ging nur darum, ein Gefühl für das Motorrad zu bekommen und sich im Team einzugewöhnen. Ich wollte Vertrauen finden und auf der Strecke keinen Blödsinn anstellen. Seit meiner Zeit in der MotoGP wurde das Trainingsformat auf 45 Minuten verkürzt. Das war etwas anders."

"Ich wäre gerne mehr gefahren, um ein besseres Gefühl für das Motorrad zu bekommen", sagt Hopkins nach Platz 16. "Wir haben in den beiden Trainings die Elektronik angepasst. Am Chassis haben wir nichts verändert, denn es fühlt sich toll an. Wir mussten die Geometrie nicht ändern, weil die Basisabstimmung sehr gut ist. Die Platzierung habe ich so erwartet."

"Wenn man lange keine MotoGP-Maschine mehr gefahren ist und in den vergangenen sieben Monaten nur 150 bis 200 Runden auf einem Superbike absolviert hat, dann ist das eine große Herausforderung. Ich hatte am ersten Tag viel zu lernen. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch steigern können, wenn ich die Zeit habe, über alles in Ruhe nachzudenken. Gegen Ende des Trainings bin ich einigen Fahrern gefolgt und habe mehrere Plätze gefunden, wo ich meine Linie ändern muss. Aber das ist normal."

Hopkins ist relativ schnell und unerwartet zu seinem Comeback in der Königsklasse gekommen. Bautista plant seine Rückkehr bereits für das nächste Rennen in Estoril in einem Monat. Noch steht das aber nicht fest. Nun liegt es an Hopkins, sein Talent zu zeigen. "Ich bin sehr erfreut, dass ich wieder im MotoGP-Paddock bin und gegen die besten Fahrer der Welt antreten kann."


Fotos: MotoGP in Jerez, Freitag


"Ich bin sehr dankbar, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell wieder die Chance dazu bekomme. Danke an Suzuki für diese Möglichkeit. Ich möchte meine Platzierung an diesem Wochenende noch etwas verbessern, um mich bei allen Leuten, die mir diese Chance gegeben haben, zu revanchieren."

Um Hopkins Suzuki kümmert sich Crewchief Tom O Kane: "Wir sind im Team alle mit der Leistung von John zufrieden. Wir wollten, dass er die Reifen und das Motorrad kennenlernt und Spaß hat. Im zweiten Training konnte er die Lücke zur Spitze schließen."

"Obwohl der Wind alle Fahrer beeinflusst hat und John sich noch nicht zu 100 Prozent zurechtgefunden hatte, hat er einen super Job gemacht. Wenn John jetzt eine Nacht darüber schläft, werden am Samstag die Kurven nicht mehr so schnell auf ihn zufliegen. Er wird besser reagieren und gute Linien finden, die seine Rundenzeit verbessern."