Hayden vor Abschied, Dovizioso ernüchtert

Nicky Hayden blickt seinem Abschiedsrennen von Ducati gespannt entgegen - Andrea Dovizioso sieht die sportliche Situation in Valencia nüchtern

(Motorsport-Total.com) - Ducati konnte beim letzten Qualifying des Jahres in Valencia keine Wunderdinge vollbringen. Andrea Dovizioso zog Startplatz neun an Land und sein Teamkollege Nicky Hayden wurde Zehnter. Der Rückstand auf die Spitze betrug rund eineinhalb Sekunden. Die beiden Honda-Kundenfahrer Alvaro Bautista und Stefan Bradl waren zumindest im Qualifying auf eine schnelle Runde in Reichweite. Für Hayden wird es das letzte Rennen auf der Desmosedici sein.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden startet sein letztes Ducati-Rennen von Platz zehn Zoom

Am Montag wird der Ex-Weltmeister erstmals die Honda RCV1000R des Aspar-Teams testen. Nach den Tests unterzieht sich Hayden in den USA einer Operation am rechten Handgelenk, um sich eine Schraube von früheren Verletzungen entfernen zu lassen. Hayden blickt mit Wehmut auf den Abschied. "Im Fahrerlager wird deine Crew zu einer Familie, denn du siehst sie öfters als deine richtige Familie. Wir hatten viele Höhen und Tiefen, aber ich habe mit einer tollen Mannschaft gearbeitet, die ich definitiv vermissen werde. Wir hatten gute Zeiten und ich habe gute Freunde gefunden."

Standesgemäß will sich Hayden mit einem guten Rennen verabschieden. Mit seinem Qualifying ist er halbwegs zufrieden. "Am Vormittag lief es etwas besser, das Team hat über Nacht einen super Job erledigt", lobt er erneut seine Crew. "Wir waren die einzigen, die sich sofort verbessern konnten, obwohl die Strecke etwas kühler war. Dann musste ich für das Qualifying das Motorrad tauschen, denn ich hatte einen alten Motor verwendet."


Fotos: Ducati, MotoGP in Valencia, Samstag


"Der Schaden in Malaysia brachte bekanntlich unseren Motorenplan durcheinander. Der Motor war okay, aber ich hoffte, dass mir der frischere Motor etwas helfen würde. Die Parameter waren allerdings anders, was sich auf die Motorbremse auswirkte. Deshalb mussten wir einige Dinge verändern. Das hat mir nicht geholfen", meint Hayden. Der Motor im zweiten Bike ist etwas frischer. Damit will er auch den Grand Prix bestreiten.

"Mit meiner Rundenzeit bin ich nicht ganz zufrieden, denn am Vormittag war meine beste Zeit eine 1:31,9, während ich im Qualifying nur 1:31,8 gefahren bin. Ich hätte es besser machen können", merkt der Routinier kritisch an. "Das Team hat sehr gut gearbeitet. Obwohl ich mich nur als Zehnter qualifizierte, funktioniert das Motorrad besser als bei einigen anderen Rennen. Ich hoffe, dass ich ein besseres Rennen als Qualifying habe. Es wird hart, aber das Motorrad arbeitet in einigen Bereichen sehr gut."

Dovizioso rechnet sich nicht viel aus

Auch Dovizioso stellt sich auf ein schwieriges Rennen ein. "Vor dem Qualifying wäre ich froh gewesen, wenn ich 1:31,7 fahren könnte." Das gelang dem Italiener schließlich auch. "Ich bin zufrieden mit meiner Rundenzeit, aber das ist unser Rückstand. Es ist keine Überraschung. Ich bin zufrieden, wie ich diese Runde gefahren bin. Ich war alleine und war konzentriert. Ich bin eine gute Runde gefahren."

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso hat Ducati in einem Jahr nicht an die Spitze gebracht Zoom

"Mehr war nicht möglich. Das ist die Realität. Wir sind in der gleichen Situation hierher gefahren. Das Rennen wird sicher sehr schwierig, aber es ist das letzte Rennen und wir müssen das Maximum herausholen." Am Montag beginnt "Dovis" zweite Saison bei Ducati. Es müssen dringend Fortschritte her, doch bei den Testfahrten an gleicher Stelle wird es keine großen Neuheiten geben. "Wir wissen noch nicht genau, was wir ausprobieren werden. Ich glaube aber nicht, dass es groß anders sein wird. Dann sehen wir in Zukunft weiter."

"Soweit ich weiß, wird es neue Sachen geben, aber keine großen Neuheiten." Deshalb glaubt Dovizioso auch nicht, dass er an allen drei Tagen testen wird. "Das glaube ich nicht, aber wir haben das Meeting für den Test noch nicht gehabt. Es wird wichtig sein, was Gigi (Dall'Igna; Anm. d. Red.) machen will, damit er die Situation versteht."