Hayden: "Ein Boost für mein Team"

Nicky Hayden freute sich in Spanien über seinen Platz in der ersten Startreihe - Sollte es im Rennen regnen, dann ist der Ducati-Pilot optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Freude und Leid bei Ducati: Während es Nicky Hayden in Jerez als Dritter in die erste Startreihe schaffte, war sein Teamkollege Valentino Rossi lediglich auf Platz 13. zu finden. Dem US-Amerikaner fehlte zwar eine Sekunde auf die Pole-Position, doch er hielt das enge Verfolgerfeld in Schach. Sollte es regnen, dann will der Weltmeister von 2006 angreifen, im Trockenen rechnet er allerdings mit keinem Spitzenplatz. "Ich freue mich natürlich in der ersten Startreihe zu stehen, aber erst morgen zählt es. Ich bin glücklich, weil wir Fortschritte gemacht haben und der Spitze näher sind."

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Der US-Amerikaner Nicky Hayden jubelte über den Platz in der ersten Startreihe

"Ich war seit über einem Jahr nicht in der ersten Startreihe. Das ist schön. Im Rennen ist das natürlich ein Vorteil, weil die ersten Kurven sehr eng sind", sagt Hayden. "Es ist ein Boost für mein Team. Mein Winter war nicht großartig, weil ich einige Tests verpasst habe. Im Team war niemand niedergeschlagen, aber es war nicht immer einfach. Ich bedanke mich bei meinen Jungs, die immer hart arbeiten, und auch bei meinem Crewchief, der besonders bei diesen Bedingungen die Situation im Griff hat. Manchmal können wir nicht die gesamte Liste testen, aber er trifft die richtigen Entscheidungen."

Einfach war das Qualifying nicht, aber der 30-Jährige spielte seine reichhaltige Erfahrung aus. "Es war interessant. Die Strecke hat sich verändert. Als wir hinausgefahren sind, war es schwierig. Man wusste nicht, ob es regnen würde. Es gab diese feuchten Stellen. Über manche konnte man problemlos drüberfahren, bei anderen musste man das Motorrad etwas aufrichten und seine Linie finden. Von der Traktion her war es recht gut."


Fotos: Ducati, MotoGP in Jerez, Samstag


"Wir sind an diesem Wochenende zwar nicht im Trockenen gefahren, aber vor einem Monat haben wir hier bei ähnlichen Bedingungen getestet. Ich fuhr mit der gleichen Abstimmung. Die nassen Stellen haben mir geholfen konkurrenzfähiger zu sein. In Spanien neben diesen beiden Jungs in der ersten Startreihe zu stehen ist nicht so schlecht. Ich muss morgen das Beste daraus machen, einen guten Start haben und versuchen ein gutes Resultat zu holen."

Rückstand dennoch groß

Platz drei ist positiv, aber der Rückstand war groß. Warum konnten Lorenzo/Pedrosa das Feld so klar distanzieren? "Ich bin mir nicht sicher. Der Heimvorteil kann einige Zehntelsekunden erklären, aber nicht eine Sekunde", findet Hayden. "Beide sind hier sehr gut. Als ich Danis Teamkollege war, habe ich gesehen, was er hier anstellt. Er kann die Strecke sehr gut fahren, speziell in der Kurve, die auf die Gegengerade führt. Es ist eine blinde Kurve und es war damals interessant zu sehen, wie er dort fährt."

Seit 2009 fährt Hayden nun für Ducati. Ist die GP12 die beste Desmosedici, auf der er bisher gefahren ist? "In Katar habe ich gesagt, dass es die schnellste Ducati ist, aber nicht unbedingt die beste. Sie hat definitiv den schnellsten Motor. 2010 hatte ich eine gute Abstimmung, aber dieses Motorrad macht einiges besser. Wir müssen aber noch viel arbeiten, denn wir sind noch weit von der Spitze entfernt. Ich bin zwar Dritter, aber es fehlt eine Sekunde. In Wirklichkeit ist das immer noch eine große Lücke. Ich würde sagen, dass das Motorrad das größte Potenzial aller Ducati besitzt, die ich bisher gefahren bin."

Hayden hofft auf Regenrennen

In Jerez wurde deutlich, dass die GP12 im Regen gute funktioniert, aber bei Ducati weiß man nicht so genau, warum das so ist. "Wir haben einige Theorien, aber wir wissen es nicht genau. Die Elektronik funktioniert im Nassen sehr gut. Wir können die Reifen sehr gut auf Temperatur bringen, auch im Nassen. Wir haben den harten Regenreifen hier, der gutes Feedback vermittelt. Es sind Theorien und sehr interessant. Wir haben darüber im Team gesprochen."

"Ich hasse es zu sagen, denn wenn man auf Regen hofft, dann hat man kein gutes Motorrad im Trockenen. Unser Motorrad ist im Nassen sehr gut und ich habe ein sehr gutes Gefühl. Im Trockenen werde ich kaum eine Chance haben, so weit vorne zu sein. Im Regen will ich die Chance nutzen", kündigt Hayden an. Sollte es trocken blieben, dann wird es schwierig.

"Im Trockenen ist es schwierig zu sagen. Ich bin heute nur mit weichen Slicks gefahren und wir müssten wahrscheinlich die härtere Mischung wählen. Im Regen fühle ich mich sehr wohl und habe einen guten Rhythmus. Bei den Tests haben wir gesehen, dass wir im Trockenen weit zurückliegen. In Mugello habe ich Änderungen an der Kupplung getestet. Hoffentlich gelingt mir ein guter Start."