Gemischte Gefühle bei Hayate nach dem Indy-Wochenende
Während sich Marco Melandri über seinen Sturz ärgert, kann Teammanager Andrea Dosoli dem Rennwochenende einige positive Aspekte abgewinnen
(Motorsport-Total.com) - Bis zum Rennen in Brünn war Marco Melandri neben Casey Stoner, Colin Edwards und Alex de Angelis einer vor vier Fahrern, die zuvor jeden Grand Prix in dieser Saison in den Punkterängen beendet hatten. Nach dem unverschuldeten Unfall mit Mika Kallio vor zwei Wochen wurde der Italiener auch am Indianapolis Motor Speedway in aussichtsreicher Position vom Sturzteufel vorzeitig aus dem Rennen gerissen. Zuvor jedoch war der Hayate-Pilot in einen rundenlangen Zweikampf mit James Toseland verwickelt.

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Marco Melandri rangelte lange mit Andrea Dovizioso und James Toseland
"Mein Fight mit James war okay, immer fair und hat ungemein Spaß gemacht", schildert der 26-Jährige. "Ich konnte ihn unzählige Male überholen. Jedoch hatte ich beim Beschleunigen aus den Kurven nicht ausreichend Motorleistung. Ich konnte ihn jedenfalls oft in derselben Kurve überholen, aber er hatte auch immer wieder einen Weg an mir vorbei gefunden." Um den Engländer auf den Fersen bleiben zu können, musste Melandir hart ans Limit gehen.#w1#
"Beim Versuch an James dranzubleiben musste ich die Frontpartie ziemlich stark belasten", so Melandri. "Als der Sturz passierte war sehr dicht hinter ihm. Ich hatte mir James erneut zu Recht gelegt; in diesen Turn bin ich noch recht flott eingebogen, jedoch heraus kam ich nicht mehr", ärgert sich Melandri über den Ausfall. Hinter der Boxenmauer fällt jedoch das Resümee nach dem Red Bull Indianapolis Grand Prix von Hayate-Racing nicht ganz so negativ aus.
"Das ganze Wochenende über ist gut verlaufen", meint Teamchef Andrea Dosoli. "Wir waren sowohl im Nassen als auch im Trockenen schnell. Und wir konnten aus der dritten Startreihen ins Rennen gehen. So gesehen sind wir natürlich mit Marco zufrieden." Dennoch schlägt sich auch dem Boss die sturzbedingte Nullnummer etwas auf den Magen. "Aber sind wir drei Runden vor der Zielflagge in Turn sechs durch Sturz ausgeschieden. Schade, denn er hat das ganze Wochenende über einen hervorragenden Job erledigt. In den vergangenen zwei Rennen haben wir 17 Punkte verloren."
Mit dem Grand Prix in Misano am kommenden Wochenende steht für das Team ein ganz besonderes Ereignis, wo man aber auch die entgangenen Zähler wieder gut machen möchte. "Nächstes Wochenende werden wir uns mächtig ins Zeug legen, damit wir so viele Punkte wie nur möglich aufholen", gibt Dosoli die Marschrichtung vor. "Misano ist ein ganz besonderes Rennen für Marco. Dies gibt auch dem Team einen zusätzlichen Motivationsschub. Wir werden unser Bestes geben, um ihm das beste Bike vorzubereiten, soweit wir dazu in der Lage sind."
Zum Schluss kommt der Teammanager aus Italien auch noch auf die neuen Teile zu sprechen. "Wir arbeiten und testen nach wie vor mit den neuen Teilen, die wir vor dem Rennen in Brünn aus Japan bekommen haben. Wir sind aber bis jetzt noch nicht zu 100 Prozent zufrieden damit", schildert Dosoli die Situation. "MotoGP ist ein schwieriges Pflaster, da sich jeder sehr schnell weiter entwickelt."

