• 17.03.2009 17:30

  • von Britta Weddige

Für Veteran Mamola ist Stoner der Favorit

Der viermalige Vizeweltmeister Randy Mamola sieht Casey Stoner 2009 im Vorteil, weil er das Talent hat, seine Maschine besonders schnell abzustimmen

(Motorsport-Total.com) - Knapp vier Wochen vor dem Start in die MotoGP-Saison wird allerortens die Kristallkugel herausgeholt und es werden Tipps abgegeben, wer in diesem Jahr den Weltmeistertitel holt. Der viermalige Vizeweltmeister Randy Mamola braucht keine Kristallkugel, er analsysiert die Fakten. Und er kommt zu dem Schluss, dass nicht Titelverteidiger Valentino Rossi, sondern Casey Stoner in dieser Saison als Favorit an den Start geht. Mamola sieht den Australier im Vorteil, weil in diesem Jahr an den Rennwochenenden weniger trainiert werden kann. Die Sessions wurden aus Kostengründen verkürzt.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner, Doha, Losail Circuit

Casey Stoner ist besonders talentiert, was die Abstimmung seiner Maschine angeht

Dazu kommt Stoners Speed: Obwohl er immer noch von seinem verletzten Handgelenk behindert wird, konnte er bei den Tests in Malaysia und Katar Bestzeiten fahren. "Wir mussten abwarten, wie sich Stoner nach seiner Operation schlagen würde", wurde Mamola von der offiziellen MotoGP-Internetseite zitiert. "Beim Katar-Test lief es gut für ihn. Unter den ersten beiden, Valentino und Casey, gab es keine große Überraschung."#w1#

In Katar haben die Fahrer noch alle den Vorteil, dass sie schon bei den Tests an der Abstimmung arbeiten konnten. Spannend wird für Mamola, wie sich die Fahrer beim zweiten Rennen in Japan schlagen, wenn sie nur drei 45-Minuten-Sessions und nicht fünf oder sechs Stunden haben werden, um ihr Motorrad und die Reifen abzustimmen", sagte er. "Die beiden stärksten Fahrer in dieser Meisterschaft sind Casey und Valentino, aber Casey ist der Favorit in dieser Disziplin, weil er sein Motorrad-Setup so schnell anpassen kann."

Ein weiterer wichtiger Faktor ist laut Mamola, die Einheitsreifen richtig zum Arbeiten zu bringen: "Jetzt, wo alle die gleichen Reifen fahren, ist es noch wichtiger, dass das Chassis und das Rennsetup darauf eingestellt sind. Es ist nicht so einfach, wie es aussieht." In diesem Bereich habe zum Beispiel Suzuki bisher gute Arbeit geleistet, hat Mamola festgestellt.

Chancen auf Topergebnisse räumt MotoGP-Beobachter auch Rossis Teamkollegen Jorge Lorenzo ein. Der Yamaha-Pilot konnte beim letzten Nachttest in Katar die zweitschnellste Zeit fahren. Es sei schön, Lorenzo so weit oben zu sehen, sagte Mamola, "aber der Schlüsselfaktor ist, dass es ziemlich lange gedauert hat, bis er auf den neuen Reifen bei der Pace dabei war. Vorher war er auf dem 10. Platz im Mittelfeld. Am letzten Tag fuhr er einen Long Run und der war sehr ermutigend, weil er auf seiner letzten Runde die beste Zeit gefahren ist."

Weniger ermutigend sind die derzeitigen Aussichten für Dani Pedrosa. Der Repsol-Honda-Pilot hatte musste nach seinem schweren Teststurz unter anderem am Knie operiert werden und darf sein Bein jetzt vier Wochen lang nicht bewegen. "Dadurch bauen die Muskeln ab. Dani wird also im Hintertreffen sein, egal ob er antritt oder nicht", so Mamola. Der Spanier könne zwar versuchen, in Katar anzutreten und ein paar Punkte zu holen, "aber es wäre schlecht, wenn er die Verletzung verschlimmern würde."