FTR: MotoGP mit BQR und Kawasaki-Motor

Fahrwerkshersteller FTR wird im kommenden Jahr einen MotoGP-Rahmen für die BQR-Mannschaft bauen - Als Claiming-Rule-Team setzt man auf einen Kawasaki-Motor

(Motorsport-Total.com) - Die Motorrad-WM verändert sich. Mit der Moto2 eröffnete sich für mehrere Chassishersteller die Möglichkeit, Fahrwerke zu einem günstigen Preis anzubieten und Motorsport auf hohem Niveau zu betreiben. Firmen wie Kalex, Suter und FTR sind in die WM gekommen. Im kommenden Jahr wird die Moto3 die 125er-Klasse ersetzen. Auch dort werden Rahmen entweder mit Motor, der beispielsweise von Honda oder KTM kommt, oder ohne Triebwerk angeboten. Dieses Konzept wird auch in der Königsklasse mit der Claiming Rule verfolgt.

Titel-Bild zur News: Simone Corsi

Simone Corsi ist derzeit mit einem FTR-Chassis in der Moto2 unterwegs

So dürfen Hersteller einen Rahmen um einen Superbike-Motor bauen. Das spanische Team BQR hat einen Startplatz für die kommende Saison zugesagt bekommen. Chassishersteller FTR baut das Fahrwerk dazu. Als Triebwerk hat man sich für einen Kawasaki-Motor entschieden, der aus einer ZX-10R stammt. Außerdem arbeitet FTR an einem Rahmen für die Moto3. Ebenfalls gibt es Gerüchte, dass die Traditionsmarke Norton in die WM zurückkommen wird. Das wird in absehbarer Zeit zwar nicht passieren, aber FTR setzt im kommenden Jahr einen Norton-Motor bei der Isle of Man ein.

"Wir sprechen seit einiger Zeit mit Norton", sagt FTR-Direktor Steve Bones. "Die TT bietet eine tolle Möglichkeit, mit einer historischen Marke bei einem geschichtsträchtigen Rennen teilzunehmen. Wir waren der erste Moto2-Hersteller, der bei der Isle of Man teilgenommen hat, als wir im Vorjahr mit Olie Linsdell in der Senior TT dabei waren. Dort mit Norton anzutreten ist ein weiterer Meilenstein für FTR. Der 1.000er-Protoypen Motor von Norton klingt sehr interessant."

Es wurde in den vergangenen Monaten oft spekuliert, dass Norton ein Comeback in der WM feiern könnte. Wie ist der Stand der Dinge? "Ich schätze, eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft würde den Kreis, um den Namen Norton an die Stelle glorreicher Erfolge zurückzuführen, schließen. Wir würden gerne ein Teil davon sein", sagt Bones.

"Ich glaube, Stuart Garner (der Geschäftsführer von Norton; Anm. d. Red.) ist sehr pragmatisch und verfolgt gespannt die Fortschritte des neuen V4-Motors und die Rückkehr zur TT. Vielleicht plant er längerfristig." In der kommenden Saison wird kein Norton-Motor bei einem CRT-Team Verwendung finden. Stattdessen fiel bei FTR die Wahl auf ein Kawasaki-Triebwerk.

Arbeit an MotoGP und Moto3 Projekten

"Wir arbeiten mit der BQR-Mannschaft zusammen, das von der FIM und der Dorna einen Startplatz als CRT-Team erhalten hat. Wir designen und bauen mit BQR zusammen ein Motorrad. In der Evaluationsphase haben wir uns für einen Kawasaki-Motor entschieden. Das ist eine tolle Möglichkeit für FTR in die neue MotoGP-Ära involviert zu sein."

Dazu gehört auch die neue Moto3. "Wir arbeiten mit einem Motorenpartner an einem Moto3-Projekt", bestätigt Bones. "Wir sprechen mit Honda über ihren Moto3-Motor. Hoffentlich können wir in naher Zukunft etwas über unsere Pläne bekannt geben." In Zukunft hat FTR viel vor. Derzeit ist man in der Moto2 aktiv. Bislang konnten vier Rennen gewonnen werden.

"Es sieht derzeit danach aus, dass wir unsere Ziele 2011 erreichen werden. Wir wollen mit der M211 junge und neue Fahrer in der WM entwickeln. Im Gegensatz dazu hatten wir im Debütjahr etablierte Fahrer, die sechs Pole-Positions, vier Rennsiege und ein dutzend Podiumsplatzierungen erobert haben", so Bones. 2010 waren vier Piloten mit einem FTR-Chassis unterwegs. In diesem Jahr sind es elf.

"Wir würden gerne weitere Youngster wie Esteve Rabat und Pol Espargaro sehen, und natürlich auch, dass Simone Corsi weiter um den Titel kämpft. Wir wollen die M211 weiter entwickeln und unser erfolgreiches Programm aus dem Vorjahr fortsetzen. Damals haben wir mit Karel Abraham und einem neuen Team begonnen und das letzte Saisonrennen gewonnen. Hoffentlich können wir auch in Zukunft junge Fahrer vorstellen Einer unserer Partner, GP-Tech, hat eine Wildcard für den 17-jährigen Jake Gagne für Indianapolis beantragt."