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Fabio Quartararo und Joan Mir gegen Teamorder: "Kein Mapping 8"

Die Fahrer von Petronas-Yamaha und Suzuki kommentieren das Thema Teamorder im WM-Kampf - Derzeit würde das überhaupt nicht infrage kommen

(Motorsport-Total.com) - Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) und Joan Mir (Suzuki) haben sich an der WM-Tabelle etwas von den Verfolgern absetzen können. Vor dem Grand Prix von Frankreich führt Quartararo die Gesamtwertung acht Punkte vor Mir an. Dritter ist Maverick Vinales (Yamaha), der nun schon 18 Zähler zurückliegt.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Joan Mir

Fabio Quartararo (20) und Joan Mir (36) kämpfen um die WM-Führung Zoom

Quartararos Teamkollege Franco Morbidelli hat 31 Punkte Rückstand. Mirs Teamkollege Alex Rins fehlen 48 Zähler auf die Spitze. Da nur noch sechs Rennen zu fahren sind und die bisherigen Rennen sehr eng waren, könnte es Teamorder im Titelkampf geben?

"Für mich wird es kein Mapping 8 oder Teamorder geben", spricht Quartararo eine Ducati-Situation in Malaysia 2017 an. "Ich konzentriere mich auf jedes einzelne Rennen. Meine Teamkollegen müssen um den Sieg kämpfen. Wir sind nicht beim letzten Rennen."

Genauso sieht es Morbidelli, für den eine Hilfe für Quartararo derzeit nicht zur Debatte steht: "Ich denke nicht daran, weil ich selbst noch Chancen habe. Zweitens hat das Team nicht mit mir darüber gesprochen."

"Und drittens denke ich, dass das eine Sache wäre, die gegen die Natur unseres Sports ist. Aus diesen drei Gründen habe ich bisher nicht darüber nachgedacht." Auch wenn nur noch sechs Rennen verbleiben, dann ist das Finale in Portimao am 22. November noch sehr weit weg.

Teamorder beim letzten Rennen wäre okay

Sollte sich beim Finale die Situation ergeben, dass Morbidelli Quartararo helfen könnte, dann würde sich der Franzose dafür aussprechen. "Wenn wir beim letzten Rennen etwas tun müssen, dann wird es bestimmt Anweisungen geben", glaubt Quartararo.

"Wäre es umgekehrt und Franco würde im letzten Rennen um die WM kämpfen, dann würde ich ihm sicherlich helfen. Momentan gibt es keine Teamorder und ich finde, so ist es auch richtig, wenn man um den WM-Titel kämpft."

"Ich sehe es genauso", nickt Mir. "Auch Alex hat noch die Chance. Wenn im letzten Rennen ein Fahrer nicht mehr gewinnen kann und der andere schon, dann wird es Teamorder geben." Seit dem Jahr 2000 wartet Suzuki auf einen Weltmeistertitel.

Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

Petronas-Yamaha führt vor Suzuki die Teamwertung an Zoom

Würde Rins beim Finale Mir unterstützen, falls sich diese Situation ergeben würde? "Natürlich", sagt Rins. "Wenn ich keine Chance auf den WM-Titel habe, dann werde ich versuchen Joan zu helfen. Das habe ich in der Moto3 schon mit Alex Marquez gemacht."

"Es würde keinen Sinn machen, denn man will das Team an die Spitze bringen. Wenn man selbst keine Chance hat, dann muss man seinem Teamkollegen helfen." Zunächst steht an diesem Wochenende Le Mans auf dem Programm.

Quartararo und Mir waren 2016 Teamkollegen

Quartararo hat in dieser Saison schon drei Siege gefeiert. Mir stand viermal bei den vergangenen fünf Rennen auf dem Podest - aber noch nie auf der obersten Stufe. Sein erster Sieg in der Königsklasse ist deshalb sein erklärtes Ziel.

"Um Weltmeister zu werden, muss man Rennen gewinnen. Das ist eine Tatsache", betont Mir. "Wir sind konkurrenzfähig, schnell und dem Sieg nahe. Aber wir haben noch nicht gewonnen. Darauf konzentrieren wir uns. Es ist auch wichtig, immer WM-Punkte zu sammeln."

2020 sind Quartararo und Mir WM-Gegner in der Königsklasse. 2016 waren beide in der Moto3-Klasse Teamkollegen für Leopard-Racing. Damals haben sie sich näher kennengelernt. Ist das eine Erfahrung, die ihnen heute hilft?

"Es ist jetzt ganz anders", meint Quartararo. "Damals waren wir Kinder, jetzt sind wir etwas älter und haben uns verändert. Moto3 und MotoGP kann man nicht vergleichen. Jetzt sind wir in einer besseren Position als damals."

Joan Mir, Fabio Quartararo

Joan Mir und Fabio Quartararo kennen sich seit Jahren sehr gut Zoom

"Für mich war dieses Jahr damals ein totales Desaster. Jetzt sind wir Erster und Zweiter in der WM. Im Vorjahr waren wir Rookies und jetzt kämpfen wir um den WM-Titel. Das ist eine coole Geschichte!"

Mir gewann 2016 ein Rennen und schloss das Jahr als WM-Fünfter ab. Quartararo schaffte keinen Podestplatz und wurde WM-13. "Ich kann mich an dieses Jahr sehr gut erinnern", blickt Mir zurück. "Zu Beginn war es nicht einfach. Es war meine erste Saison in der Weltmeisterschaft."

"Wir hatten beide Mühe. In der zweiten Saisonhälfte wurde es dann besser. Es ist schön, dass wir jetzt beide um die WM kämpfen. Wir waren sehr jung, wie Fabio gesagt hat. Ich glaube nicht, dass es dafür heute eine Relevanz gibt."

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