• 14.06.2009 19:34

  • von David Pergler

Erschöpfter Stoner: "Ich habe ans Aufgeben gedacht"

Casey Stoner geriet beim Grand Prix von Barcelona an den Rand seiner Kräfte, trotzdem konnte beim Yamaha-Konzert auch ein wenig mitmischen

(Motorsport-Total.com) - Am Start zum Großen Preis von Katalonien kam Casey Stoner noch vernünftig weg und alles sah zunächst danach aus, als sollte das Duell an der Spitze zu einem Dreikampf ausarten. Mehrmals machte sich die rote Ducati hinter dem heute überragenden Valentino Rossi bemerkbar und deutete Ende der Start-Ziel-Geraden Anstalten an, dem "Doctor" Platz zwei abzujagen.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner konnte beim großen Duell heute nur den Zaungast spielen

Nach einiger Zeit jedoch verebbten diese Angriffe und der Weltmeister von 2007 fiel zurück. Am Ende musste sich Stoner gegen die anstürmende Honda von Andrea Dovizioso wehren, trotzdem reichte es für Rang drei. Im Ziel stieg der Australier sichtlich mitgenommen von der Maschine und musste erst mal Kräfte sammeln, bevor an Interviews zu denken war. Von der Dominanz des Mugello-Sieges war nicht mehr viel zu sehen.#w1#

"Ich habe mich schon das ganze Wochenende nicht gut gefühlt", gab ein erschöpfter Stoner zu Protokoll. "Ich war nicht wirklich krank, aber ich war nicht ganz ich selbst. Die vergangene Nacht konnte ich nicht schlafen und war einige Stunden wach. Und nach einigen Runden auf dem Bike heute morgen war ich ganz kaputt. Ich beschloss, mein eigenes Rennen zu fahren und so viele Punkte mitzunehmen, wie möglich."

Schadensbegrenzung für Stoner

"Meine Maschine war einfach großartig und war der Grund, warum ich es auf das Podium geschafft habe. Das Team hat nach dem Warmup einen perfekten Job erledigt und wäre ich nicht so krank gewesen, hätte ich mit Sicherheit an Valentino und Jorge dranbleiben können." Einen Dreikampf an der Spitze hätten einige Herzen heute allerdings vielleicht gar nicht mehr ertragen.

"Das heißt natürlich nicht, dass ich sie geschlagen hätte. Ich bekam jedoch ziemlich starke Krämpfe, welche eine vernünftige Fahrt fast unmöglich gemacht haben. In den harten Anbremszonen kippte ich immer sehr weit nach vorne und hatte große Mühe, konzentriert zu bleiben. Ich dachte daran aufzugeben, doch dann habe ich versucht noch ein Top-10-Ergebnis zu erzielen."

"Das Bike war so toll, dass ich zumindest eine vernünftige Pace halten und mir Dovizioso vom Leib halten konnte. Heute Nacht werde ich für den morgigen Test mein Schlafdefizit aufholen und meine Kräfte wieder sammeln müssen. Jetzt befindet sich die Meisterschaft an einem entscheidenden Punkt und der Test ist für uns sehr wichtig. Danach folgt der Grand Prix von Assen und auf den freue ich mich schon." Stoner liegt nun mit Jorge Lorenzo und Rossi punktgleich in der Meisterschaft.

Hayden holt sein bestes Ducati-Ergebnis

Nicky Hayden

Die Ducatis hoffen auf den morgigen Test und auf Assen Zoom

Nicky Hayden zeigte indess Fortschritte: Platz zehn im Ziel: "Ich hatte mir etwas mehr erhofft. Aber realistisch betrachtet war dieses Ergebnis das Beste, was ich hätte holen können. Ich bin recht weit hinten gestartet, habe aber einige Leute überholen können und habe beständig Fortschritte gemacht. Ich schloss auf Kallio auf und gab mein Bestes, ihn zu überholen."

"Dann habe ich aber leider ein paar Fehler gemacht und er hat mich geschlagen. Insgesamt ist das kein spektakuläres Ergebnis, aber es ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorne. Ich war das ganze Wochenende den vorderen Jungs dicht auf den Fersen, wir haben gut gearbeitet und viel über die Maschine gelernt. Ich freue mich darauf, morgen wieder in den Sattel zu steigen und weiterhin in die richtige Richtung zu arbeiten", so der Weltmeister von 2006.

Der morgige Test soll weitere Fortschritte bringen

Ducati-Chef Livio Suppo zeigte sich mit der Leistung seiner Fahrer zufrieden: "Casey war heute außerordentlich. Er war auf keinen Fall in einer physisch guten Verfassung, aber wieder einmal hat er alles gegeben. Er hat die schnellste Runde des Rennens erzielt und konnte lange Zeit mit Valentino und Jorge mithalten. Die beiden waren uns das ganze Wochenende eine Nasenlänge voraus. Das Team hat einen tollen Job erledigt und das Bike nach dem Warmup in die richtige Richtung getrimmt."

"Was Nicky betrifft, ernsten wir langsam die Früchte harter Arbeit. Es war für ihn ein wesentlich besseres Wochenende, als Mugello. Am Freitag war er der Sechstschnellste und jetzt holte er ein Top-10-Ergebnis. Wir müssen von seinen Rundenzeiten nur noch ein paar Zehntelchen abrasieren und darauf werden wir beim morgigen Test großen Augenmerk legen."

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