Ducati vom Regen ausgebremst
Casey Stoner und Marco Melandri hatten in den nassen Freitagssessions neben dem Wetter auch mit ihren Motorrädern zu kämpfen und hoffen auf Besserung
(Motorsport-Total.com) - Nach einer eher bescheidenen Vorstellung beim vergangenen Rennen in Le Mans setzen die beiden Ducati-Piloten Casey Stoner und Marco Melandri große Hoffnungen in den italienischen Grand Prix. Der Auftakt ins Rennwochenende in Mugello schmeckte den beiden Fahrern allerdings nicht besonders, war doch an einen normalen Fahrbetrieb nur bedingt zu denken und auch die Bikes sorgten für Kopfzerbrechen an den Boxen.

© Ducati
Casey Stoner war heute in Mugello nur auf Regenreifen unterwegs
"Der heutige Morgen war halb trocken und halb nass", fasste Stoner das Geschehen des Tages zusammen. "Es war also relativ sinnlos, Slicks aufzuziehen und langsame Zeiten zu fahren. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, sie am Ende der Session nicht zu benutzen, im Gegensatz zu einigen anderen Fahrern. Am Nachmittag haben wir einige Zeit in komplett nassen Bedingungen zugebracht, was deutlich nützlicher ist."#w1#
Fahrspaß auf feuchter Strecke
"Es war sehr feucht und man hatte quasi null Sicht, vor allem hinter dem Windschutz. Es ist schon ohne Regen schwierig genug, da hindurch zu sehen und wir haben ja außerdem keine Scheibenwischer, um das Wasser zu entfernen. Die Sicht war also recht knifflig, aber das auch eine Menge Spaß gemacht, denn der Grip war gut, vor allem zu Beginn. Die einzige Schwierigkeit war Aquaplaning, aber abgesehen davon habe ich mich sicher gefühlt und habe es genossen."
"Wir sind noch nicht der Meinung, unser Setup schon gefunden zu haben", berichtete der amtierende Weltmeister. "Ich fühlte mich auf dem Bike nicht vollkommen wohl. Es verhielt sich sehr nervös und ich hatte wenig Gefühl in den Reifen, darum müssen wir morgen noch ein wenig härter arbeiten und eine andere Lösung finden, sollte es nass sein. So weit ich weiß, soll es trocken bleiben - aber warten wir einfach einmal ab."
Noch nicht alle Setupfragen geklärt
Gegenüber 'autosport.com' ergänzte der Australier: "Ich habe ein Podium hinter mir, einen Ausfall und einige eher schlechte Rennen - meine Erwartungen sind an diesem Wochenende also nicht sonderlich groß und ich verspüre auch nicht viel Druck. Wir kommen nicht mit einem tollen Resultat im Gepäck hierher und können also nur Fortschritte machen. Ich habe gern ein bisschen Druck, denn das hilft dir beim Abrufen deiner Leistung und lässt dich Oberwasser behalten. Du versuchst dann automatisch auch, mehr aus deinem Motorrad herauszuholen."
"Valentino ist sehr schnell hier. Ich kann nicht genau sagen, warum, aber es ist sein Heimrennen und vielleicht ist ihm das wichtiger als einige andere. Er will hier einfach gewinnen und die Strecke kommt seinem Stil entgegen. Im vergangenen Jahr hatten wir ein konkurrenzfähiges Bike, hatten aber leider mit einem bestimmten Bereich zu kämpfen. Beim drauffolgenden Rennen hatten wir das Problem im Griff und waren wieder voll da, darum geben wir an diesem Wochenende 100 Prozent und schauen einmal, wie nahe wir herankommen."
Weit weniger ausführlich fiel die Analyse von Teamkollege Marco Melandri aus: "Heute war es richtig schwierig, denn wir konnten keine guten Einstellungen bei der Motorbremse finden. Das führte dann auch dazu, dass ich heute Morgen zweimal geradeaus fuhr, weil der Reifen blockierte. Am Nachmittag nahm der Regen dann noch zu und die Situation verschlechterte sich. So sehr, dass ich mich nicht dazu in der Lage sah, überhaupt noch zu fahren. Morgen müssen wir eine Lösung finden, ich hoffe auf trockenes Wetter."

