Ducati auch beim Heimspiel im Niemandsland

Die Hoffnungen auf einen Heimvorteil erfüllten sich für Ducati in Misano nicht: Nicky Hayden und Andrea Dovizioso nach schlechtem Start erneut im Mittelfeld

(Motorsport-Total.com) - In Misano hat Ducati mehr Testrunden als jedes andere Team gefahren. Daher versprachen sich die Italiener beim Großen Preis von San Marino einen echten Heimvorteil. Doch diese Hoffnungen wurden im Rennen bitter enttäuscht. Wieder einmal fuhren Andrea Dovizioso und Nicky Hayden nur gegeneinander und landeten auf den Plätzen acht und neun abgeschlagen im Mittelfeld der MotoGP. Auf Rennsieger Jorge Lorenzo (Yamaha) verloren die beiden Ducati-Piloten im Laufe der 28 Runden über 40 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Ducati kam auch in Misano auf keinen grünen Zweig Zoom

Sowohl für Hayden als auch für Dovizioso nahm das Unheil schon beim Rennstart seinen Lauf. Der US-Amerikaner ließ sich dort vom Frühstart von Aleix Espargaro aus dem Konzept bringen. "Ich hatte einen schrecklichen Start, was mein Fehler war. Espargaro fuhr so früh los, was ich aus dem Augenwinkel beobachtete. Das hat mich beim Erlöschen der Lichter etwas abgelenkt", erklärt Hayden. Auch sein italienischer Teamkollege war mit dem Auftakt des Rennens alles andere als zufrieden.

"Ich hatte einen schlechten Start und habe in den ersten vier Runden viele Sekunden verloren. Wie ich schon gestern sagte, ist es in Misano sehr schwierig, aus der dritten Reihe zu starten. Wenn die Fahrer vor dir früh bremsen, musst du ebenfalls früh bremsen, denn es gibt nur wenige Linien", sagt Dovizioso. Wie bei vielen Rennen in dieser Saison entwickelte sich anschließend ein Privatduell der beiden Ducati-Fahrer. "Ich konnte keinen Vorsprung auf Dovi hinausfahren, und schließlich hat er mich wieder überholt. Ich bin ihm dann gefolgt und wollte sehen, wo ich vielleicht besser bin", berichtet Hayden.

Doch dann vereitelte ein Fahrfehler jegliche Angriffsbemühungen des US-Amerikaners. "In Runde 20 habe ich beim Anbremsen das Heck verloren und musste geradeaus fahren. Dabei habe ich einige Sekunden verloren. Anschließend konnte ich die Lücke nicht mehr zufahren." So muss Hayden ein ernüchterndes Fazit ziehen: "Wir hatten gehofft, an diesem Wochenende etwas dichter hinter der Spitze zu sein. Von den Zeiten waren wir auch näher dran, aber diese Strecke ist kürzer, sodass die Rundenzeiten insgesamt kürzer sind. Das hat uns vielleicht falsche Hoffnungen gemacht."


Fotos: Ducati, MotoGP in Misano


"Ich bin wirklich enttäuscht", stellte auch Dovizioso fest. "Ich war nicht besser als gestern. Das Gefühl für das Vorderrad war ein wenig schlechter und der Wind hat mich etwas gestört. So fand ich keinen guten Rhythmus. Mit einem besseren Start, hätte ich heute ein schnelleres Rennen fahren können und Bautista und Bradl folgen können."

Der morgige Test in Misano wird für Hayden unterdessen zu einer lästigen Pflichtaufgabe. "Ich hatte mich darauf gefreut das neue Motorrad zu testen, aber das wird nicht passieren. Wir werden einige Abstimmungen ausprobieren, aber mit dem alten Motorrad gibt es für mich eigentlich nichts zu testen. Ich weiß nicht, was wir damit noch ausprobieren können." Der Grund für die Planänderung erscheint dem US-Amerikaner dubios: "Sie haben angeblich keine Teile. Das ist ein bisschen seltsam, denn die ganzen Zeit hieß es, dass ich es hier testen soll. Nun habe ich an diesem Wochenende erfahren, dass die Teile nicht hier sind."