Drittes Training: Marquez übernimmt die Spitze

Rookie Marc Marquez fährt in Barcelona im dritten Training die schnellste Zeit des Wochenendes - Das Feld liegt extrem eng beisammen

(Motorsport-Total.com) - Im dritten Freien Training für den Grand Prix von Katalonien in Barcelona standen für die Fahrer zwei Aufgaben im Lastenheft: Zum einen wurde mit beiden Reifenmischungen gefahren, um die richtigen Optionen für das Rennen herauszufinden. Am Ende ging es wieder auf Zeitenjagd für die direkten Startplätze in Qualifying-Abschnitt zwei. Die Top 10 der kombinierten Zeitenliste aller drei Freien Trainings sind direkt für Q2 qualifiziert. Schlussendlich entschieden aber nur die Zeiten des dritten Trainings. Bei Asphalttemperaturen von bis zu 38 Grad nahmen alle Fahrer für den letzten Angriff die weichen Reifen mit.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez zauberte mit weichen Reifen die schnellste Runde aus dem Ärmel Zoom

Das Feld schob sich extrem eng zusammen. Die Bestzeit ging an Honda-Werksfahrer Marc Marquez. Wie am Vortag hielt sich der Rookie, der für sein Heimrennen mit einem speziellen Helmdesign unterwegs war, lange zurück und lag nur knapp innerhalb der Top 10. Erst am Ende schüttelte der Spanier die Topzeit von 1:41,853 Minuten aus dem Ärmel. Das war bisher auch die schnellste Zeit des Wochenendes. Auf eine Runde funktionierte die Ducati auch sehr gut, wie die zweitschnellste Runde von Nicky Hayden untermauerte.

Dem Weltmeister von 2006 fehlten lediglich 0,063 Sekunden auf Marquez. Damit sprengte der US-Amerikaner das Honda-Duo an der Spitze. Dani Pedrosa wurde schlussendlich Dritter, hatte aber nur einen Rückstand von 0,134 Sekunden auf seinen Teamkollegen. Superstar Valentino Rossi (Yamaha) konnte Platz eins vom Vortag nicht verteidigen und rutschte auf Position vier ab. Der Italiener wollte unbedingt unter 1:42 Minuten fahren und verpasste diese Marke um lediglich neun Tausendstelsekunden.


Fotos: MotoGP in Barcelona, Samstag


Der Rückstand auf Marquez betrug aber nur 0,156 Sekunden. Nicht nach Plan lief es für seinen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo. In der Anfangsphase klappte dem Vorjahressieger in Kurve fünf das Vorderrad ein und der Weltmeister rutschte ins Kiesbett. Es war ein harmloser Ausrutscher bei niedriger Geschwindigkeit. Lorenzo lief zu seiner M1, drehte den Motor ab und fuhr später mit der Ersatzmaschine die sechstschnellste Runde.

Stefan Bradl

Der Deutsche Stefan Bradl fuhr am Ende einige konstante Rundenzeiten Zoom

Auf Marquez fehlten Lorenzo drei Zehntelsekunden. Auch er ist an diesem Wochenende mit einem speziellen Helmdesign unterwegs. Zwischen die beiden Werks-Yamaha schob sich Cal Crutchlow mit der Kunden-Yamaha des Tech-3-Teams. Stefan Bradl sicherte sich mit Rang sieben einen Platz in Q2. Der Deutsche drehte mit seiner LCR-Honda einige sehr konstante Runden, die zwischen vier und fünf Zehntelsekunden langsamer als die Marquez-Zeit waren.

Ebenfalls für Q2 direkt qualifiziert sind noch Andrea Dovizioso mit der zweiten Werks-Ducati, Alvaro Bautista (Gresini-Honda) und Aleix Expargaro (Aspar), der wieder klar der schnellste CRT-Vertreter war. Die Top 10 waren nur durch neun Zehntelsekunden voneinander getrennt. Im dritten Freien Training wurden außerdem noch zwei interessante Zahlen gemessen: Hayden stellte auf der Zielgeraden mit 341,4 km/h einen neuen Top-Speed-Rekord auf dem Circuit de Catalunya auf. Zudem wurde Marquez in Kurve fünf mit einer Schräglage von 61 Grad gemessen.

Smith und Pramac-Duo in Q1

Drei Prototypen müssen am Nachmittag in Q1 antreten: Das sind Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) sowie die beiden Pramac-Ducati von Michele Pirro und Andrea Iannone. Spies-Ersatz Pirro war diesmal mit dem Labor-Bike einen Tick schneller als Iannone mit der Standard-GP13. Die zwei schnellsten Fahrer von Q1 steigen dann ins Q2 auf. Hinter den drei Prototypen, die sich auf den Plätzen elf bis 13 einreihten, folgten die weiteren CRT-Vertreter. Aber auch bei diesen Fahrern gab es die einen oder anderen Probleme.

So stürzte Yonny Hernandez von seiner ART des PBM-Teams. Kurz vor Ablauf der 45 Minuten saß Hiroshi Aoyama im Kiesbett. Die Streckenposten kamen dem Japaner zu Hilfe, aber er konnte alleine aufstehen und weggehen. Seine FTR-Kawasaki lag zerstört im Kiesbett. Wenige Augenblicke später stellte sein Avintia-Teamkollege Hector Barbera sein Motorrad ab und lehnte es gegen den Reifenstapel. Es gab einen technischen Defekt.

Direkt für Q2 qualifiziert:
Marc Marquez (Honda)
Nicky Hayden (Ducati)
Dani Pedrosa (Honda)
Valentino Rossi (Yamaha)
Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha)
Jorge Lorenzo (Yamaha)
Stefan Bradl (LCR-Honda)
Andrea Dovizioso (Ducati)
Alvaro Bautista (Gresini-Honda)
Aleix Espargaro (Aspar)

Teilnehmer in Q1:
Bradley Smith (Tech-3-Yamaha)
Michele Pirro (Pramac-Ducati)
Andrea Iannone (Pramac-Ducati)
Randy de Puniet (Aspar)
Hector Barbera (Avintia)
Colin Edwards (Forward)
Danilo Petrucci (Ioda)
Karel Abraham (Cardion)
Michael Laverty (PBM)
Claudio Corti (Forward)
Hiroshi Aoyama (Avintia)
Yonny Hernandez (PBM)
Bryan Staring (Gresini)
Lukas Pesek (Ioda)