Dovizioso: "Möchte nicht auf Regen im Rennen hoffen"
Andrea Dovizioso lernte in Jerez die Ducati erstmals im Regen kennen - Da er am Samstag nur wenige Runden drehte, blieb es bei wenigen Erkenntnissen
(Motorsport-Total.com) - Für Andrea Dovizioso war der erste Testtag in Jerez eine neue Erfahrung, denn erstmals rückte der Italiener im Regen mit der Ducati aus. Er stand allerdings vor dem gleichen Problem wie alle anderen Fahrer auch: "Wir konnten nicht viel testen, weil uns Reifen fehlen. Wir sind 22 Runden gefahren. Wir sind hier für Testfahrten, haben aber keine Reifen. Das ist schlecht", richtet auch Dovizioso Kritik an Bridgestone. Die Japaner lieferten pro Fahrer vier Sätze Regenreifen für den dreitägigen Test.
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Andrea Dovizioso muss die Ducati im Regen noch besser kennenlernen Zoom
Deshalb konnte Dovizioso auch nicht so viele Runden wie gewünscht drehen. Dennoch hat er ein erstes Gefühl mit der Desmosedici im Nassen erhalten. "Für mich ist an diesem Motorrad alles neu, besonders bei merkwürdigen Bedingungen wie am Samstag. Deshalb müssen wir viele Runden fahren, damit wir beginnen können bei diesen Verhältnissen mit dem Motorrad zu arbeiten. Die meisten anderen Fahrer sind auf dem gleichen Motorrad und sie haben genug Daten. Im Vorjahr sind sie mit ihren Motorrädern schon Rennen im Regen gefahren", vergleicht er seine Situation mit der Konkurrenz.
"Für mich ist alles neu. Ich darf nicht zu sehr auf die Rundenzeit schauen. Sie war auch nicht interessant, weil am Vormittag viel Wasser auf der Strecke stand. Am Nachmittag, als dann alle auf der Strecke waren, stand nicht genug Wasser, um das Motorrad richtig zu testen, weil der Grip zu hoch war. Es waren keine normalen nassen Bedingungen. Die Rundenzeiten sind deshalb auch egal, weil jeder zu einer anderen Zeit mit anderen Reifen gefahren ist."
"Ich hatte am Vormittag und am Nachmittag je einen Reifensatz verwendet. Die meisten Fahrer sind am Nachmittag mit zwei Reifensätzen gefahren. Die Rundenzeit ist deshalb nicht wichtig." Trotzdem konnte in den 22 Runden mit der Arbeit begonnen werden. "Wir haben wichtige Tests durchgeführt. Das Gefühl im Nassen ist komplett anders als im Trockenen. Man muss die Elektronik für die Kraftabgabe anders einstellen sowie die Wheelie- und die Traktionskontrolle. Das war der Grund für den Test."
"Wir müssen aber noch mehr arbeiten, aber uns fehlten die Reifen für weitere Runden." Im Regen besticht die Ducati in erster Linie mit guter Traktion am Kurvenausgang. Das ist auch Dovizioso aufgefallen. "Der Grip ist ein positiver Punkt. Hauptsächlich ist der Grip am Hinterrad vorhanden, aber auch vorne. Das ist ein sehr guter Punkt. Einige negative Dinge vom Trockenen treten auch im Nassen auf. Manche Aspekte sind auch schlimmer. Der gute Punkt ist der Grip, der eine gute Rundenzeit ermöglicht."
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Abseits der Strecke feierte "Dovi" am Samstag seinen 27. Geburtstag Zoom
Sein Vorgänger Valentino Rossi eroberte im Regen zwei Podestplätze. Sieht Dovizioso ähnliche Chancen? "Ich möchte nicht auf Regen im Rennen hoffen. Sollte es nass sein, dann will ich mein Bestes geben, aber das ist nicht unser Ziel. Wir wollen das Motorrad verbessern, wofür wir maximale Streckenzeit im Trockenen brauchen. Das ist unser Ziel." Große Neuheiten gibt es im Werksteam nicht. Stattdessen stehen für Testfahrer Michele Pirro drei Motorräder in der Box.
Dovizioso hat zwei Motorräder zur Verfügung, bei denen ähnlich wie in Sepang die Gewichtsverteilung unterschiedlich ist. "Wir haben etwas probiert, aber nicht viel. Wir arbeiten im Trockenen und im Nassen an der Gewichtsverteilung. Es ist aber schwierig zu verstehen, weil bei jedem Versuch unterschiedlich viel Wasser auf der Strecke steht. Der Grip ändert sich auch. Deswegen bekommt man kein richtiges Feedback. Im Nassen ist es noch schwieriger", merkt der Italiener an.
Sollte es an den weiteren beiden Tagen trocken sein, dann wird noch einiges probiert werden. "Etwas, aber nichts Besonderes. Für uns ist es eine wichtige Strecke für Tests im Trockenen, denn das Streckenlayout ist ganz anders als in Malaysia. Es ist ein enger und langsamer Kurs. Ich will verstehen, wie sich das Motorrad hier anfühlt." Am Samstag feierte Dovizioso außerdem seinen 27. Geburtstag.