• 13.11.2010 21:33

Die Box: Die Schaltzentrale der MotoGP-Teams

Hier spielt sich an den Rennwochenenden alles ab, Zugang haben nur Wenige: Das Honda-Werksteam gewährt Einblicke in seine Box, ins "Allerheiligste"

(Motorsport-Total.com) - Wenn bei Grand Prix die Startampeln ausgehen und die Fahrer Gas geben im Kampf um Siege und Punkte, gehen in der Box harte Arbeitstage zu Ende. Die Mechaniker können nun erst einmal ein bisschen durchatmen, sie und die Ingenieure haben alles gegeben, nun liegt es an den Piloten, die Arbeit in Ergebnisse umzusetzen.

Titel-Bild zur News: Honda-Box

Die Box ist die Schaltzentrale an jedem Grand-Prix-Wochenende

Hinter den Crews liegen drei Tage mit Trainingsessions, Qualifying und Warmup, mit Datenanalyse, Aufbau und Umbau der Bikes, Meetings und Strategiebesprechungen. Das alles ist in den Schaltzentralen der Teams über die Bühne gegangen, zu denen nur wenige Außenstehende Zugang haben: in den Boxen. Beim Honda-Werksteam zum Beispiel waren in der vergangenen Saison rund 40 Spezialisten damit beschäftigt, Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso an jedem Rennsonntag ein konkurrenzfähiges Bike hinzustellen.

All das findet auf beengtem Raum statt, auf dem Mechaniker, Ingenieure, Reifen-, Aufhängungs- und Telemetriespezialisten sowie Teammanager koordiniert an der Feinabstimmung der Maschinen arbeiten. Die Box ist dabei so eingerichtet, dass alles seinen festen Platz hat - egal wo auf der Welt man sich gerade befindet. Damit kann jedes Teammitglied seinen Job so effektiv wie möglich machen. Alles ist schematisch aufgeteilt, von der Position der Bike, der Werkzeugbank oder deb Bereichen, in denen sich die Fahrer mit ihren Technikern besprechen.

Honda-Box

Alles hat in der Box seinen festen Platz, damit es schnell gefunden wird Zoom

Jeden Mittwoch vor einem Rennen kommen die sechs Teamtrucks im Fahrerlager an. Dann wird aufgebaut, damit am Donnerstag die Arbeit mit den Bikes beginnen kann. Die Box ist sieben bis elf Meter breit - je nachdem, wie viel Fläche an der jeweiligen Rennstrecke zur Verfügung steht - und elf Meter lang. Ihr Aufbau ist das Erste, was an einem Rennwochenende passiert, ihr Abbau das Letzte.

Die sechs Truckies und vier weitere Mitarbeiter laden das Material am Mittwoch aus, räumen die Boxen ein und machen alles sauber, inklusive der Trucks selbst. Der Sechs- bis Acht-Stunden-Tag kann auch länger dauern, je nachdem welche Schwierigkeiten sich an einer Rennstrecke ergeben.

Das Entladen beginnt um 10:00 Uhr am Mittwochvormittag. Zuerst wird der Teppich verlegt, was etwa zwei Stunden dauert. Dann werden die Stellwände angebracht, was weitere zwei Stunden in Anspruch nimmt. Es folgen die Arbeitstische und die Werkzeugkisten, der Kommandostand für die Boxenmauer (45 Minuten), zwölf Monitore für die Box und vier für die Boxengasse (90 Minuten) und schließlich die Einzelteile für den Aufbau der vier Bikes sowie die Ersatzteile, die am Rennwochenende am wahrscheinlichsten benötigt werden (in ausreichender Menge, um vier Bikes zu reparieren). Und nach dem Rennen am Sonntag wird alles wieder eingepackt.