Casey Stoner: Darum kehrte er zu Ducati zurück

Nach einer enttäuschenden Zeit bei Honda will Casey Stoner nun Ducati als Testfahrer unterstützen - Probleme der Vergangenheit spielen keine Rolle mehr

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner ist zurück bei Ducati. Am Samstag absolvierte der Australier in Sepang seine ersten Testrunden auf der GP15. Mehr als fünf Jahre nach seinem Abschied von den Italienern kehrt Stoner in diesem Jahr als Testpilot zu dem Hersteller zurück, dem er 2007 seinen bis heute einzigen Titel in der MotoGP bescherte. Komplett überraschend kommt die Rückkehr nicht: Bei Honda war Stoner in seiner Rolle als Testpilot zuletzt nicht glücklich. Bei Ducati soll alles anders werden.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoners Rückkehr zu Ducati: Die 27 ist endlich wieder auf der Desmosedici Zoom

"In der Vergangenheit hatten wir mit gewissen Leuten unsere Differenzen, aber die meisten von ihnen sind jetzt nicht mehr da", erklärt Stoner gegenüber 'Crash.net' im Hinblick auf seinen Ducati-Abschied Ende 2010 und verrät: "Die Dinge liefen nicht so, wie ich es gehofft hatte. Ich glaube, dass damals einige Leute etwas zu selbstzufrieden waren. Damals gab es kein Budget für Verbesserungen (des Motorrads; Anm. d. Red.) und solche Sachen."

Nachdem Stoner 2007 den Titel gewonnen hatte, reichte es in den drei folgenden Saisons zwar noch zu insgesamt 13 weiteren Siegen, seinen zweiten und letzten MotoGP-Titel holte er allerdings erst 2011 - mit Honda. Besonders bitter für Ducati: Nach Stoners Abschied konnten die Italiener bis heute kein weiteres Rennen in der MotoGP mehr gewinnen.

Doch obwohl das Verhältnis zwischen Ducati und Stoner damals angeknackst war, ist der mittlerweile 30-Jährige nun zurückgekehrt. "Die Struktur bei Ducati hat sich komplett verändert", erklärt er diesen Schritt und ergänzt: "Ich hatte immer etwas für Ducati übrig, ganz besonders für das MotoGP-Team. Ich habe mit den meisten Jungs ein fantastisches Verhältnis und kenne die Mehrheit der Mechaniker bereits."


Fotos: Ducati: Casey Stoner testet in Sepang


Gleichzeitig stellt Stoner allerdings auch noch einmal klar: "Ich bin nicht hier, um meine Karriere in Schwung zu bringen und noch einmal anzugreifen." Eine Rückkehr als Stammpilot steht nicht im Raum, Renneinsätze mit einer Wildcard sind allerdings nicht ausgeschlossen. In erster Linie möchte Stoner seine Rolle als Testfahrer nutzen, um Andrea Dovizioso und Andrea Iannone zu unterstützen.

"Sie sollen sich etwas wohler fühlen und hoffentlich nach vorne kommen und bessere Ergebnisse holen", erklärt der Australier und ergänzt: "Wenn ich das schaffe, dann bin ich sehr, sehr glücklich. Natürlich werden meine Daten und Informationen nicht zwangsläufig für bessere Ergebnisse sorgen, vor allem wenn mein Gefühl etwas anders als das der anderen Piloten ist."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Casey Stoner

Trotzdem verspricht Stoner: "Ich werde für Ducati alles tun, was ich tun kann. Ich werde mich sehr anstrengen." Der Schlüssel für Stoners Ducati-Comeback dürfte Rennsportchef Gigi Dall'Igna gewesen sein, der die Zügel bei den Italienern seit 2014 in der Hand hält. Stoner selbst betont, dass die Zusammenarbeit mit dem 49-Jährigen "bisher fantastisch" gewesen sei.