Brünn: Darum will Marquez das neue Chassis nicht nutzen

Vor zwei Wochen testete Honda in Brünn ein neues Chassis, am Rennwochenende wird es jedoch nicht zum Einsatz kommen wird - Marc Marquez erklärt die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Als einziger Hersteller testete Honda vor zwei Wochen in Brünn, wo die MotoGP an diesem Wochenende in die zweite Saisonhälfte startet. Die Werkspiloten Marc Marquez und Dani Pedrosa nutzten die Gelegenheit nicht nur, um sich auf den anspruchsvollen Kurs einzustimmen, sondern auch neue Teile an der RC213V auszuprobieren - darunter ein neues Chassis, über das Honda bisher wenig an die Öffentlichkeit dringen ließ.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez sieht eine harte zweite Saisonhälfte auf sich zukommen Zoom

Auch in der Pressekonferenz zum Großen Preis von Tschechien an diesem Donnerstag gab sich Marquez zugeknöpft: "Ja, wir hatten neue Teile. Und wie immer in einem Test hat das eine besser, das andere schlechter funktioniert. Ich bevorzuge, was wir im Moment haben. Aber ich war glücklich. Denn die Japaner haben ihr Bestes gegeben, damit wir uns steigern", resümiert der Spanier die Entwicklungsarbeit an seinem Motorrad.

Dann geht der amtierende MotoGP-Weltmeister aber doch nicht etwas mehr ins Detail: "Wir haben ein neues Chassis ausprobiert. Dabei ging es mehr darum, das Motorrad besser zu verstehen. Denn uns fehlt noch immer etwas am Kurvenausgang", spricht er das größte Defizit der Honda an - die Beschleunigung. Deshalb müssen die Piloten auf der Bremse oft mehr riskieren, was in der Vergangenheit oft zu Stürzen führte.


MotoGP am Sachsenring

Zwar sei der Test damit positiv verlaufen und man habe viele Daten sammeln können, doch für den Grand Prix in Brünn favorisiert Marquez trotzdem das Chassis, das er auch in den bisherigen neun MotoGP-Rennen fuhr. "Weil wir wissen, wie wir es abstimmen müssen. Ich wollte nichts Neues", erklärt der Spanier seine Entscheidung. Auch Teamkollege Pedrosa wird am Wochenende das altbewährte Chassis nutzen.

Beide erhoffen sich vom Test vor zwei Wochen aber dennoch einen kleinen Vorteil. "Auf dieser Strecke haben wir für gewöhnlich etwas zu kämpfen", weiß Marquez. "Während des Tests hatten wir am ersten Tag Probleme, aber am zweiten Tag konnten wir uns etwas verbessern. Wir kommen mit einer guten Basis hierher. Doch es sieht so aus, als ob die Temperaturen sehr hoch werden. Im Test war er kühler. Dennoch ist es ein kleiner Vorteil."

Auch mit Blick auf den Rest der Saison habe man Verbesserungen vornehmen können. Für diese erwartet der Honda-Pilot einen harten Kampf: "Es wird schwer werden, immer an der Spitze mitzuspielen und konkurrenzfähig zu sein. Denn das Feld ist eng beieinander. Aber wir werden versuchen, von Brünn bis Valencia mitzuhalten." Aktuell für Marquez die WM an, doch seine drei Verfolger sind ihm innerhalb von zehn Punkten dicht auf den Fersen.