• 24.06.2015 16:55

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Bradley Smith: Marquez hat den besten Fahrstil

Für Bradley Smith pflegt Marc Marquez den besten MotoGP-Fahrstil - Nur der Spanier kann zu jederzeit alles aus einem Motorrad herausholen

(Motorsport-Total.com) - Seit Marc Marquez im Jahr 2010 seinen Erfolgszug in der Achtelliterklasse begonnen hat, begeistert der Spanier viele Fans durch seinen aggressiven und kompromisslosen Fahrstil. Auf der anderen Seite erntete der vierfache Motorrad-Weltmeister auch viel Kritik dafür. In diesem Jahr stürzte Marquez schon bei drei Rennen. Nach sieben Grands Prix beträgt sein WM-Rückstand deshalb schon 69 Punkte.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith fuhr schon in der 125er-Klasse und in der Moto2 gegen Marquez Zoom

Beim Rennen in Argentinien kam es in der Schlussphase zu einer Berührung mit Valentino Rossi, woraufhin Marquez zu Boden ging. Viele Beobachter fragten sich, warum Marquez in Termas de Rio Hondo nicht den sicheren zweiten Platz und die 20 WM-Punkte mitgenommen hat und stattdessen alles riskierte und verlor. Auch in Mugello und in Barcelona schied er durch Sturz aus.

Beim Heimrennen in Spanien konnte Marquez nur knapp eine Kollision mit der Yamaha von Jorge Lorenzo verhindern, bevor er ins Kiesbett fuhr und dort umkippte. Wäre es zu einem Unfall gekommen, wäre Marquez der Schuldige gewesen. Außerdem hätte ein Crash der beiden das Bild in der WM stark verzerrt. Soweit kam es nicht. Marquez musste alleine den Preis seines Fahrfehlers bezahlen.

"Es ist okay, denn er reißt keinen anderen Fahrer mit", meint Tech-3-Pilot Bradley Smith. "Solange das nicht passiert, gibt es keine Kritik. Wenn er Probleme hat, stellt er sicher, dass er niemanden trifft. In seinem ersten Jahr wäre er mehrmals anderen Fahrern beinahe ins Heck gefahren und alle haben gesagt, dass das sehr gefährlich ist. Er hat aber nie jemanden getroffen, also gibt es auch keine Kritik."

Smith kam so wie Marquez in der Saison 2013 in die Königsklasse. Der Brite schaffte bisher erst einen Podestplatz, liegt aktuell aber nur einen WM-Punkt hinter dem Honda-Werksfahrer. Im Gegensatz zu Marquez geht Smith konservativer an die Sache heran. Alles oder nichts gibt es bei Smith nicht: "Man hat es in Barcelona gesehen, dass es ihn nicht interessiert, ein konservatives Rennen zu fahren und Dritter zu werden", vergleicht der Brite." In seiner WM-Position kann er es probieren und schauen, was dabei herauskommt."


Fotos: MotoGP in Barcelona, Rennen


Im Gegensatz zu Marquez benötigte Smith auch mehr Zeit, um die Limits in der MotoGP zu finden. Auch für ihn hat Marquez die Latte extrem hoch gelegt: "Marcs Fahrstil ist der beste der Welt, wenn alles in Ordnung ist. Niemand kann schneller fahren als er, denn er ist bereit in jeder Kurve 100 Prozent zu geben. Er kann auch alles aus einem Motorrad herausholen."

Marc Marquez

Keiner pflegt so einen kompromisslosen Fahrstil wie Marc Marquez Zoom

"Er kann im Moment aber nur auf eine Art fahren - entweder bei 100 Prozent oder er stürzt. Für ihn ist es lange sehr gut gelaufen und es gab keinen Grund, an seinem Können oder am Motorrad zu zweifeln. Nun hatte er zwei schlechte Rennen und muss einen Schritt zurück machen." Da Marquez in der WM nichts zu verlieren hat, wird er auch bei den nächsten Rennen alles riskieren.