• 17.07.2011 18:14

  • von Gerald Dirnbeck & Lennart Schmid

Bautista glücklich, Hayden geknickt

Suzuki-Pilot Alvaro Bautista war nach seinem gewonnenen Dreikampf gegen die Ducati-Werksmannschaft glücklich - Nicky Hayden macht sich Mut für Laguna Seca

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Deutschland kämpfte Alvaro Bautista mit der einzigen Suzuki im Feld gegen die beiden Werks-Ducati-Piloten Nicky Hayden und Valentino Rossi. In den letzten Kurven entschied sich dieser Dreikampf. Bautista fuhr clever und kam als Siebter über die Linie, 0,059 Sekunden vor Hayden. Unterschiedlicher konnten die Reaktionen der beiden Piloten im Ziel nicht sein. Während sich Bautista freute, kämpfte der US-Amerikaner weiter mit der störrischen Ducati.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista (19) überrumpelte Nicky Hayden (69) in den letzten Kurven

"Wir befinden uns jetzt bei Saisonhalbzeit und wir hatten sicher größere Hoffnungen. Ich bin WM-Sechster mit einem Podestplatz. Im Moment ist es für mich und das Team schwierig", sagt Hayden. "Von außen sieht alles immer einfacher aus. Es bleiben noch einige Rennen. Ich hoffe, dass es noch eine gute Saison wird." Wie lautet sein Fazit vom Sachsenring? "Ich war im Qualifying um sieben Zehntel besser als im Vorjahr.. Unsere Zeiten werden besser, aber sonst ist nichts besser. Bautista hat mich heute mit der Suzuki dreimal auf der Geraden überholt."

"Ich hatte gehofft, dass unser Motorrad hier besser funktioniert, weil die Strecke eben ist. In Laguna gibt es viele Bodenwellen", blickt Hayden bereits auf sein Heimrennen am kommenden Wochenende. "Je ebener die Strecke, desto besser. Jede Woche ist anders und man hofft immer, dass jede Änderung Vorteile bringt. Ich mag Laguna, habe aber dort keine Vorteile gegenüber anderen Fahrern. Wir werden dort herausfinden, wie es läuft. Die Lücke zur Spitze ist groß. Heute wurde ich auf einer Strecke, die ich liebe, um 27 Sekunden geschlagen. Ich greife voll an und liege dann soweit zurück. Es wird ein langer Heimflug."

Bautista glücklich

Ganz anders fiel die Reaktion bei Bautista aus. "Ich bin glücklich mit diesem Resultat, weil das Rennen Spaß gemacht hat. Ich bin recht zufrieden mit meiner Position. Zu Beginn konzentrierte ich mich auf einen guten Start, weil man in der ersten Kurve sehr vorsichtig sein musste. Mein Start war vernünftig und ich war gleich auf einem guten Platz, direkt hinter den Topfahrern. Aber ich war nicht ganz an ihnen dran. Mein Rhythmus war nicht so schnell, also konnte ich den Anschluss nicht halten."


Fotos: MotoGP auf dem Sachsenring, Sonntag


"Dann kämpfte ich gegen die beiden Ducati-Jungs. Am Ende war es sehr schwierig Valentino und Nicky zu überholen, weil sie sehr hart und spät bremsen. Das macht das Überholen schwierig. Dann bin ich Nicky gefolgt und habe auf die letzten beiden Kurven gewartet. Ich wusste, dass ich dort eine Möglichkeit hatte."

"Ich musste mit allem mir zur Verfügung stehenden Mitteln bremsen, damit ich in Kurve zwölf an ihm vorbeikam. Ich bin aber etwas von der Linie abgekommen und dabei etwas Tempo verloren. Nicky hat mich in der letzten Kurve wieder überholt, aber er ist zu schnell in die Kurve hinein gefahren und ist nach außen getragen worden. Also konnte ich ihn am Kurvenausgang wieder schnappen. Ich bin sehr glücklich, dass ich der erste Fahrer hinter den Top 6 bin, weil sie gerade auf einem anderen Level fahren. Hoffentlich geht es beim nächsten Rennen in diesem Stil weiter und ich komme der Spitze näher."

Ducati arbeitet so viel wie möglich

Während es bei Suzuki aufwärts geht, wächst die Kritik an Ducati, weil mit der neuen GP11.1 auf der Strecke keine Fortschritte zu erkennen sind. "Im Vorjahr haben Außenstehende nach einigen Stürzen von Casey auch so gesprochen", meint Hayden dazu. "Andere Motorräder haben sich stark verbessert und machen uns deshalb das Leben schwer. Es läuft nicht so wie wir uns das erhofft haben. Jetzt haben wir Vale und all die neuen Jungs. So ist das Leben eben."

Auf dem Sachsenring durfte Hayden noch nicht auf die GP11.1 steigen. "Vielleicht versuche ich eines der neuen Motorräder in Laguna. Heute waren Vale und ich prinzipiell gleichschnell. Ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied gibt, aber er spürt definitiv mehr Potenzial beim neuen Modell. So sehen es auch die Ingenieure. Wenn wir damit arbeiten, kann es für dieses Jahr und die nächste Saison helfen."

"Ich kann nicht sagen, dass ich mehr Einsatz oder mehr Arbeitswille erwartet habe. Wir haben mitten in de Saison ein neues Motorrad in die Garage gerollt. Man kann nicht verlangen, dass noch mehr gearbeitet wird. Bei einem neuen Motorrad hofft man immer, dass es eine halbe Sekunde schneller ist. Ich würde sagen, dass härter und mehr gearbeitet wird, als ich mir je vorgestellt habe."