Bauer: "Grundlegend war es gut"
Der Österreicher Martin Bauer kommt in Valencia ins Ziel und sammelt viele Erfahrungen - Der zweite Wildcard-Einsatz hat sich gelohnt
(Motorsport-Total.com) - Der Österreicher Martin Bauer beendete seinen zweiten Grand Prix in diesem Jahr auf dem 20. und letzten Platz. In Valencia kämpfte der ehemalige IDM-Champion mit Fahrern wie Damian Cudlin und Lukas Pesek, doch die beiden schieden vorzeitig aus. "Wir konnten die Pace von ihnen schon gehen. Ich glaube, dass wir heute nicht Letzter geworden wären", sagt Bauer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Die Zweikämpfe machten ihm Spaß.

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Martin Bauer zieht ein positives Fazit nach seinem zweiten Wildcard-Einsatz Zoom
Generell wollte das Remus-Racing-Team beim zweiten Wildcard-Einsatz Erfahrung mit der getunten S&B-BMW sammeln. Das wurde auch geschafft, weshalb Bauer ein positives Fazit zieht. "Grundlegend war es ganz gut. Leider haben sich unsere direkten Konkurrenten ausgeknockt. Deshalb wurde es ein einsames Rennen. Trotzdem haben wir viele Erkenntnisse gesammelt, woran wir jetzt weiterarbeiten müssen. Dieses Wochenende war ein Schlüsselerlebnis."
"Wir haben eine Geometrie gefunden, jetzt müssen wir noch die Federn und Dämpfer darauf abstimmen." Wie in Brünn - damals nach einem Sturz - wurde Bauer von der Spitze überrundet. "Das war generell nicht zu verhindern. Da müsste man auf zweieinhalb bis drei Sekunden an die Schnellsten herankommen", lauten die trockenen Zahlen auf der vier Kilometer kurzen Strecke. "Dann würde es sich ausgehen, dass man nicht überrundet wird. Das ist derzeit noch nicht in Reichweite. Eine Überrundung wäre hier sowieso nicht zu verhindern gewesen."
Die Überrundung brach zwar seinen Rhythmus, aber generell war die Pace über die Renndistanz positiv. "30 Runden sind schon eine sehr lange Distanz. Das ist die doppelte Distanz, die wir beispielsweise in der IDM hatten. Deshalb muss man sich die Distanz gut einteilen. Das hat ganz gut funktioniert, denn ich bin konnte gegen Rennende, als die Ducatis an mir vorbei waren, ganz gut mit ihnen mitfahren. Das waren nur noch rund eineinhalb Sekunden."
"Es war für mich positiv, dass wir die Pace relativ lange aufrechterhalten können und auch mit den Werks-Ducatis mithalten konnten. Sie sind zwar nicht die Schnellsten, aber es ist ein Werksteam", so Bauer. Schwierig war dagegen der Umgang mit den heiklen Bridgestone-Reifen. "Der Reifen hat leider sehr stark abgebaut, er begann auf der rechten Seite aufzureißen. Das Problem hatten aber viele."
"Auch Randy de Puniet hatte unter anderem damit zu kämpfen. Also auch arrivierte Teams hatten damit Probleme. Das sind so Sachen, die wir noch ausmerzen müssen. Wenn wir mehr Erfahrung mit den Reifen haben, ist es natürlich auch einfacher eine passende Abstimmung für das Rennen herauszuarbeiten." Bereits morgen Montag wird das Remus-Team mit den anderen MotoGP-Mannschaften in Valencia testen.
"Wir haben durch den heutigen Tag noch einige Denkanstöße erhalten, die wir morgen probieren wollen", so Bauer. Am Montagabend werden dann die Koffer gepackt und die Heimreise nach Österreich angetreten. Die Mannschaft nimmt auch die Stimmung der 100.000 Fans mit. "Es war natürlich einmalig. Was hier abgegangen ist, das wird es so schnell nicht wieder geben", schwärmt Bauer, der in seiner Karriere schon viel erlebt hat. "Die Titelentscheidung in zwei Klassen und natürlich auch Spanier. Das war genial. Die Stimmung war hier schon einmalig."

