Alvaro Bautista nach Top-4-Erfolg: "Hier gehöre ich hin"

Sein vierter Platz in Argentinien hat gezeigt: Aspar-Pilot Alvaro Bautista sitzt mit der 2016er-Ducati auf einem Motorrad, das seinem Fahrstil liegt

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem vierten Platz in Argentinien machte Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) nicht nur den Nuller von Katar wieder wett, sondern kam auch als beste Ducati ins Ziel. Denn die Werkskollegen Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso stürzten. Teamkollege Karel Abraham beendete das Rennen nach seinem sensationellen zweiten Startplatz als Zehnter. Dazwischen schoben sich noch die Pramac-Ducati-Fahrer Danilo Petrucci und Scott Redding auf den Rängen sieben und acht.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista zeigt nach seinem Wechsel von Aprilia zu Ducati eine gute Pace Zoom

"Für mich sind das die Positionen, auf die ich gehöre, auf denen ich in der Vergangenheit stand und in Zukunft stehen will", resümiert Bautista seinen Argentinien-Erfolg im Gespräch mit 'motogp.com'. "Wir wussten, dass wir einen guten Job machen und dass wir ziemlich konkurrenzfähig sind, was den Rennrhythmus angeht." Einzig das Qualifying verhagelte die Wochenendbilanz - und auch ein besseres Endergebnis.

"Wenn wir uns besser qualifiziert hätten oder uns nicht erst an die Spitze der Verfolgergruppe hätten kämpfen müssen, wäre das Podium möglich gewesen. Die Pace dazu hatten wir insbesondere im letzten Drittel des Rennens", glaubt Bautista. Der Spanier fährt bereits seine achte MotoGP-Saison und war mit Ausnahme von Yamaha für alle großen Hersteller unterwegs. Auf der 2016er-Desmosedici fühlt er sich wohl.

Bautista erklärt Lorenzo-Schwäche

Zwar habe jedes Motorrad seine Vor- und Nachteile, aber die Ducati passe am besten zu seinem Fahrstil. Bautista erklärt: "Meine Erfahrung als Werksfahrer bei Suzuki und Aprilia hilft mir dabei, mit einem Motorrad zu arbeiten, sodass es zu mir passt." Zudem lobt er die gute Basis der Motorräder in den Satellitenteams von Honda und Ducati, "aber hier kannst du nicht einfach ändern, was dir nicht gefällt. Das Motorrad ist gemacht, um den Werksfahrern zu gefallen".

Davon profitiert nun auch Bautista. Denn während sich Lorenzo und Dovizioso auf der 2017er-Desmo abmühen, kommt er auf dem Modell des Vorjahres so richtig in Fahrt. "Ich bin ein Fahrer, der viel Gefühl mit dem Motorrad braucht. Dann kann ich das ganze Potenzial ausschöpfen", sagt der 32-Jährige, der die Eigenheiten des neuen Fabrikats deutlich schneller und besser zu verstanden haben scheint als Werkspilot Lorenzo.

So verrät Bautista gegenüber 'crash.net': "Ich glaube, die Ducati braucht weichere Reifen, weil sie ein Motorrad ist, dass du mit dem Hinterrad fährst. Wenn du dort keinen Grip hast, kommst du nicht gut durch die Kurven. Deshalb musst du den weichen Reifen nutzen." In Argentinien fuhr Bautista vorn und hinten den Medium-Pneu von Michelin - ebenso wie Lorenzo. "Ich glaube, es ist das Gegenteil von Yamaha", kommentiert er dessen Probleme.


Fotos: Alvaro Bautista, MotoGP in Termas de Rio Hondo


MotoGP: "Der Fahrstil hat sich verändert"

Er selbst sei vielleicht niemand für eine Superrunde im Qualifying, "aber ich arbeite immer hart auf das Rennen hin, denn dort werden die Punkte vergeben." Die Leistungsdichte und Konkurrenzfähigkeit der (Kunden-)Teams, die darum kämpfen, werden immer größer - und damit auch die Chance, weit vorne zu landen, genauso wie das Risiko, unter ferner liefen zu enden. "Die Anforderungen haben den Fahrstil verändert", bemerkt Bautista bei 'motogp.com' weiter.

"Jeder hat angefangen, sein Bein beim Bremsen rauszuhalten, der Neigungswinkel ist niedriger, Ellbogen berühren den Boden. Davor gab es nur ein oder zwei Fahrer, die das gemacht haben. Wenn du das jetzt nicht tust, gibst du nicht das Maximum. Alles ist so ausgeglichen, dass ein kleines Detail den Unterschied machen und dir ein tolles Ergebnis verschaffen kann. Zugleich sind weniger Fehler erlaubt", sagt der Spanier.