Verrückter Moto3-Titelkampf 2018: Vorteil nun wieder bei Jorge Martin

Marco Bezzecchi wird in Australien aus dem Rennen gerissen - Jorge Martin kann in Malaysia bereits Weltmeister werden - Fabio di Giannantonio hat auch noch Chancen

(Motorsport-Total.com) - In der MotoGP ist der Weltmeister 2018 bereits gekrönt und in der Moto2-Klasse hat Francesco Bagnaia die besten Chancen. Der Italiener hat bei zwei noch zu fahrenden Rennen 36 WM-Punkte Vorsprung auf Miguel Oliveira. Den spannendsten und verrücktesten Titelkampf gibt es in der kleinsten Klasse. Nach dem Grand Prix von Australien haben drei Fahrer Chancen, Weltmeister zu werden. Jorge Martin hat zwölf Punkte Vorsprung auf Marco Bezzecchi. Fabio di Giannantonio ist mit 20 Zählern Rückstand ebenfalls in Schlagdistanz.

Titel-Bild zur News: Marco Bezzecchi, Jorge Martin, Fabio Di Giannantonio

Welcher dieser drei Fahrer wird Moto3-Weltmeister 2018? Zoom

In den vergangenen Wochen schlug das Pendel vor allem zwischen Martin und Bezzecchi hin und her. In Thailand wurde Bezzecchi in der letzten Kurve der letzten Runde von Landsmann Enea Bastianini aus dem Rennen geschossen. Martin hatte plötzlich 26 Punkte Vorsprung. Dann schied der Spanier in Japan durch einen Sturz aus, während Bezzecchi das Rennen gewinnen konnte. Plötzlich betrug der Abstand zwischen den beiden nur noch einen Zähler.

Aber in Australien wendete sich in einem verrückten Rennen abermals das Blatt. Bezzecchi wurde schuldlos von Gabriel Rodrigo aus dem Rennen gerissen. 13 Runden vor Rennende stürzte Rodrigo in Kurve 10. Bezzecchi war auf der äußeren Linie und wurde mit in die Wiese gerissen, wo er stürzte. "Es tut mir leid, denn es war ganz klar mein Fehler", entschuldigt sich Rodrigo für den Zwischenfall. "Ich möchte mich entschuldigen, diese Dinge können im Rennsport passieren."

Vor allem, wenn in einer großen Gruppe mit weit mehr als zehn Fahrern gekämpft wird. "Ich bereitete mich darauf vor, Bezzecchi zu überholen", schildert Rodrigo den Ablauf des Sturzes. "Dann wurde ich zwischen ihm und einem anderen Fahrer (Canet; Anm. d. Red.) eingeklemmt. Ich konnte nichts tun, um den Crash zu vermeiden." Rodrigo zog sich dabei eine Schürfwunde am rechten Bein zu, die noch am Sonntagabend mit einer kleinen Operation behandelt wurde.

Erster Matchball für Jorge Martin in Malaysia

Nach dem Hoch in Japan stand Bezzecchi in Australien mit leeren Händen da. Zwölf Punkte muss er nun auf Martin aufholen. "Ich hatte Chancen aufs Podium zu fahren, doch dann machte Rodrigo einen Fehler und stürzte", ärgert sich der Fahrer vom deutschen Prüstel-Team. "Er riss mich mit zu Boden. Ich bin sehr enttäuscht über das Rennen heute. Wir bleiben trotz des Dramas fokussiert für das letzte Überseerennen." Klar ist, dass er in Malaysia deutlich vor Martin ins Ziel kommen muss, wenn er beim Finale in Valencia noch realistische Chancen haben will.

Sollte Martin in Sepang gewinnen, dann bräuchte Bezzecchi mindestens einen vierten Platz, um die Entscheidung zu verzögern. Ein Sieg von Martin ist aber nicht garantiert, denn in Australien stand er als Fünfter nicht auf dem Podest. "Ein komplett verrücktes Rennen! Ehrlich gesagt, habe ich das Optimum herausgeholt", sagt Martin zur Moto3-Schlacht auf Phillip Island. "Ich fühlte mich auf dem Motorrad nicht wohl. Ich glaube, wir haben bei der Getriebeübersetzung etwas falsch gemacht. Wir müssen auch die Probleme in der Bremsphase für Malaysia lösen."

Jorge Martin

Mit zwölf Punkten Vorsprung hat Jorge Martin die besten Titelchancen Zoom

Hat Martin nach Malaysia genau 25 Punkte Vorsprung auf Bezzecchi, dann ist die Entscheidung gefallen. Martin hat in diesem Jahr schon sechs Siege gefeiert, während Bezzecchi nur dreimal gewonnen hat. "In Malaysia habe ich meinen ersten Matchball", blickt Martin auf das kommende Wochenende voraus. An den Titel will er nicht denken. Zu viel ist in diesem Jahr schon bei beiden Fahrern passiert. Sein Motto lautet Angriff: "Ich konzentriere mich darauf, das Rennen zu gewinnen. Dann sehen wir weiter."

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