• 26.08.2013 10:21

Öttl: Top 15 um wenige Zehntelsekunden verpasst

Beim Rennen in Brünn kämpft sich Kalex-KTM-Pilot Philipp Öttl von Startplatz 29 bis auf Position 17 vor und scheitert knapp an einem Punkteergebnis

(Motorsport-Total.com) - Dass Philipp Öttl in den Rennen stärker ist als im Training, stellte der bayerische Teenager beim Grand Prix von Tschechien in Brünn einmal mehr unter Beweis. Der Moto3-Pilot fuhr vom 29. Startplatz los, machte sich sofort an eine begeisternde Aufholjagd und lag nach zehn von insgesamt 19 Runden bereits an 20. Stelle. In der 14. Runde eroberte er den 18. Platz, im Endspurt überholte er den Italiener Romano Fenati und kam unmittelbar hinter dem thailändischen KTM-Werkspiloten Zulfahmi Khairuddin und dem Holländer Jasper Iwema als 17. ins Ziel. Zu den Punkterängen fehlten Öttl dabei kaum mehr als drei Zehntelsekunden.

Titel-Bild zur News: Philipp Öttl

Leistungssprung in Tschechien: Philipp Öttl steigerte sich im Rennen deutlich Zoom

Öttls Resultat wäre womöglich noch besser ausgefallen, wenn er das zweite Freie Training am Freitag nicht verpasst hätte. Eine verstopfte Motoröldüse hatte die Schmierung für die Nockenwelle seines KTM-Motors lahmgelegt, ein Motorschaden war die Folge. "Ich denke auf jeden Fall, dass mir das fehlende Freitagstraining noch nachhängt", erklärte Öttl nach der Qualifikation am Samstag. "Wir haben noch ein bisschen Probleme mit Chattering am Vorderrad. Aber wir haben einen sehr kurzen ersten Gang gewählt, ich denke, dass wir beim Start damit auf jeden Fall weiter nach vorne kommen könne"", war er gleichzeitig optimistisch.

Mit seinem Rennen sorgte er im Team dann für Szenenapplaus. "Das war eine starke Leistung von Philipp, so nach vorne zu fahren. Er hat sich in einer neunköpfigen Gruppe gut behaupten können und den 15. Platz nur um drei Zehntel verfehlt. Das war wirklich gut", lobt der fünffache Grand-Prix-Sieger Peter Öttl, Philipps Vater, Manager und Data Recording-Spezialist des Teams. "Ein großer Dank gilt der ganzen Mannschaft, das das Setup rechtzeitig zum Rennen super hingebracht hat. Im Training und auch noch im Warmup hatten wir Chatteringprobleme. Dass wir sie lösen konnten, hat Philipp geholfen, so konstante Rundenzeiten zu fahren."

"Ich hatte einen guten Start und habe geschaut, dass ich mich so schnell wie möglich nach vorne kämpfe", berichtet Öttl junior. "Nur zum Schluss bin ich am Jasper Iwema aus dem Windschatten nicht mehr vorbeigekommen. Ich habe es versucht, aber auch er ist ein gutes Rennen gefahren, das soll man respektieren. Er war der härteste Gegner. Mein Motorrad hat heute sehr gut funktioniert. Vor dem Rennen haben wir noch die Gabel umgebaut, danach war das Chattering zwar noch spürbar, aber nicht mehr unangenehm."


Fotos: Moto3 in Brünn


"Insgesamt hatte ich kaum Probleme, das Motorrad hat supergut funktioniert und war schnell. Die Werks-KTMs waren nicht so viel schneller, die habe ich auf den Geraden und beim Bremsen gut halten und mich in einigen Zweikämpfen behaupten können. Wir haben gezeigt, dass wir gut dabei sind und um Punkte kämpfen können. Es war rundweg positiv", bilanziert der Moto3-Rookie.

"Philipp hat schon ein paar Mal in diesem Jahr gezeigt, dass er seinen Teil des Feldes von hinten aufrollen kann, und heute ist es ihm ein weiteres Mal gelungen", schildert Teambesitzer Daniel M. Epp. "Dass er sich vom 29. Startplatz so energisch nach vorne kämpfen und fast noch Punkte holen konnte, war eine starke Leistung. Seine Lernkurve zeigt weiterhin steil nach oben."