• 03.10.2010 10:27

  • von Stefan Ziegler

Stimmen vom Podium: "Toni war wirklich stark"

Toni Elias, Julián Simón und Karel Abraham nehmen Stellung zum Japan-Rennen - Elias widmet dem verstorbenen Shoya Tomizawa seinen Sieg

(Motorsport-Total.com) - Zwei Moto2-Fahrer dürfen sich noch Chancen auf den Titel ausrechnen - und just diese beiden Piloten kämpften in Motegi um den Sieg: Julián Simón (Suter) hatte sich zwar die Pole-Position gesichert, musste den Sieg im Rennen aber an Toni Elias (Moriwaki) abtreten, der seine WM-Führung erneut ausbauen konnte. Überraschend und erstmals auf dem Siegertreppchen stand Karel Abraham (FTR).

Titel-Bild zur News: Karel Abraham

Karel Abraham fuhr erstmals in seiner Moto2-Karriere auf das Siegertreppchen

Entsprechend zufrieden gibt sich der künftige MotoGP-Fahrer: "Es fühlt sich richtig großartig an, Dritter zu sein und endlich auf dem Podium zu stehen. In der letzten Runde war ich mir nicht sicher, ob es klappen würde. Ich versuchte einfach mein Glück - und es ging sich aus für mich", fasst Abraham seine Eindrücke zusammen. Gemischte Gefühle gab es indes bei Simón nach Platz zwei.#w1#

"Es war ein sehr schwieriges Rennen, doch ich bin sehr zufrieden", sagt der Spanier. "Ich stehe zum vierten Mal in Folge auf dem Podium und das ist richtig klasse. Gleichzeitig verliere ich in der Gesamtwertung nur wenig an Boden und bleibe auf meinem zweiten Platz. Toni war heute wirklich stark, was es mir wiederum sehr schwer gemacht hat", berichtet der Suter-Pilot rückblickend.

"Ich habe es versucht, doch er war einfach zu schnell." Julián Simón

"Er war speziell beim Herausbeschleunigen sehr gut, weshalb ich nicht nahe genug an ihn herankam, um einen Überholversuch zu wagen. Ich habe es versucht, doch er war einfach zu schnell", findet Simón. "Ich bin zufrieden, die Zielflagge gesehen zu haben. Ich möchte in diesem Jahr aber noch ein paar Rennen gewinnen", kündigt der aktuelle WM-Zweite an. Seine Titelchancen sind gering.

Elias weist nach Japan satte 81 Punkte Vorsprung auf, was bei noch einhundert zu holenden Punkten ein beruhigendes Polster ist - oder etwa doch nicht? "Wir konnten einen weiteren Schritt machen, aber bis nicht alles in trockenen Tüchern ist, möchte ich nicht allzu viel darüber nachdenken", sagt Elias nach dem Motegi-Gastspiel. "Natürlich sieht es jetzt aber noch einmal besser für mich aus."

"Unterm Strich konnte ich einfach meinen Rhythmus durchziehen." Toni Elias

"Wir sind sehr zufrieden, weil wir nicht unbedingt damit gerechnet hatten, dieses Rennen zu gewinnen. Julián war das gesamte Wochenende über sehr stark. Unterm Strich konnte ich einfach meinen Rhythmus durchziehen und wir siegten beim Heimrennen von Moriwaki. Es wäre auch das Heimrennen von Shoya Tomizawa gewesen", meint Elias im Hinblick auf den kürzlich Verunglückten.

Der Japaner war beim Misano-Rennen der Moto2-Klasse tödlich verunfallt, woran der WM-Zirkus in Japan mit einer bewegenden Zeremonie erinnerte. Auch Elias gedachte seinem ehemaligen Fahrerkollegen: "Ich wollte eigentlich schon in Aragón für ihn gewinnen, möchte ihm nun aber diesen Sieg hier widmen. Ich denke, das ist der richtige Ort dafür", hält der WM-Führende abschließend fest.