Redding schlägt Espargaro im direkten Duell

Scott Redding besiegt in Indianapolis Pol Espargaro im direkten Duell und klettert als Dritter auf das Podest - In der WM hat der Brite mehr als einen Sieg Vorsprung

(Motorsport-Total.com) - In der Moto2-Klasse lieferten sich die beiden Titelaspiranten auch in Indianapolis einen engen Schlagabtausch. Es ging hin und her. Zunächst schien Scott Redding die Oberhand über Pol Espargaro zu haben, dann wendete sich das Blatt und Espargaro war wieder vorne. In der Schlussphase kam es zu einem engen Duell um den letzten Podestplatz. Redding setzte sich durch und holte sich als Dritter einen Pokal ab. Espargaro musste sich mit Platz vier zufrieden geben. Damit holte Redding drei Punkte mehr als sein härtester Verfolger und vergrößerte den WM-Vorsprung auf 26 Zähler.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro, Scott Redding

Pol Espargaro (40) zog gegen Scott Redding (45) den Kürzeren Zoom

Damit hat der Brite, der im kommenden Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach einen Honda-Production-Racer im Gresini-Team fahren wird, mehr als einen Sieg Vorsprung. Egal was am kommenden Wochenende in Brünn passieren wird, Redding reist als WM-Führender zu seinem Heimrennen nach Silverstone. Psychologisch ein entscheidender Faktor. "Zu Beginn fühlte ich mich gut, aber ich wollte das Rennen nicht anführen, weil ich wusste, dass ich die Reifen schonen muss", berichtet Redding seine Herangehensweise.

"Ich sah, dass Nakagami seinen Hinterreifen stark beanspruchte, aber nach sieben Runden spürte ich plötzlich Vibrationen vom Hinterreifen. Deshalb verlor ich in der ersten und letzten Kurve Zeit. Anschließend ging es nur noch darum, ins Ziel zu kommen und den Reifen nicht zu stark zu belasten." Um den Sieg kämpften in Indianapolis nur Kalex-Piloten. Am besten machte es Esteve Rabat, der in der Schlussphase noch die besten Reifen hatte und sich den Sieg holte.


Fotos: Moto2 in Indianapolis


"Als mich Rabat überholte, war er nach ein paar Kurven außer Reichweite", bemerkt Redding die Stärke des Spaniers. "Es war also klar, dass ich Reifenprobleme hatte. Das war etwas enttäuschend. Das Duell gegen Pol am Ende war aufregend. In Runde 23 war es in den ersten Kurven sehr eng, aber ich berührte ihn nie. Manchmal muss man aggressiv fahren. Ich bin glücklich, dass ich ihn geschlagen habe, denn das ist für die Weltmeisterschaft entscheidend."

Aber auch Espargaro hatte im Gegensatz zu seinem Pons-Teamkollegen Rabat Probleme mit dem Hinterreifen. Platz vier ist zwar ein positives Resultat, für den nächstjährigen Tech-3-Piloten in der MotoGP war es im Titelkampf aber eine Niederlage. "In den letzten Runden rutschte das Motorrad stark und war wegen dem Hinterreifen fast unfahrbar. Ich war Zweiter und versuchte Nakagami einzuholen, aber am Ende ging mir der Reifengummi aus", bedauert Espargaro.

"Ich gratuliere Tito zum Sieg. Gegen Redding habe ich drei Punkte verloren. In den vergangenen fünf Jahren stand ich in Indianapolis immer auf dem Podium. Diesmal hat es nicht geklappt. Wir müssen nun nach vorne blicken, denn am Freitag steige ich in Brünn wieder auf das Motorrad. Ich muss ein besseres Resultat zeigen." Im Vorjahr verpasste Espargaro in Brünn den Sieg gegen Marquez nur um eine halbe Sekunde und wurde hinter Tom Lüthi Dritter. Redding stürzte schon wenige Kurven nach dem Start.